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„Der Wasserstoffmarkt steht erst am Anfang“

Die Achterbahnfahrt bei Wasserstoff-Aktien lässt so manchen Anleger grübeln. Aussitzen? Verkaufen? Einkaufen? Julia Pfanner vom Euro Magazin mit einer Einschätzung.

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Quelle: wikifolio.com

Das Marktumfeld für Wasserstoff-Aktien ist aktuell nichts für schwache Nerven. Dazu kommen hausgemachte Negativschlagzeilen von den Unternehmen selbst, die die Branchentitel zusätzlich belasten. Die Redakteure des deutschen Monatsmagazins Euro glauben weiterhin an die langfristig positiven Aussichten vorrangig des sogenannten grünen Wasserstoffs - also jenem Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird. Julia Pfanner vom Euro Magazin, die verantwortlich zeichnet für das wikifolio Euro Wasserstoff Maxx Zukunft , erklärt im Interview, wie sie die Lage der Branche einschätzt und wie sie versucht, die den Wasserstoff-Aktien inhärent hohe Volatilität im wikifolio etwas zu reduzieren.

Die Aktien der Brennstoffzellenhersteller wurden in den letzten Wochen teils massiv abverkauft. Was sind die Ursachen für den Abverkauf?

Julia Pfanner ( EuroMagazin ): Die Aktien waren – und sind – oft hoch bewertet. Im vergangenen Jahr zum Beispiel sind viele extrem gut gelaufen. Damit sind sie anfällig für Gewinnmitnahmen und Korrekturen. Aber zum Beispiel das Wasserstoffunternehmen Nel Asa und der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power haben zuletzt auch mit ihren jüngsten Quartalszahlen enttäuscht, das hat auch die Aktien anderer Firmen aus der Branche belastet. Bei hoch bewerteten Aktien ist das Rückschlagspotenzial dann natürlich groß. Der Brennstoffzellenhersteller Plug Power etwa teilte im März mit, dass Fehler in seiner Bilanz gefunden wurden. Jetzt muss das Unternehmen Jahresabschlüsse und Quartalsabschlüsse für 2018, 2019 und 2020 korrigieren.

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Viele Marktbeobachter sind skeptisch, ob sich die Technologie tatsächlich durchsetzen wird. Warum glauben Sie, dass Wasserstoff mit anderen Antriebstechnologien zumindest mithalten wird können?

Bei Wasserstoff als Antriebstechnologie muss man unterscheiden. Sollen normale Pkw damit angetrieben werden, Nutzfahrzeuge, oder Züge, Flugzeuge oder Schiffe? Bei schweren Lkw oder großen Flugzeugen bietet sich zum Beispiel die Batterie etwa wegen des hohen Gewichts wohl eher nicht an. Welche Technologie sich in welchem Bereich durchsetzen wird, oder ob es mehrere sein werden, wird sich zeigen. Aber es geht beim Thema Wasserstoff, und damit meinen wir vor allem den grünen, CO2-neutralen Wasserstoff, ja nicht nur um Antriebe für Verkehrsmittel, sondern auch um den Einsatz in anderen Bereichen wie der Stahlindustrie oder der Chemiebranche. Auch im Wärmebereich oder der Energiespeicherung zum Beispiel kann Wasserstoff zum Einsatz kommen. Für einige Bereiche gibt es nach heutigem Stand keine oder kaum Alternativen zu Wasserstoff, um sie zu dekarbonisieren.

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Das ist schwer zu sagen, die Aktien von spezialisierten Wasserstoffunternehmen sind einfach hochvolatil. Mittel- und längerfristig schätzen wir das Potenzial aber als aussichtsreich ein.