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19.03.2019| Von: Astrid Schuch |

Es gibt viele Wege zum Erfolg an der Börse, viele Ansätze und jede Menge Handelsideen. Andreas Haase („EventTrader“) hat sich für einen doch recht speziellen Ansatz im wikifolio „EventTrader“ entschieden. Der Name deutet die Richtung an. Alles dreht sich um Ereignisse, kursbewegende Events. Umgesetzt wird das Ganze mit Hebelprodukten und zwar nur mit Hebelprodukten. Riskant? Laut Haase überhaupt nicht. Im Gegenteil. Sein wikifolio wirkt, wie ein Fels in der Brandung. Warum das so ist, verrät er im Gespräch. Viel Spaß beim Lesen!

wikifolio.com: Herr Haase, Sie betreuen seit nunmehr vier Jahren als EventTrader das gleichnamige wikifolio – was muss man sich unter Event Trading genau vorstellen?
Andreas Haase (EventTrader“): Es handelt sich dabei um eine spezielle Art des ereignisorientierten Trading mit Hebelprodukten, die ich so bereits seit einigen Jahren praktiziere. Grundsätzlich werden von mir nur Events ausgewählt, die eine erhebliche Auswirkung auf den gewählten Basiswert haben. Das sind also stark kursbeeinflussende Ereignisse, die sowohl gesamtwirtschaftlicher oder auch einzelwirtschaftlicher Art sein können.

Auf der Basis von historischen Kursreaktionen zu dem jeweiligen Event suche ich ein passendes Hebelprodukt, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Gewinn von über 100 Prozent generieren kann, wenn die Richtung getroffen wird. Ein maßgeblicher Erfolgsfaktor meiner Strategie ergibt sich aus der Annahme, dass jeder Verlusttrade auf ein Minus von maximal 100 Prozent begrenzt ist, aber ein Gewinntrade die 100 Prozent-Grenze auch mal deutlich überschreiten kann.

Die Strategie habe ich mit einem strengem Regelwerk belegt und wer meine Aktivitäten möglicherweise bereits seit einiger Zeit verfolgt, der weiß, dass ich da durchaus auch nervtötend diszipliniert sein kann und vor jedem Trade gerne den Taschenrechner zum Glühen bringe. (Lacht.)

Wie kommt es, dass Sie sich auf diese besondere Art des Tradings fokussieren? Anders gefragt: Wie wird man zum EventTrader?  

Schon immer haben mich starke Bewegungen in Aktien oder auch anderen Basiswerten interessiert und zu Überlegungen geführt, wie ich diese gegebenenfalls nutzen kann. Die meisten Trader machen sich zum Beispiel mittels fundamentaler oder charttechnischer Ansätze Gedanken hinsichtlich der zukünftigen Richtung von Indizes oder Aktien.

Mein Ansatz ist ein ganz anderer: Ich bin sozusagen ein „Bewegungs-Jäger“ und kein „Richtungs-Deuter“.


Sie setzen Ihre Handelsidee ausschließlich über Hebelprodukte um, bei denen viel möglich ist – bis zum Totalverlust des investierten Kapitals. Wie kontrollieren Sie dieses Risiko?

Hebelprodukte werden oft als besonders risikoreiche Instrumente gesehen. Für mich bieten sie aber im Gegenteil eher die Möglichkeit, Verluste zu kontrollieren und klar zu begrenzen. Mein maximales Verlustrisiko je Trade beträgt ein Prozent des Depotvolumens - für den Fall eines Totalverlustes des gewählten Hebelzertifikats - und kann von mir vor jedem Trade exakt vorausberechnet werden. Ein Depot mit hohem Aktienanteil ist da nach meiner Einschätzung mit wesentlich höherem Risiko behaftet. Von der Furcht vor starken Markteinbrüchen kann sich da wohl kaum einer ganz frei machen. Da ich hingegen nur um die jeweiligen Events herum in sehr kurzen Zeitfenstern und mit streng disziplinierten Einsätzen investiert bin, ist mir ein Crash-Szenario fremd.

