Top wikifolio Euro am Sonntag Moat Kings KSchachinger +4,4 % seit Beginn +22,7 % 1 Jahr TOP WIKIFOLIO TRADE Kauf 10.05.2024 um 14:06 NVIDIA CORP. DL-,001 US67066G1040 Kurs (EUR) 833,500 4,1 % Letzte Aktivität Euro am Sonntag Next Gen Tech Speicher-Rebell aus Santa Clara von Klaus Schachinger BÖRSE ONLINE Es ist eine beeindruckende Hochhausarchitektur aus Glas im Norden Münchens an der Autobahn in Richtung Nürnberg. In der siebten Etage eines der beiden fast 140 Meter hohen Highlight Towers hat Pure Storage, der Aufsteiger aus Santa Clara im Silicon Valley, sein Münchner Büro. Die seit 2015 börsennotierte Firma revolutioniert die Speicherung großer Datenmengen auf Flashspeicherchips in Rechenzentren. Rob Lee, Chef-Technologe (CTO) der Firma, prägt diese technologische Revolution seit Beginn. Der Elektroingenieur und Informatiker empfängt BÖRSE ONLINE in T-Shirt und Jeans. Lässig, bei der Kleidung und im Auftritt. Es ist wesentlich Lees Verdienst, dass sich Aufsteiger Pure Storage gegen IT-und Datenspeicherriesen wie Dell, Hewlett Packard Enterprise und Lenovo erfolgreich behauptet. Die großen Konkurrenten der Kalifornier haben die Entwicklung der Software zur Steuerung der mit Flashspeicher ausgerüsteten Module, sogenannte Solid State Drives (SSDs), Konzernen wie Samsung überlassen und kaufen die SSDs ein. In der Konsumelektronik, bei Computern, Smartphones oder Tablets haben SSDs die mit beweglichen Teilen deutlich störungsanfälligeren Festplattenlaufwerke längst ersetzt -auch weil die robusten SSDs auf dem gleichen Platz deutlich größere Datenmengen speichern. Flashspeicher-Rebell Pure Storage hingegen entwickelte für seine Kunden Direct Flash Module (DFM) - als bessere Alternative zu SSDs. Sie haben ein Vielfaches der Speicherkapazität der SSDs und verbrauchen pro Terabyte (TB) Daten einen Bruchteil des Stroms. Weil die Verarbeitung der Daten in DFMs viel einfacher ist, sind sie zudem viel länger im Einsatz. "Komplex und ineffi zient, als würde man einen Computer in eine Schreibmaschine verwandeln", lästert Entwickler Lee im Gespräch mit BÖRSE ONLINE über herkömmliche SSDs. Der Absolvent der Eliteuni Massachusetts Institute of Technology (MIT), der sich in diesem Bereich mehr als 75 Softwarepatente erarbeitet hat, sieht Pure Storage auf Kurs, die Datenspeicherung grundlegend zu verändern. Der Hebel dafür ist gewaltig. Große Konkurrenten wie Dell, HP Enterprise oder Lenovo, die für Rechenzentren auch Server und Netzwerkausrüstung anbieten, haben das Potenzial von Flash unterschätzt. Weil die Speicherung großer Datenmengen auf Festplatten in Rechenzentren immer noch häufig am günstigsten ist, sind die beiden Riesen dennoch weiter gut im Geschäft. Bei Servern und der Technologie für IT-Netzwerke profitieren Dell und Rivale HP Enterprise, der jüngst Cisco-Konkurrent Juniper Networks übernahm. Insbesondere der Hype um künstliche Intelligenz (KI) beflügelt hier das Geschäft. Pure Storage dagegen ist bei der Speichertechnologie technologisch vorn und für die Zukunft am besten aufgestellt. Was mit Flash möglich ist, zeigt die Zunahme der Speicherkapazitäten der DFM-Module von Pure Storage in zehn Jahren. Sie stieg von 512 Gigabyte (GB) auf 75 000 GB, also 75 Terabyte (TB). Bei Festplatten hingegen von vier auf 24 TB. Pure Storage präsentiert 2024 ein 150-TB-Modul und der Wechsel zugunsten von Flash nimmt weiter Fahrt auf. Der höchste