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Lithium-Aktien – mit der Lizenz zum Gelddrucken?

Lithium ist begehrt. Es ist der wichtigste Rohstoff für den Bau von Elektroautobatterien – und die Elektromobilität ist ein nicht unbedeutender Pfeiler im Kampf gegen den Klimawandel. Daher hat sich Lithium binnen zwei Jahren massiv verteuert. Goldgräberstimmung macht sich in der Branche breit. Lohnt sich ein Investment? Und wenn ja, wie kann man investieren?

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Quelle: unsplash.com

Aktuell kostet eine Tonne Lithiumcarbonat rund 70.000 US-Dollar, vor zwei Jahren waren es weniger als 10.000 Dollar. Der Grund ist simpel: Das Angebot kann mit der Nachfrage nicht mithalten. „Selbst wenn alle aktuell geplanten und im Bau befindlichen Projekte im Zeitplan umgesetzt werden und wir von einem mittleren Nachfragewachstum ausgehen, werden wir nicht genug Lithium haben, um die weltweite Nachfrage 2030 zu decken“, erklärte Michael Schmidt von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jüngst gegenüber dem Handelsblatt.

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Wer sind die größten Lithium-Produzenten?

2020 wurden weltweit 82.000 Tonnen Lithium produziert. Australien ist der weltweit größte Produzent, gefolgt von Chile und China.

Wie groß ist die Nachfrage?

In den nächsten acht Jahren wird die Nachfrage laut Schätzungen der BGR-Experten auf mindestens 316.000 Tonnen pro Jahr anwachsen – im optimistischsten Fall könnten es aber auch mehr als 550.000 Tonnen pro Jahr werden. Fast alles davon wird dann in Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos gebraucht werden. Die Angebotslücke wäre 2030 demnach selbst im besten Fall noch enorm: Mit 90.000 Tonnen würde laut BGR so viel Lithium fehlen wie aktuell pro Jahr produziert wird.

Wo gibt es Reserven?

Dabei ist Lithium geologisch gesehen keine knappe Ressource: Weltweit gibt es Reserven von rund 22 Millionen Tonnen, die in einem überschaubaren Zeithorizont unter ökonomischen Bedingungen abgebaut werden könnten. Das entspricht der 266-fachen Fördermenge des Jahres 2020.

Der Großteil der Vorkommen liegt in Chile, aber auch Australien, Argentinien und China verfügen über namhafte Reserven. Fündig wurde man aber auch in Deutschland und Österreich. Das Problem: Immer wieder kommt es zu Verzögerungen oder langwierigen Genehmigungsverfahren. Und darüber hinaus wird einfach zu wenig investiert. Laut BGR fehlen bis 2030 Investitionen zwischen 30 und 50 Milliarden Euro.

Wie wird sich der Lithium-Preis entwickeln?

Thomas Steindl ist vom Lithium-Markt überzeugt. In seinem wikifolio E-Auto auf und davon setzt er aktuell vorrangig auf die Aktien von Lithiumförderunternehmen und -produzenten. Der Preisanstieg bei Lithium dürfte nachhaltig sein, erklärt er: „Die Lithium-Knappheit und die massiv steigende Nachfrage nach Batteriespeichern und Elektrofahrzeugen werden die Preise für Lithiumcarbonat in den kommenden Monaten wohl weiter steigen lassen. Da Lithium nur begrenzt verfügbar ist und der Aufbau einer neuen Lithiummine viele Jahre in Anspruch nimmt, kann die Nachfrage bei Weitem nicht mit dem Angebot mithalten.“

Chart

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Kennzahlen

  • +163,3 %
    seit 22.10.2019
  • EUR 220.343,18
    Investiertes Kapital
  • -35,7 %
    Performance (1 J)
  • 45,0 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +79,5 Prozent

Davon sollten auch die Lithium-Förderunternehmen profitieren, so Steindl: „Bis die Versorgungslücke von Lithiumcarbonat geschlossen werden kann wird es noch Jahre dauern. Viele der Lithium-Produzenten haben feste Lieferverträge, die weit unter dem aktuellen Lithiumpreis liegen. Mit der Zeit werden viele dieser Verträge angepasst werden müssen.“ Aber Vorsicht: Lithium ist ein Rohstoff, der wie jeder andere auch, Preisschwankungen unterliegt. Sollten sich die wirtschaftlichen Aussichten im Allgemeinen oder die Aussichten für die Elektromobilität im Speziellen eintrüben, dann dürfte auch der Lithium-Preis wieder fallen.

Eigentlich müssten die Aktien der Lithiumproduzenten viel höher notieren, denn der starke Anstieg des Lithiumpreises ist in den Kursen noch längst nicht eingepreist.

Thomas Steindl
rockinvestment

Welche Lithium-Unternehmen gibt es?

Der Lithium-Markt ist relativ klein, es gibt nur wenige börsennotierte Unternehmen. Dazu zählen Förderunternehmen, die in Minen Lithiumcarbonat abbauen und Raffinerien, die daraus batteriefähiges Lithium herstellen. Etablierte Unternehmen wie Albemarle und Livent sind auf mehreren Stufen der Wertschöpfungskette tätig. Es gibt aber auch Startups, die nur für die Exploration potenzieller Förderstätten gegründet wurden, wie etwa Standard Lithium .

Name Sitz Performance 1 Jahr Anzahl inv. wikifolios, die die Aktie enthalten „investiertes“ wikifolio
Albemarle USA 54,10% 164 Lithium und Elektromobilitaet
Livent USA 61,00% 127 Intelligent Matrix Trend
Standard Lithium Kanada -0,40% 124 Peak Power
Sociedad Quimica y Minera Chile 137,50% 110 Nachhaltige Dividendenstars
Allkem Australien 73,47% 107 Solides Wachstum
Lithium Americas Kanada 68,20% 61 Special Situations
Rock Tech Lithium Kanada -25,90% 60 Global-NewMobility
Ganfeng Lithium China -49,70% 47 Investment 4.0
Vulcan Energy Resources Australien -43,50% 42 Picks and shovels plays

Welche Lithium-Aktien sind interessant?

Die Chancen für die Branchenaktien stehen gut, glaubt wikifolio Trader Steindl: „Eigentlich müssten die Aktien der Lithiumproduzenten viel höher notieren, denn der starke Anstieg des Lithiumpreises ist in den Kursen noch längst nicht eingepreist. Kein Geringerer als Elon Musk bezeichnete vor Kurzem das Lithium-Geschäft als ‚Lizenz zum Geld drucken‘. Ohne Lithium wird der Umstieg auf erneuerbare Energie nicht funktionieren.“

Wer investiert, sollte – wie bei jeder Aktie – genau wissen, was ins Depot kommt. Vor allem reine, noch junge Lithiumförderunternehmen (Explorer) bieten laut Steindl ein großes Kurspotenzial, befinden sich aber oft erst im Aufbau und sind entsprechend riskant. „Die für mich persönlich aussichtsreichste Aktie ist der Lithium-Explorer Standard Lithium. Dieses Unternehmen hat eine neuartige Methode zur Lithiumförderung erfunden. Außerdem sind keine Geringeren als Lanxess und Koch-Industries an Standard beteiligt. Die wohl aussichtsreichsten Lithium-Produzenten sind Albemarle und Livent. Beide Unternehmen haben in diesem Jahr die Gewinnprognose bereits mehrfach angehoben und werden wohl ein Rekord-Nettoergebnis erwirtschaften.“

Mehr dazu in unseren Voting-Insights: Dürfen Lihtium-Aktien ins Depot?


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