Von Trump-Tweets und Brexit profitieren?

Sie waren Ende Februar mit einer kurzfristigen Short-Spekulation auf Peugeot überaus erfolgreich. Was war das Ereignis, das den Trade auslöste? Wie kam es dazu?
Peugeot hat am 26. Februar vorbörslich die Zahlen zum vierten Quartal sowie die Jahreszahlen veröffentlicht. Auf Basis historischer Kursreaktionen zu Peugeot-Quartalszahlen konnte ich ein dazu passendes Hebelzertifkat entdecken und habe es am Vorabend der Veröffentlichung ins Depot gelegt.

Wie könnte man aus Event Trading – Sicht zum Beispiel vom Brexit profieren?
Denkbar wäre zum Beispiel eine Abstimmung im Parlament als entsprechendes Event zu sehen, allerdings waren die Ergebnisse ja in der Regel quasi schon im Vorfeld zu erahnen und die nachfolgenden Kursreaktionen übersichtlich. Ein neues Brexit-Referendum für die Bevölkerung wäre da sicherlich ein spannenderes Ereignis.

Ein Trump-Tweet – wäre das ein klassisches Event?
Da müsste ich Herrn Trump mal bitten, mir einen Zeitplan seiner geplanten Tweets auszuhändigen - befürchte aber, er wird mir diesen Wunsch nicht erfüllen. (Lacht.)

Wie kann man als EventTrader eigentlich sicher sein, dass man schnell genug reagiert? Vor allem als privater Trader - steht man hier nicht gar mit High-Frequency-Tradern in Konkurrenz?
Das wäre ja ganz besonders der Fall, wenn ich im Nachhinein möglichst schnell auf News oder etwa ungeplante Events reagieren möchte. Das ist aber eine ganz andere Baustelle. Die Events, die ich mit einem Trade begleite, sind bekannt, zeitlich definiert und ich lege vor dem Event ein passendes Hebelprodukt ins Depot.


"Die Börse ist ein Dschungel, den man nur gut vorbereitet und mit gründlichen Kenntnissen der Regeln und Gefahren betreten sollte. Wer sich nicht alleine hinein wagen möchte, der sollte bei der Auswahl seiner Guides genau hinsehen."
wikifolio-Trader Andreas Haase aka „EventTrader 

 

Ihr wikifolio gehört mittlerweile zu den beliebtesten auf der Plattform. Das im Zertifikat investierte Kapital ist auf drei Millionen angewachsen. Angesichts der Performance ist das auch kein Wunder. Seit Erstellung summiert sich das Plus auf 44 Prozent bei einem bisherigen maximalen Verlust von nur sechs Prozent. DAX oder EURO STOXX 50 haben Sie seit Beginn deutlich geschlagen. Sind Sie mit dieser Leistung generell zufrieden?
Meine Zufriedenheitsschwelle überschreite ich, wenn die durchschnittliche Performance pro Jahr oberhalb von 10 Prozent liegt. Das habe ich ja bislang geschafft. Und natürlich bin ich auch ein wenig stolz darauf, dass das bei einem maximalen Verlust von nur 6,4 Prozent gelungen ist. Es gibt natürlich zahlreiche wikifolios, die mit spektakulärer Performance auffallen, aber Trader, die mit diszipliniertem Money-Management arbeiten, wissen das sicherlich gut einzuordnen.

Spaß haben - an spannenden Kursreaktionen

Das Ende des letzten Jahres verlief für viele Aktionäre nur wenig erfreulich. Viele Indizes verloren zweistellig. Diese schwierige Börsenphase ging am wikifolio „EventTrader“ spurlos vorüber. Der Kurs stieg sogar. Ist man hier dank des Ansatzes generell unabhängig vom Gesamtmarkt?
Die Strategie ist quasi unabhängig von Marktphasen und zudem in gewisser Hinsicht auch „Crash-resistent“. Nur zum jeweiligen Event verlasse ich für ein kurzes Zeitfenster den Cash-Anteil von 100 Prozent und begrenze den Einsatz je Event bzw. Trade auf maximal ein Prozent vom Depot.

