Meine ersten Erfahrungen mit Wertpapieren und Immobilien machte ich mit zehn Jahren – beim Spiel DKT „Das kaufmännische Talent“. Als Einstieg in eine Beschreibung zum Thema „Erfahrung mit Wertpapieren“ sicher nicht sehr seriös. Aber anders gefragt – wann ist der richtige Einstieg und wie? Es mag zwar witzig klingen, aber hier liegt oft das wahre Problem beim Thema Finanzen: Kann Umgang mit Geld Spaß machen? Ist das nicht verwerflich, sich mit Geld auseinander zu setzen? Ist es nicht „ordinär“, über Geld zu sprechen?
Meine Meinung zum Thema Geld fasse ich einfach zusammen: Geld sollte kein Selbstzweck sein, sondern das Werkzeug für die Umsetzung meiner Ziele, Wünsche oder einfach meines Lebens.
Zum Handel mit Wertpapieren bin ich über verschiedene Umwege gekommen, wie es so oft im Leben ist. Es gibt wenige gerade Wege. Mein Vater war im Bankbereich beschäftigt, also ergab sich oft nicht die Notwendigkeit, sich viele Gedanken zu machen. Der Bankberater war ja im Haus.
Dafür ergab sich die Beschäftigung mit Geld und finanziellen Dingen aus anderen Gründen. Abschluss einer bautechnischen Ausbildung an einer HTL, jahrelange Baustellentätigkeit mit Erstellung, Beaufsichtigung und Abrechnung der erbrachten Leistungen wurde ergänzt mit dem Studium an der Universität Wien, Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft. Schließlich geht es auch in diesen Bereichen meistens ums Geld.
Nach einer Änderung meiner berufliche Situation kam es, dass das Thema Finanzen und Finanzwirtschaft mich mehr zu Interessieren begann. Vor allem bei der Beschäftigung mit der Vergangenheit der österreichischen Wirtschaft zeigt sich oft ein anderes Bild als das oftmals wahrgenommene „wir-können-eh-nix“. Oder hätten Sie gewusst, dass die Wiener Börse 1771 von Kaiserin Maria Theresia als eine der ersten Börsen der Welt gegründet wurde? Oder dass die Wiener Börse um 1900 einen Anteil am Weltmarkt von ca. sechs Prozent hatte? Oder dass in der Volkswirtschaftslehre die „Österreichische Schule“ einen bedeutenden Einfluss hatte und hat?
Ausgehend von der aktuellen Lage, in der der österreichische Klassiker „Sparbuch“ nicht mehr sehr viel bringt, ist die Beschäftigung mit Wertpapieren eine interessante Aufgabe. Wenn der Aspekt Geld jetzt nicht das Alleinstellungsmerkmal ist, dann eröffnet sich über die Aktie ein breites Spektrum an interessanten Fragen. Mit meiner Aktie investiere ich in Firmen, in Menschen, in Zukunft. Welchen Beitrag leiste ich zum Beispiel für unser Gesellschaft, auch mit meinen kleinen Beiträgen? Kursgewinne, Renditen sind wichtige Motivationen, aber es steht auch mehr hinter diesen Papieren, die es ja jetzt nur mehr virtuell im Depot gibt.
Die Beschäftigung mit finanziellen Dingen sollte eine Aufgabe sein, der sich alle stellen müssen. Viel finanzielles Leid wäre vielleicht nicht gekommen, hätte es eine Beschäftigung mit Zahlen und finanziellen Belangen gegeben. Denn die Angst vor dem Unbekannten kann nur durch das Wissen um diese bekannten Dinge geändert werden. Wenn dieses Wissen vorhanden ist, sollte die Beschäftigung mit finanziellen Dingen und die „Suche nach dem Geld“ auch nicht zur Qual werden. Und das wäre auch Sinn und Zweck, dass man sich um das Leben kümmert und Geld das nötige Material ist, um dieses Leben sinnvoll und glücklich zu führen.
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Handelserfahrung
Risikoklasse 1:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 2:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 3:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 4:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 5:
3 oder mehr Jahre