Anteil der Firmeninvestitionen fließt in Speicher, rund 48 Prozent fließen in All-Array-Flash(AFA)-Systeme. Die Kosten für Flash pro Datenbit sollen im Verlauf des Jahres um beachtliche 15 Prozent sinken. Bei AFA-Systemen erwartet das Marktforschungsinstitut IDC für 2024 einen Anstieg von 13 Prozent - fast doppelt so viel wie die sieben Prozent Steigerung für den Gesamtmarkt Speichersysteme. Net App und Pure Storage profitieren davon besonders stark. Dell, zu dessen Portfolio der einst börsennotierte Speicherriese EMC zählt, setzte mit AFA-Systemen 2023 am meisten um - insgesamt rund 4,4 Milliarden Dollar. Dells Gesamtumsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 88,4 Milliarden Dollar. Spezielle Server für KI-Anwendungen liefern bei Dell die stärksten Wachstumsimpulse und beflügeln die Aktie. Pure Storage erwirtschaftete 2,9 Milliarden Dollar Gesamtumsatz und 1,8 Milliarden Erlös mit AFA-Speicher. Der Konzern liegt bei diesem System damit nur noch leicht hinter Net App mit 2,1 Milliarden Dollar Erlösen. Der Bereich Service ist ebenfalls ein starker Wachstumstreiber für das Geschäft des Speicher-Rebellen. Diesen Bereich hat Pure Storage auch ganz neu gedacht: Die Kunden müssen keine Unterbrechungen des laufenden Betriebs mehr in Kauf nehmen und haben keine Erneuerungsintervalle, ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Serviceerlöse bei Pure Storage um 66 Prozent auf 257 Millionen Dollar zu. Net App erlöste trotz seines dreifach höheren Gesamtumsatzes nur 63 Millionen Dollar im Service, auch wenn der Zuwachs mit rund 58 Prozent ähnlich hoch wie bei Pure Storage war. Vor Kurzem zertifizierte Nvidia Module und die Technologie von Pure Storage für KI-Infrastrukturen in Rechenzentren. Es ist der nächste Etappensieg für das Unternehmen aus Kalifornien.
Euro am Sonntag Next Gen Tech Speicher-Rebell aus Santa Clara von Klaus Schachinger BÖRSE ONLINE Es ist eine beeindruckende Hochhausarchitektur aus Glas im Norden Münchens an der Autobahn in Richtung Nürnberg. In der siebten Etage eines der beiden fast 140 Meter hohen Highlight Towers hat Pure Storage, der Aufsteiger aus Santa Clara im Silicon Valley, sein Münchner Büro. Die seit 2015 börsennotierte Firma revolutioniert die Speicherung großer Datenmengen auf Flashspeicherchips in Rechenzentren. Rob Lee, Chef-Technologe (CTO) der Firma, prägt diese technologische Revolution seit Beginn. Der Elektroingenieur und Informatiker empfängt BÖRSE ONLINE in T-Shirt und Jeans. Lässig, bei der Kleidung und im Auftritt. Es ist wesentlich Lees Verdienst, dass sich Aufsteiger Pure Storage gegen IT-und Datenspeicherriesen wie Dell, Hewlett Packard Enterprise und Lenovo erfolgreich behauptet. Die großen Konkurrenten der Kalifornier haben die Entwicklung der Software zur Steuerung der mit Flashspeicher ausgerüsteten Module, sogenannte Solid State Drives (SSDs), Konzernen wie Samsung überlassen und kaufen die SSDs ein. In der Konsumelektronik, bei Computern, Smartphones oder Tablets haben SSDs die mit beweglichen Teilen deutlich störungsanfälligeren Festplattenlaufwerke längst ersetzt -auch weil die robusten SSDs auf dem gleichen Platz deutlich größere Datenmengen speichern. Flashspeicher-Rebell Pure Storage hingegen entwickelte für seine Kunden Direct Flash Module (DFM) - als bessere Alternative zu SSDs. Sie haben ein Vielfaches der Speicherkapazität der SSDs und verbrauchen pro