Für welche Investoren eignet sich „EventTrader“ also ihrer Meinung nach besonders? Für Risikofreudige, Risikoscheue oder einfach für alle, die aus Diversifikationsgründen ein Investment suchen, das vom Markt so unabhängig wie möglich ist?
Eigentlich für alle, die bei übersichtlichem Risiko gern unabhängig vom Marktumfeld sein wollen, aber dennoch an spannenden Kursreaktionen Spaß haben. Wer diese Trading-Variante selbst ausprobieren möchte, sollte sich aber zuvor in jedem Fall fundierte Kenntnisse über die Funktionsweise von Hebelprodukten aneignen. Money-Management, striktes Regelwerk, Disziplin und auch geduldige Zurückhaltung in Zeitphasen ohne spannende Events oder dazu passende Produkte verbessern die Erfolgsaussichten deutlich.

Wenn Sie einen Blick auf die nächsten Wochen werfen. Gibt es da bereits Ereignisse, die Sie auf dem Radar haben?
Ich habe natürlich vor allem schon zahlreiche Unternehmen im Visier, die demnächt ihre Quartals - und Jahreszahlen vorlegen werden. Auch einige interessante gesamtwirtschaftliche und politische Events dürften für reichlich Bewegung an den Märkten sorgen.

Womit rechnen Sie generell für das Börsenjahr 2019?
Ich habe einen guten Taschenrechner, aber leider keine Glaskugel. (Lacht.) Was die Richtung des Gesamtmarktes angeht, wage ich daher keine Prognose. Volatilität hilft meiner Strategie und die erhoffe ich mir auch für das weitere Jahr 2019.

Harte Lektionen

Bislang haben Sie die Kommentarfunktion auf der wikifolio-Detailseite noch nicht genutzt. Gibt es einen Grund dafür? Können Interessierte damit rechnen, dass sich das ändern wird?
Priorität hat auch weiterhin die erfolgreiche Umsetzung meiner Strategie. Arbeits- und Zeitaufwand für eine gründliche Vorbereitung sind durchaus beträchtlich - von der Termin-Recherche über die Erfassung und Aufbereitung von Bewegungsdaten bis zur Suche und Beurteilung dazu passender Hebelprodukte usw. Ich will aber deshalb nicht ausschließen, dass ich künftig auch mal die Kommentarfunktion nutzen werde.

Sind Infos zu Ihnen oder Ihren Trades eventuell anderswo auffindbar?
Aktiv bin ich unter anderem auch auf Guidants, der Analyse - und Investmentplattform der BörseGo AG, die ja auch in der wikifolio.com-Partnerliste zu finden ist.

Welches war Ihre härteste Lektion, die Sie am Markt erfahren mussten?
Wie vermutlich die meisten der „Ü40-Trader“ habe ich bereits die spannende Phase rund um die „New Economy“ Ende der 90er und Anfang der 2000er aktiv miterlebt, die ja in Deutschland unter anderem mit dem legendären „Neuen Markt“ ihren Höhepunkt gefunden hat. Diese zeitweise berauschende, aber später auch ernüchternde Zeit hat mein Anlageverhalten sicherlich stark geprägt.

Welche Ratschläge würden Sie einem Börsen-Einsteiger mit auf den Weg geben?
Die Börse ist ein Dschungel, den man nur gut vorbereitet und mit gründlichen Kenntnissen der Regeln und Gefahren betreten sollte. Wer sich nicht alleine hinein wagen möchte, der sollte bei der Auswahl seiner Guides genau hinsehen und sich nicht von lautem Auftreten oder kurzzeitigen und wenig nachhaltigen Erfolgen blenden lassen.

Herr Haase, vielen Dank für das Gespräch!

 

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