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Spannender Kampf um wichtige Mobilfunk-Lizenzen

Die Mobilfunktechnologie 5G gilt als Türöffner für Schlüsseltechnologien wie autonomes Fahren oder Industrie 4.0. Im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten sollen bei Datenmengen und Reaktionsgeschwindigkeit durch die fünfte Generation der Mobilfunkkommunikation neue Dimensionen erreicht werden.

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Welche deutschen Telekommunikationsanbieter davon profitieren, entscheidet sich womöglich schon in diesen Tagen. Aktuell läuft nämlich die Versteigerung von insgesamt 41 Frequenzblöcken durch die Bundesnetzagentur. Die angebotenen Lizenzen haben eine Laufzeit bis zum Jahr 2040 und dienen als Basis für die Errichtung von Netzen nach dem 5G-Standard.

Es könnte günstiger als erwartet werden

An der Auktion nehmen die Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland, Vodafone und die United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch teil. Im Vorfeld hatten Branchenkenner auf Einnahmen von bis zu fünf Milliarden Euro spekuliert. Allein der Mobilfunk-Anbieter Drillisch soll sich für die Teilnahme an der 5G-Auktion im Vorfeld rund 2,8 Milliarden Euro an Krediten gesichert haben. Nach bislang 127 Versteigerungsrunden liegt die Summe der Gebote jedoch erst bei rund drei Milliarden Euro. Berichten zufolge waren sich die Teilnehmer am Dienstag über die Verteilung schon weitestgehend einig, bevor es gestern doch zu weiteren Geboten kam. Das Rennen um die beste Ausgangslage bei den potenziellen Trends der Zukunft und der digitalen Transformation bleibt also spannend.

Eine Frage der Dividende: Nur 5 Cent oder doch 1,80 Euro

Der Ausgang der 5G-Auktion ist auch für Anleger wichtig. Der Vorstand des börsennotierten 1&1 Drillisch-Konzerns hatte zuletzt angekündigt, dass die Dividende von 1,60 Euro auf bis zu 0,05 Euro je Aktie gekürzt werden könnte, wenn das Unternehmen Frequenzen erwirbt. Ansonsten würde die Ausschüttung auf 1,80 je Aktie steigen. Die Aktie des Mobilfunk-Anbieters war daraufhin deutlich eingebrochen. Schon im Vorfeld hatte es kräftige Kursabschläge gegeben, weil viele Anleger den kostspieligen Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes sehr skeptisch betrachten. Vorstandschef Ralph Dommermuth hatte wohl auch deshalb auf der jüngsten Analystenkonferenz noch einmal betont, dass man bei der Auktion „preislich diszipliniert“ agieren werde und „nicht um jeden Preis“ ein eigenes Netz aufbauen wolle. Nach aktuellem Stand am Donnerstagmittag ist Drillisch bei zehn Frequenzen der Höchstbietende und müsste dafür rund 860 Mio. Euro bezahlen.

Übertreibung + Erholung = 7,5 Prozent Gewinn

Im Wochenverlauf ist der Kurse der MDAX-Aktie mal wieder kräftig gestiegen. Die Hoffnung auf geringer als befürchtete Ausgaben bei der 5G-Auktion beflügelte den Kurs ebenso wie neue Aussagen der UBS-Analysten. Die gehen davon aus, dass Drillisch selbst bei erfolgreichen Geboten auf den Aufbau eines eigenen Netzes verzichten wird. Wikifolio-Trader Joachim Köngeter hatte die Kurserholung der Aktie erfolgreich antizipiert. Als am vergangenen Donnerstag neben den Geschäftszahlen auch die Nachricht bezüglich der möglichen Dividendenkürzung vermeldet wurde, nahm er die Aktie kurzerhand in sein wikifolio Tradingchancen deutsche Aktien auf. Die Reaktion nach unten (die Aktie war um bis zu 18 Prozent eingebrochen) erschien im einfach übertrieben und er wollte die von ihm erwartete Gegenbewegung nutzen. Dieser Plan ging auf, da er die Aktie schon kurze Zeit später mit Gewinnen von bis zu 7 Prozent veräußern konnte.

Das Portfolio des hauptberuflich tätigen Traders besteht wie so oft in den vergangenen Monaten aus einem größeren Aktienbestand (aktuell 18 Werte mit 50 Prozent Gewichtung) sowie einer Teil-Absicherung in Form eines zweifach gehebelten ETFs auf den Short DAX (11 Prozent Depotanteil). Mit dieser Mischung wurde der maximale Verlust nun schon 4,5 Jahre lang auf unter 12 Prozent begrenzt. Bei einem Kursplus von 69 Prozent ist gerade ein neues Allzeithoch markiert worden.

Hoffnung auf eine kleine Kursrally

Immerhin einen neuen Jahresrekordstand verbucht Michael Flender ( Goldesel-Trading ) bei seinem im Vorjahr zeitweise um 30 Prozent eingebrochenen wikifolio Goldesel Trading. Im laufenden Jahr konnten die Verluste durch ein Plus von 15 Prozent zumindest teilweise wieder wettgemacht werden. Die Aktie von 1&1 Drillisch ist aktuell die drittgrößte Position in seinem zu 55 Prozent investierten Musterdepot. Kleine Teile davon hat er gestern und heute mit überschaubarem Verlust allerdings verkauft. Eingestiegen war auch Flender vergangene Woche nach dem Kursrutsch, wobei er vor allem auf eine positive Reaktion der Aktie nach dem Ende der Auktion setzt: „Auch eine teure Ersteigerung der Lizenzen sollte jetzt eingepreist sein. Wenn sie doch keine bekommen, sollte es eine kleine Kursrally geben“. Das im Herbst 2013 gestartete wikifolio ist trotz der Rückschläge 2018 bei Investoren immer noch sehr beliebt. Allerdings hat sich das investierte Kapital in dem wikifolio-Zertifikat vom Spitzenwert aus mehr als halbiert. Die Gesamtperformance liegt bei immer noch starken 143 Prozent.

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# Name ISIN Handelsvolumen
1 Evotec DE0005664809 8.532.469
2 Apple US0378331005 5.280.880
3 Bayer DE000BAY0017 4.534.584
4 Deutsche Telekom DE0005557508 3.191.719
5 Lufthansa DE0008232125 2.146.930
6 Facebook US30303M1027 1.791.996
7 Aixtron DE000A0WMPJ6 1.325.244
8 TUI DE000TUAG000 1.202.346
9 Drillisch DE0005545503 1.109.514
10 Wirecard   DE0007472060 1.049.746