wikifolio TradersTalk: Markus Miller
Der TradersTalk geht in eine neue Runde: Diesmal haben wir mit Markus Miller gesprochen. Der gelernte Bankkaufmann setzt seine Handelsansätze in Form von mehreren Handelsideen auf wikifolio.com um. Nachfolgend teilt er seine Ansichten zum Trading und den Märkten mit unserer Community.
Verraten Sie uns Ihren Namen.
Mein Name ist Markus Miller
Unter welchen Usernamen sind Sie auf wikifolio.com zu finden?
Mein Username ist GEOPOLITICALBIZ
Was sind Sie von Beruf?
Ich bin gelernter Bankkaufmann und diplomierter Vermögensmanager. Ich war lange Jahre für Privatbanken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein tätig, bevor ich mich mit meinem eigenen Unternehmen, der GEOPOLITICAL.BIZ S.L.U. in Spanien auf Mallorca selbständig gemacht habe. Heute betreibe ich das Informations- und Kommunikationsportal www.geopolitical.biz
Wie sind Sie zum Trading gekommen?
Meine Anfänge hatte ich im Rahmen meiner Bankausbildung, wobei ich kein klassischer Trader bin, sondern ein strategischer Investor. Im Bereich des klassischen Tradings war ich nie nachhaltig erfolgreich. Aus diesem Grunde verbunden mit den entsprechend negativen Erfahrungswerten habe ich mich sehr früh auf mathematische Modelle und prognosefreie Handelssysteme konzentriert,
sowohl privat als auch in meinen beruflichen Empfehlungen.
Wie sieht bei Ihnen ein typischer Handelstag aus?
Es gibt bei mir keinen typischen Handelstag. Ob ein Tag zu einem Handelstag wird, entscheidet allein die Marktentwicklung. Es kann durchaus vorkommen, dass ich tage- oder wochenlang keine Investitionen, Desinvestitionen oder Umschichtungen vornehme. Grundsätzlich verfolge ich gerade neben prozyklischen Handelsansätzen im Bereich der Trendfolge auch antizyklische oder strategische Modelle. Das bedeutet in Bezug auf mein „GEOPOLITICAL.BIZ Outgrow“ wikifolio beispielsweise ein klares Risikomanagement in Bezug auf die strategische und taktische Erhöhung und Reduktion der Aktienquoten.
Wie viele wikifolios führen Sie derzeit? Sind Sie bereits „Real-Money“-Trader?
Ich führe derzeit 3 Wikifolios, wobei zwei davon bereits investierbar sind. Deswegen bin ich natürlich auch dankbar für weitere Vormerkungen bei meinem derzeit noch nicht investierbaren Wikifolio. Ein „Real-Money“-Trader bin ich nicht und werde ich auch nicht werden. Erstens weil ich kein klassischer Trader bin und zweitens aus persönlichen wie beruflichen Effizienzgründen. Vertrauen entsteht aus meiner Sicht nicht zwangsläufig, indem ein Signalgeber eigenes Geld investiert. Aus meiner Sicht kann dies im Gegenteil sogar zu nicht unerheblichen Interessenskonflikten führen.
Was sind für Sie die Gründe, Ihre Handelsstrategie als wikifolio zu veröffentlichen?
Neben meiner Tätigkeit als Geschäftsführer von GEOPOLITICAL.BIZ bin ich auch Chefanalyst eines renommierten Wirtschaftsmagazins. In diesem Zusammenhang recherchiere und analysiere ich sehr intensiv neue Entwicklungen in der Finanzindustrie. Allen voran in den Bereichen Private Banking, Familie Office, Vermögensverwaltung, Versicherungen, Investmentfonds und im Segment der Handelssysteme. Dadurch bin ich von Beginn an auf wikifolio.com aufmerksam geworden und habe die innovativen Möglichkeiten die wikifolio.com bietet sehr intensiv selbst in realen Abläufen selbst getestet. Dadurch sind meine wikifolios entstanden. Heute sehe ich wikifolio gerade auch als Marketingtool. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist dieses Interview mit Ihnen.
Was zeichnet grob umrissen Ihren Handelsstil (auf wikifolio.com) aus?
Eine hohe Flexibilität und Diversifikation zeichnet meinen Handelsstil aus. Ich verfolge sowohl prozyklische Ansätze, als auch antizyklische Strategien.
Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung Ihrer wikifolios?
Ja. Also für mich waren es zunächst einmal wichtig Erfahrungswerte zu erzielen. Das habe ich erreicht. Ansonsten beurteile ich meine wikifolio-Aktivitäten ebenfalls als solide, allen voran natürlich das „GEOPOLITICAL.BIZ Outgrow“ wikifolio mit einer bislang herausragenden Performance und Stetigkeit in der Entwicklung. Hoffnung ist zwar keine Strategie, aber ich hoffe dennoch, dass ich diese Entwicklung beibehalten kann.
