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11.09.2017| Von: Christina Oehler |

Die Entscheidung, welcher Partei die Menschen bei der Bundestagswahl ihre Stimme geben, wird in vielen Fällen von der aktuellen individuellen Situation abhängen. Von großer Bedeutung ist dabei stets, welche Themen bei einem persönlich gerade besonders stark im Fokus stehen. Befindet man sich schon länger vergeblich auf Jobsuche, findet man für seine Kinder keinen Kita-Platz, ärgert man sich über zu hohe Steuerabzüge oder lebt man in einem Viertel mit hoher Kriminalität? Das alles und natürlich noch viel mehr kann die Wahl eines jeden Einzelnen stark beeinflussen. Diejenigen Wähler, die verstärkt an den Kapitalmärkten aktiv sind, interessieren sich natürlich auch dafür, welche Konsequenzen das Wahlergebnis für Wirtschaft und Börsen haben könnte. Hier gibt es nach Ansicht der wikifolio-Trader doch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Parteien. Eine mögliche Regierungskonstellation wird dabei ganz besonders gefürchtet.

FDP wird als Wirtschaftsmotor gesehen

Dass die von uns zu diesen Themen befragten Akteure mit großer Mehrheit eine Koalition aus CDU/CSU und FDP präferieren, kommt nicht wirklich überraschend. Schließlich gelten diese Parteien als besonders wirtschaftsfreundlich. So sehen es auch die wikifolio-Trader, die bei einer solchen Regierung zu 77 Prozent mit positiven bis sehr positiven Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft rechnen. Damit wird der Wunschkoalition sogar ein stärkerer Stimulus der Konjunktur zugetraut als dies bei einer absoluten Mehrheit der CDU der Fall ist. Hier rechnen "nur" 57 Prozent der Befragten mit (sehr) positiven Auswirkungen.

Inwieweit sich die Hoffnungen der Trader im Falle des mehrheitlich gewünschten Wahlausgangs tatsächlich erfüllen, ist aber unklar. Die Experten der Commerzbank weisen in einer aktuellen Studie zur Bundestagswahl zumindest darauf hin, dass die Durchsetzungskraft einer schwarz-gelben Bundesregierung limitiert sein dürfte, weil sich größere Gesetzesänderungen nur über die Landesregierungen und daher mit Unterstützung der SPD oder der Grünen umsetzen ließen.

Große Koalition als Wachstumsbremse?

Nur bedingt zuversichtlich zeigt man sich hier mit Blick auf die heimische Konjunktur auch im Falle einer Fortsetzung der Großen Koalition. In diesem Fall wird befürchtet, dass ein zu starker Einfluss der SPD im Bereich des Arbeitsrechts die Flexibilität deutscher Unternehmen einschränken und zu steigenden Lohnstückkosten führen könnte. Durch die so sinkenden Wettbewerbsvorteile der deutschen Industrie wären langfristig niedrigere Wachstumsraten vorprogrammiert. Diese Ansicht teilen die wikifolio-Trader eher nicht. Während 60 Prozent der Befragten im Falle einer von Kanzlerin Merkel geführten CDU/CSU/SPD-Regierung kaum Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sehen, blicken immerhin 25 Prozent der Zukunft optimistisch bis sehr optimistisch entgegen.

Schulz und die linken Parteien ohne Vertrauensbonus

Schon ein Wechsel an der Regierungsspitze der Großen Koalition würde die Stimmung allerdings spürbar kippen lassen. Mit SPD-Mann Martin Schulz als Kanzler rechnen fast sechs von zehn Tradern mit negativen bis sehr negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, nur 2,4% vermuten in diesem Szenario zumindest leicht positive Einflüsse. Richtig dramatisch werden die Folgen für Deutschlands Konjunktur gesehen, falls es wider Erwarten doch zu einer rot-rot-grünen Koalition (SPD/Die Linke/Die Grünen) kommen sollte. Dann rechnen über 90 Prozent der Teilnehmer unserer Umfrage mit negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Ein Trader nennt als Grund einen erwarteten Investitionsrückgang.

 

Lesen Sie mehr über die von den wikifolio-Tradern erwarteten Auswirkungen der Wahl auf den Aktienmarkt:

 

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