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Bankenkrise? Das ist ein Non-Event

Die Pleite der US-Regionalbank SVB vor zwei Wochen, der Kollaps der Credit Suisse und Nervosität um die Deutsche Bank: Investoren und Kunden fragen sich nach der Finanzkrise 2008 erneut, ob ihr Vertrauen in die Banken gerechtfertigt ist. Droht eine Systemkrise? Oder ergeben sich jetzt Chancen?

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Dass das Scheitern der SVB Ängste auslöst, ist nicht verwunderlich. Schließlich war es die größte Bankenpleite seit dem Kollaps der US-Bank Lehman Brothers, der enorme Schockwellen durch die Finanzbranche schickte und die gesamte Wirtschaft in eine tiefe Rezession stürzte.

Aber muss deshalb gleich eine neue Bankenkrise herbeigeredet werden? Oder ist die Gefahr echt? „Bankenkrise? Welche Bankenkrise“, fragt Christian Thiel (sparstrumpf). Er führt das wikifolio Global Champions – Banken hält er aktuell nicht. Mit Ängsten kennt sich der Trader aus – und sieht’s pragmatisch: „Ein paar Banken, die ausgesprochen schlecht geführt wurden oder ausgesprochen riskant operiert haben, sind durch die steigenden Zinsen in Probleme gekommen. Richtig so.“

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +185,2 %
    seit 13.01.2016
  • EUR 7.987.509,87
    Investiertes Kapital
  • +24,8 %
    Performance (1 J)
  • 17,1 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: 12,0 Prozent

Riskant operiert trifft wohl auf die SVB zu. Die US-Regionalbank hat sich auf Kredite für Start-ups der Tech-Branche spezialisiert und war bereit, Kredite auch an defizitäre Unternehmen zu vergeben, die sie anderswo vermutlich nicht bekommen hätten. Und die Credit Suisse? Schlecht geführt? Zumindest in vielen langen Phasen fehlgeleitet, sagt der österreichische Bankmanager Andreas Treichl im Gespräch mit „Der Standard“. Angesichts der unzähligen Skandale, in die die Schweizer Großbank verwickelt war, war ihr Scheitern absehbar. „Über eine Bank, die drei Milliarden Franken Verlust macht, gleichzeitig drei Milliarden an Boni ausschüttet, muss man gar nicht mehr reden. Da muss etwas grundlegend falsch sein“, so Treichl. Einen Flächenbrand schließt der Aufsichtsratsvorsitzende der Erste Stiftung und langjähriger CEO der Erste Group aus.

Ein Non-Event …

An der Börse mussten Bank-Aktien jedenfalls deutlich Federn lassen. Der Stoxx 600 Europa Banks Index hat vom Anfang März markierten Hoch in der Spitze 20 Prozent verloren. Hier sorgten am Freitag rasant teurer werdende Kreditausfallsversicherungen für die Anleihen der Deutschen Bank nochmal für Nervosität – und fallende Aktienkurse.

Der deutsche Value-Investor Hendrik Leber äußerte im Gespräch mit Mission Money eine Vermutung: „Hedgefonds testen wahrscheinlich die Widerstandsfähigkeit der Banken.“ Wäre mein Geschäft, so Leber, Wertpapiere zu verkaufen, die ich noch nicht besitze, um sie nachher billiger zurückzukaufen, dann würde ich mir die Banken mal vornehmen, um etwas Druck aufzubauen. Auch die Deutsche Bank könnte ins Visier der Short Seller geraten sein.

Leber glaubt jedenfalls – mit seinen eigenen Worten – nicht, dass große Dinge passieren werden. Von der Zinsentwicklung und den fallenden Anleihenkursen sind natürlich alle Banken betroffen. „Ja, es werden Fälle nach oben gespült werden“, summiert der ACATIS-Chef. Mit einer Systemkrise à la 2008 rechnet er aber nicht.

wikifolio Trader Christian Thiel schließt sich an:

Notenbanken, Regierungen und die Bankenaufsicht haben gehandelt. Und das war es dann auch schon. Es ist (bislang) ein Nicht-Ereignis.

Christian Thiel
sparstrumpf

Ein Non-Event. Das bestätige auch die Entwicklung des Gesamtmarktes, so Thiel: Weder in den USA noch hierzulande, fallen die Kurse. S&P 500 und DAX notieren auf Monatssicht unverändert bzw. leicht im Plus.

… mit Hemmschuh-Potential für die Wirtschaft

Das kann sich aber freilich ändern, so Thiel, wenn die Probleme auf andere Bereiche der Finanzwirtschaft übergreifen: „Die REITs zum Beispiel. Auch die haben in den letzten Wochen deutlich gelitten. Zurecht.“

Insgesamt können die Probleme der Banken dem Trader zufolge die wirtschaftliche Entwicklung etwas bremsen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in eine milde Rezession – wie die, die Deutschland derzeit durchmacht – driften, ist jetzt größer. Allerdings hat auch der deutsche Aktienmarkt mit der derzeitigen Rezession sehr gute Erfahrungen gemacht. Seit Anfang Oktober ist der DAX sehr deutlich gestiegen. Nichts anderes erwarte ich derzeit für die USA.“

Profiteure? Ja.