Terabyte (TB) Daten einen Bruchteil des Stroms. Weil die Verarbeitung der Daten in DFMs viel einfacher ist, sind sie zudem viel länger im Einsatz. "Komplex und ineffi zient, als würde man einen Computer in eine Schreibmaschine verwandeln", lästert Entwickler Lee im Gespräch mit BÖRSE ONLINE über herkömmliche SSDs. Der Absolvent der Eliteuni Massachusetts Institute of Technology (MIT), der sich in diesem Bereich mehr als 75 Softwarepatente erarbeitet hat, sieht Pure Storage auf Kurs, die Datenspeicherung grundlegend zu verändern. Der Hebel dafür ist gewaltig. Große Konkurrenten wie Dell, HP Enterprise oder Lenovo, die für Rechenzentren auch Server und Netzwerkausrüstung anbieten, haben das Potenzial von Flash unterschätzt. Weil die Speicherung großer Datenmengen auf Festplatten in Rechenzentren immer noch häufig am günstigsten ist, sind die beiden Riesen dennoch weiter gut im Geschäft. Bei Servern und der Technologie für IT-Netzwerke profitieren Dell und Rivale HP Enterprise, der jüngst Cisco-Konkurrent Juniper Networks übernahm. Insbesondere der Hype um künstliche Intelligenz (KI) beflügelt hier das Geschäft. Pure Storage dagegen ist bei der Speichertechnologie technologisch vorn und für die Zukunft am besten aufgestellt. Was mit Flash möglich ist, zeigt die Zunahme der Speicherkapazitäten der DFM-Module von Pure Storage in zehn Jahren. Sie stieg von 512 Gigabyte (GB) auf 75 000 GB, also 75 Terabyte (TB). Bei Festplatten hingegen von vier auf 24 TB. Pure Storage präsentiert 2024 ein 150-TB-Modul und der Wechsel zugunsten von Flash nimmt weiter Fahrt auf. Der höchste Anteil der Firmeninvestitionen fließt in Speicher, rund 48 Prozent fließen in All-Array-Flash(AFA)-Systeme. Die Kosten für Flash pro Datenbit sollen im Verlauf des Jahres um beachtliche 15 Prozent sinken. Bei AFA-Systemen erwartet das Marktforschungsinstitut IDC für 2024 einen Anstieg von 13 Prozent - fast doppelt so viel wie die sieben Prozent Steigerung für den Gesamtmarkt Speichersysteme. Net App und Pure Storage profitieren davon besonders stark. Dell, zu dessen Portfolio der einst börsennotierte Speicherriese EMC zählt, setzte mit AFA-Systemen 2023 am meisten um - insgesamt rund 4,4 Milliarden Dollar. Dells Gesamtumsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 88,4 Milliarden Dollar. Spezielle Server für KI-Anwendungen liefern bei Dell die stärksten Wachstumsimpulse und beflügeln die Aktie. Pure Storage erwirtschaftete 2,9 Milliarden Dollar Gesamtumsatz und 1,8 Milliarden Erlös mit AFA-Speicher. Der Konzern liegt bei diesem System damit nur noch leicht hinter Net App mit 2,1 Milliarden Dollar Erlösen. Der Bereich Service ist ebenfalls ein starker Wachstumstreiber für das Geschäft des Speicher-Rebellen. Diesen Bereich hat Pure Storage auch ganz neu gedacht: Die Kunden müssen keine Unterbrechungen des laufenden Betriebs mehr in Kauf nehmen und haben keine Erneuerungsintervalle, ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Serviceerlöse bei Pure Storage um 66 Prozent auf 257 Millionen Dollar zu. Net App erlöste trotz seines dreifach höheren Gesamtumsatzes nur 63 Millionen Dollar im Service, auch wenn der Zuwachs mit rund 58 Prozent ähnlich hoch wie bei Pure Storage war. Vor Kurzem zertifizierte Nvidia Module und die Technologie von Pure Storage für KI-Infrastrukturen in Rechenzentren. Es ist der nächste Etappensieg für das Unternehmen aus Kalifornien.