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Die dunkle Seite der Macht

Für die Aktionäre von Facebook, Alphabet und Amazon strahlte die Sonne während der letzten Jahre deutlich heller als anderenorts. Von zeitweiligen Kursrücksetzern abgesehen befanden sich die Tech-Riesen auf einem geradezu mustergültigen Wachstumskurs.

Jede Kurskorrektur erwies sich im Rückblick als exzellente Kaufgelegenheit. Vielleicht war die Aufregung zu Beginn der vergangenen Woche auch deshalb so groß? Denn als bekannt wurde, dass das amerikanische Justizministerium und die für Kartellfragen zuständige Federal Trade Commission FTC Ermittlungen gegen das Trio aufgenommen hatten, knickten die Kurse deutlich ein.

Washington vs. Silicon Valley

Die im Raum stehenden Vorwürfe reichen von Wettbewerbsbehinderung im Falle Amazons bis hin zu Verletzungen des Datenschutzes bzw. einer zu großen Marktmacht bei Facebook und Google. Obwohl die Branche schon länger unter strenger Beobachtung steht, wurde vielen Anlegern das Risiko offizieller Verfahren wohl erst schlagartig bewusst, als düstere Wolken bereits den Himmel über Washington verdunkelten. Man könnte auch sagen, dass die Riesen aus dem Silicon Valley einfach etwas zu erfolgreich unterwegs waren. Am Ende der Untersuchungen, die durchaus einige Jahre andauern könnten, drohen empfindliche Geldstrafen oder im Worst-Case-Szenario sogar eine Zerschlagung.

Anlegen in der Königsklasse

Im Prinzip verfolgt jeder Anleger das Ziel, in die jeweils aussichtsreichsten und besten Aktien zu investieren. Auch Christian Thiel ( sparstrumpf ) begibt sich in seinem wikifolio Global Champions auf die Suche nach den führenden Unternehmen ihrer jeweiligen Branche. Fündig wurde Thiel – wenig überraschend – bei den vorerwähnten Tech-Giganten: Amazon , Apple und Facebook finden sich allesamt unter seinen Top-Holdings.

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Hinzu kommen Konzerne wie Mastercard , Disney und der Pharmahersteller Novo Nordisk . Sie alle eint ihre hohe Wachstumsdynamik und starke Marktposition. Ob diese Marktposition in einem möglichen Kartellverfahren letztlich als zu stark bewertet wird, lässt sich heute kaum seriös abschätzen. Entsprechend verfolgt Thiel auch hier seinen langfristig orientierten Buy-and-Hold-Ansatz und lässt sich von den Tagesereignissen nicht ins Bockshorn jagen. Während in den vergangenen zwölf Monaten ein Plus von knapp 11 % erzielt werden konnte, liegt der Zuwachs seit dem Start im Januar 2016 bei knapp 60 %.

Erfahrener Renditejäger

Seit inzwischen fast fünf Jahren führt Andre Domaschke ( Fuchs2014 ) sein wikifolio Chancen übergreifend und hat in dieser Zeit schon manche brenzlige Börsensituation gemeistert. Die Untersuchungen gegen Facebook & Co. dürften ihn daher kaum schockieren. Denn auch Domaschke investiert langfristig. Sein Spielfeld sind die Aktien dieser Welt, bei denen er sich hinsichtlich Region oder Branche keinerlei Beschränkungen auferlegt.

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Lediglich Hebelprodukte befinden sich nicht in seinem wikifolio. Und Domaschke ist bereit, auch größere Wetten einzugehen. So nimmt das Pharmaunternehmen Clinuvel derzeit die mit Abstand höchste Gewichtung ein. Es folgen der russische Gasversorger Gazprom und das US-amerikanische IT-Unternehmen MTBC . Mit einem Wertzuwachs von mehr als 28 % auf Jahressicht zählt Domaschke auch aktuell zu den Rendite-Champions. Seit Oktober 2014 konnte der Wert seines wikifolios sogar um 240 % zulegen. Besser geht es eigentlich nicht, zumal Domaschke umsichtig genug agiert, um das blaue Siegel „Guter Money Manager“ führen zu können.

Bei den Hörnern gepackt

In letzter Zeit hatten es die Bullen nicht immer leicht. Die aktuellen Querelen um die Tech-Giganten zeigen zudem, dass man sich mit einer Aktie nie zu sicher sein sollte – zumal, wenn diese in aller Munde ist. Egon Peters ( AL1619 ) sieht sich mit seinem wikifolio BullenArena daher abseits ausgetrampelter Pfade nach interessanten Titeln um, vor allem in Deutschland. Insofern war er von den eingangs erwähnten Schockwellen nicht direkt betroffen.

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Für seinen Kampf in der Bullenarena nutzt er übrigens sowohl fundamentale als auch technische Indikatoren. Besonders angetan haben es ihm dabei Aktien mit Relativer Stärke zum Gesamtmarkt und einer interessanten Chartformation. Gelegentlich hört Peters aber auch einfach nur auf seine Erfahrung und sein Bauchgefühl. Da er meist nur einige Tage und gelegentlich sogar nur wenige Stunden an einer Aktie festhält, kann die jeweilige wikifolio-Struktur nur eine Momentaufnahme sein. Über das vergangene Jahr fuhr Peters ein Plus von mehr als 8 % ein. Seit Auflage im März 2016 konnte sich das wikifolio im Wert nahezu verdoppeln!

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

Wichtige US-Wirtschaftsdaten der kommenden Woche sind die Verbraucherpreise am Mittwoch, sowie die Einzelhandelsumsätze und die Daten zur Industrieproduktion am Freitag. An diesem Tag wird auch das von der Uni Michigan erhobene Verbrauchervertrauen veröffentlicht.

Nachdem Fed-Chef Jerome Powell zuletzt die Möglichkeit einer Zinssenkung ins Spiel gebracht hat, dürften Anleger die neuen Wirtschaftsindikatoren mit besonderem Interesse verfolgen.