Und wer profitert nun vom „Bankenbeben“? „Profitieren werden die Banken, die seriös operiert haben. Sie bekommen jetzt die Chance, das Geschäft der schlechten aufzukaufen. Und tun das ja auch“, erklärt Thiel. Da wäre zunächst die First Citizens Bank, die die Pleitebank SVB übernimmt und deren Aktien auf Wochensicht bereits um gut 57 Prozent gestiegen sind. Und natürlich die UBS. Sie schluckt den strauchelnden Konkurrenten Credit Suisse. Ein Schnäppchen-Deal für die UBS, wie wikifolio Trader Christian Scheid (Scheid) analysiert: „Der Kaufpreis von drei Milliarden Franken bedeutet einen erheblichen Abschlag zur Bewertung vor Bekanntgabe des Deals. (…). Da die UBS mit der Übernahme ihre Position als führender globaler Vermögensverwalter stärken dürfte, sehe ich die Aktie als spekulativen Kauf.“ Aktiv wurde Scheid für sein wikifolio Special Situations long/short bislang aber nicht. Es heißt also dranbleiben.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +706,5 %
    seit 09.11.2013
  • EUR 3.583.398,40
    Investiertes Kapital
  • +14,8 %
    Performance (1 J)
  • 13,9 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: 22,9 Prozent

Elmar Peine (Potter) hat für sein wikifolio Das Polit-Büro zugeschlagen. Kurz und prägnant kommentiert er:

UBS – gekauft. Die UBS soll nicht von der CS-Übernahme profitieren? Ich kann nicht glauben, dass die gerissenen UBS-Banker, obwohl sie am längeren Hebel sitzen, die Politik nicht zu allen möglichen Zugeständnissen gezwungen haben.

Elmar Peine
Potter

Chart

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cde

Kennzahlen

  • +707,8 %
    seit 03.01.2013
  • EUR 760.634,26
    Investiertes Kapital
  • +1,0 %
    Performance (1 J)
  • 32,4 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr:

Banken-Fans? Nein.

Das war’s dann aber auch schon fast mit Banken-Exposure in den wikifolios. Die Trader sind offenbar keine Fans der Branche. Der Großteil der Banken ist jeweils nur in maximal einer Handvoll wikifolios vertreten, in deren zugehörigem Zertifikat zumindest 100.000 Euro investiert sind. Das gilt auch für die UBS. Ein gewisser Home Bias macht sich bemerkbar. Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind die Institute, auf die die wikifolio Trader am häufigsten setzen – aber auch hier hält sich die Beliebtheit in Grenzen.

Immerhin: Bei der Deutschen Bank ist das Sentiment positiv: Hier nutzen scheinbar viele den Kurssturz, um die Aktie aufzustocken oder sich einzukaufen. In den vergangenen 7 Tagen wurde das Papier 481x gehandelt. 67 Prozent der Trades waren Käufe.

Wer Lust auf Bankaktien (oder sonstige Aktien) hat, findet auf aktien.guide eine Menge Daten, Infos und Analysen dazu. Hier zum Beispiel Deutschlands Banken im Vergleich mit den Top 10 Europas nach Marktkapitalisierung.

# Name Land Marktkapitalisierung (in Mrd. Euro) Kurs-Buchwert-Verhältnis Eigenkapital-rendite Dividenden-rendite akt. Performance 1 Monat
1

HSBC

GB 125,62 0,79 8,21% 5,57% -9,59%
2

BNP Paribas

FR 65,83 0,6 8,38% 7,31% -19,32%
3

UBS Group

CH 57,43 1,09 13,76% 1,37% -10,02%
4

Banco Santander

ES 54,81 0,63 9,93% 3,25% -9,17%
5

Intesa Sanpaolo

IT 44,11 0,72 8,54% 6,56% -9,12%
6

BBVA

ES 39,05 0,92 12,07% 6,63% -12,10%
7

Lloyds Banking Group

GB 35,81 0,75 11,89% 5,09% -10,43%
8

Nordea

SE 34,38 1,15 11,16% 8,32% -18,62%
9

Unicredit

IT 33,22 0,64 10,17% 5,72% -10,84%
10

Crédit Agricole

FR 28,97 0,5 7,45% 10,24% -11,33%
             
18

Deutsche Bank

DE 18,39 0,3 7,92% 3,28% -22,52%
 

           
25

Commerzbank

DE 11,84 0,39 4,03% 2,11% -17,93%

Alle Banken im Vgl auf aktien.guide:


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