Was war Ihr Trading-Highlight der letzten 360 Tage?
Ich hatte in den letzten 360-Tagen glaube ich gar kein „Highlight“, dass man mit dem klassischen Begriff Trading versehen könnte. Die Twitter Aktie habe ich in kürzeren Abständen immer wieder einmal ge- und verkauft.
Wie beurteilen Sie das Börsenjahr 2015?
Ich halte nichts von langfristigen oder zeitraumbezogenen Prognosen. Das für mich ein Bereich der vergleichbar ist mit Esoterik, Kartenlegen oder Wahrsagerei. Davon halte ich auch nichts. Ich bin rationaler Analytiker, kein Hellseher.
Welche Märkte machen aktuell am meisten Spaß/Sinn?
In unserer Finanzwelt, die in großen Teilen rein virtuell auf Bits und Bytes in Computern basiert, sind die physischen Edelmetallmärkte ein idealer Risikoausgleich beziehungsweise eine strategische Ab- und Versicherung. Deswegen beurteile ich physisches Gold und Silber aktuell wie auch in der Zukunft als absolut sinnvoll und essentiell wichtig vor den latenten Systemrisiken die unsere Werte bedrohen.
Welche Aktien bzw. Wertpapiere favorisieren Sie aktuell auf mittelfristige Sicht?
Prozyklisch bin ich mittelfristig sehr zurückhaltend. Eine Twitter Aktie hat für mich allerdings durchaus ein großes Potential, wie auch Social Media Aktien, beispielsweise die XING AG aus Deutschland. Antizyklisch beurteile ich Rohstoffaktien, allen voran Goldminenaktien auf den derzeitigen Niveaus als sehr aussichtsreich.
Welches war Ihre härteste Lektion, die Sie am Markt erfahren mussten?
Ganz grundlegend habe ich die bittersten, aber dadurch auch wertvollsten Erfahrungen während der Zeit des „Neuen Marktes“ gemacht.
Welche Ratschläge würden Sie einem Einsteiger mit auf den Weg geben?
In vielen Grundlagenwerken, Börsenratgebern oder Tradingbüchern ist der Ratschlag zu lesen, dass Einsteiger zunächst rein mit virtuellem Geld handeln sollten. Erst wenn ausreichend Erfahrungen gemacht wurden soll echtes Geld eingesetzt werden. Das ist aus meiner Sicht absolut falsch. Ich rate gerade Neueinsteigern sofort mit echtem Geld Erfahrungen zu sammeln. Natürlich wird dabei Lehrgeld bezahlt werden, aber das ist die Beste Investition in den Erfolg der Zukunft. Positive wie auch Negative Erfahrungen die auf Basis von realen Gewinnen und Verlusten entstanden sind, schaffen einen deutlich höheren Mehrwert, als rein virtuelle Spekulationen, die psychologisch unter ganz anderen Voraussetzungen getroffen wurden. Daher führen diese virtuellen Erfahrungswerte oftmals auch zu Fehleinschätzungen aufgrund falscher Erfahrungswerte, wenn Fortgeschrittene Trader später mit realem Geld zu handeln beginnen.
Welches Buch können Sie anderen Tradern empfehlen?
Auf keinen Fall eines der zahlreichen Trading-Bücher. Auch im Bereich des Wissensmanagements und der Literatur ist es sinnvoll zu diversifizieren. Ich empfehle daher, sich mit grundlegenden Werten und Strategien zu befassen. Ich lasse mich in meinen Business- und Portfoliomanagement-Konzepten stark von Militärstrategien und Taktiken leiten und inspirieren. Aus meiner Sicht wären Große Feldherren wie Napoleon Bonaparte, Alexander der Große, Dschingis Kahn, Karl der Große, Erwin Rommel oder Hannibal auch perfekte Vermögensmanager und Unternehmer. Ich würde auch sagen dass dies auch für die andere Seite gilt. Also ein erfolgreicher Investor wie Warren Buffet wäre durchaus auch ein militärisch erfolgreicher Feldherr, natürlich allerdings nur, wenn er den entsprechenden Idealismus auch in diesem Bereich haben würde.
Am meisten geprägt hat mich Niccolo Machiavellis Buch „Die Kunst des Krieges“. Sein Buch ist entstanden zwischen 1519 und 1520. Dieses für mich wirklich bewundernswerte Werk von Machiavelli ist eine Abhandlung über Taktik, Strategie, Politik und hauptsächlich das Militärwesen, welches nichts, aber gar nichts an seiner Gültigkeit verloren hat. Im Gegenteil. Jedem Kapitalanleger, Trader oder Unternehmer empfehle ich dieses Buch als Grundlage jeden operativen Handelns in Bezug auf strategische und taktische Entscheidungen. Meine Buchempfehlungen finden Sie übrigens bei Interesse auf meiner Website www.geopolitical.biz im Bereich „Wissen“.
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