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Castingshow-Aktien

Trends aus den USA kommen in Europa meist erst mit Verzögerung an. Beim Phänomen „WallStreetBets“ war diese allerdings gering.

Bereits zu Beginn des Jahres elektrisierten die wilden Kurskapriolen von US-Nebenwerten wie Gamestop oder AMC auch hierzulande viele Hobby-Trader. Es dauerte nicht lange, und die über Internetforen vernetzten Kleinanleger zogen gegen mächtige Shortseller und Hedgefonds in die Schlacht. Diese Absprachen sowie das anschließende Wehklagen der Wall Street über angebliche Marktmanipulationen rief schließlich sogar die US-Börsenaufsicht auf den Plan. Trotzdem scheint sich das Phänomen mehr oder weniger etabliert zu haben. Nicht nur der Vollständigkeit halber, sondern auch als Warnung, muss allerdings erwähnt werden, dass die meisten Börsenneulinge in diesem höchst volatilen Spiel am Ende Lehrgeld bezahlt haben.

„Deutschland sucht die Super-Gamestop“

Seit dieser Woche hat auch Deutschland seine „ Gamestop“. Der vor allem in China aktive Online-Händler windeln.de wurde von Reddit-Usern auserwählt und mit Kurszielen von bis zu 10 Euro ordentlich gepusht. Vor einer Woche war der MicroCap dagegen noch ein Penny-Stock und dies – angesichts der tiefroten Ergebnisse und verfehlten Prognosen – vermutlich auch zu Recht. Um den rasanten Kursanstieg auf bis zu 7 EUR irgendwie begründen zu können, schien, ähnlich wie bei einem Casting, Kreativität gefragt zu sein. Manchmal wurden Übernahmegerüchte bemüht, ein anderes Mal musste die Abkehr der chinesischen Regierung von der Ein-Kind-Politik als Argument herhalten. In Wahrheit waren es einmal mehr die Kurse, die die Nachrichten machten. Inzwischen wurden auch echte Pleiteaktien wie die Papiere des insolventen Modehändlers Adler zum Spielball der Reddit-Community. Kritische Trader sehen das Ganze wohl vor allem als eine Echtzeitstudie in Börsenpsychologie.

Gewinne „Made in Germany“

Eigentlich ist eine Aktie wie die von windeln.de der Traum für jeden (Day-)Trader. Trotz der dortigen Kurs-Achterbahn setzt der als „Guter Money Manager“ ausgezeichnete Joachim Köngeter ( joibaer ) in seinem wikifolio Tradingchancen deutsche Aktien aber nicht auf solche MicroCaps. Zwar durchforstet er grundsätzlich das gesamte Universum nach Kandidaten, die seinen Kriterien entsprechen, die Kaufentscheidung erfolgt dann aber in der Regel mit Hilfe der Charttechnik. Obwohl dabei meistens der übergeordnete Trend gehandelt wird, kann es nach starken Kursverlusten aber auch zu Rebound-Trades kommen. Köngeter ist flexibel genug, sich beide Optionen offenzuhalten. Gleiches gilt für die Verweildauer einer Aktie im wikifolio. Diese kann zwischen einem Tag und mehreren Wochen variieren. Um auch in fallenden Märkten Rendite zu erzielen, greift Köngeter bisweilen auf Short-ETFs zurück. Die Aktien des IT-Dienstleisters GFT und die des Cloud-Anbieters Fabasoft stehen mit einem Anteil von jeweils 5,5 % an der Spitze des wikifolios. Es folgt das SDAX-Unternehmen Dermapharm . Auf Jahressicht erzielte die Trading-Strategie eine Gesamt-Performance von +31 %. Seit der Auflage des wikifolios im Oktober 2014 steht ein Gewinn von +123 % in den Büchern.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +86,2 %
    seit 13.10.2014
  • EUR 1.290.467,08
    Investiertes Kapital
  • -12,4 %
    Performance (1 J)
  • 18,8 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 12,8 Prozent

Momentum macht Musik

Für Aktien, deren Kursverlauf sich innerhalb eines Trends beschleunigt, gibt es das schöne Wort „Momentum“. Geschieht dies auf der Long-Seite, dann qualifizieren sie sich für das wikifolio 2M – Market Momentum von Dieter Jaworski ( Javo ). Statt auf deutschen SmallCaps liegt sein Fokus auf US-Wachstumsaktien. Zudem genügt es Jaworksi nicht, bloß eine Aktie mit einem starken Momentum aufzuspüren. Nein, sein Stock-Picking basiert zudem auf einem fundamentalen Ansatz, der die Qualität eines Unternehmens berücksichtigt. Bevorzugt werden dabei Geschäftsmodelle mit hohen Margen und Unternehmen mit kerngesunden Bilanzen. Zusätzlich achtet Jaworski auf ein konsequentes Risikomanagement, bei dem die Gewichtung einer Aktie üblicherweise 20 % nicht überschreitet, während die Verluste pro Position auf maximal 8 % begrenzt bleiben sollen. Auf den vorderen Plätzen findet man zurzeit den Cloud-Spezialisten Zscaler , den Chip-Hersteller Nvidia und den Datensicherheitsanbieter Varonis Systems. Mit diesen und anderen Titeln bringt es Jaworski auf eine Zwölf-Monats-Performance von +31 %. Insgesamt liegt die Rendite seines wikifolios seit Dezember 2012 sogar bei +321 %.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +383,2 %
    seit 22.12.2012
  • EUR 285.778,22
    Investiertes Kapital
  • +35,9 %
    Performance (1 J)
  • 15,7 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 18,5 Prozent

Von der Werkbank zum Labor

Vorbei sind die Zeiten, in denen China nur „Werkbank der Welt“ sein wollte. Die chinesische Führung setzt längst alles daran, um das Land zu einem Big Player bei High-Tech und Zukunftstechnologien zu machen. Auf diese Beobachtung baut Dr. Philip Bußmann ( LONGLIFE ) mit seinen Investitionsentscheidungen im wikifolio China Hightech. Dabei konzentriert er sich auf genau jene Schlüsseltechnologien, die die chinesische Führung im Konzept „Made in China 2025“ identifiziert hat. Kriterien für eine Aufnahme in das wikifolio können die Qualität eines Geschäftsmodells, die Solidität der Unternehmensfinanzen oder auch das Momentum einer Aktie sein. In Frage kommen aber nur Titel mit einem hohen China-Bezug. Diese sollen im besten Fall langfristig gehalten werden, was Kurzzeit-Trading wie beim Reddit-Schwarm ausschließt. Bußmann setzt auf Schwergewichte wie den Internetkonzern Tencent , den Elektro-Pionier BYD und den E-Commerce-Giganten Alibaba. Über das vergangene Jahr brachte ihm das eine stolze Rendite von fast 39 % ein.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • -6,6 %
    seit 24.05.2019
  • EUR 2.599.313,63
    Investiertes Kapital
  • -19,3 %
    Performance (1 J)
  • 32,7 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 31,6 Prozent

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

In der kommenden Woche richtet sich der Blick der Märkte einmal mehr auf die US-Notenbank. Am Mittwoch steht nämlich das nächste Treffen der Fed und damit auch die nächste Zinssatzentscheidung an. Von Interesse dürften vor allem die Aussagen zu den weiteren Anleihekäufen sein. Womöglich deuten die Notenbanker hier eine allmähliche Reduzierung an – als Einstieg in den Ausstieg. An den Leitzinsen werden Powell und seine Kollegen mit großer Wahrscheinlichkeit dagegen keine Veränderung vornehmen.


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