Das Fundament stimmt

Coca-Cola überzeugt mit stabilen Margen und zeigt, dass die Konsumstärke selbst im Inflationsumfeld bestehen bleibt. Auch General Motors begeistert mit steigenden Gewinnen und korrigiert seine Prognose nach oben – ein Signal, dass die Realwirtschaft gesünder ist, als viele befürchten.

Trotz der soliden Zahlen bleibt die Stimmung wetterwendisch. Kurzfristige Rücksetzer, ein nervöser Anleihemarkt und eine ungewöhnlich hohe Cashquote institutioneller Investoren sind Ausdruck einer vorsichtigen Grundstimmung. Viele warten ab – und genau darin liegt die Chance. Saisonale Muster sprechen klar für eine mögliche Jahresendrally, begünstigt von Liquidität, positiver Gewinnentwicklung und der allmählichen Rückkehr des Vertrauens. Zwischen Zahlen und Stimmung entsteht oft der Moment, in dem Geduld sich auszahlt.

Das wikifolio Relative Stärke Dow-Nasdaq-Werte folgt einer festen Schablone: Dort investieren, wo Relative Stärke sichtbar wird. Michael Kranich fokussiert sich auf Aktien aus Dow Jones und Nasdaq 100, die sich besser entwickeln als ihr jeweiliger Index. Die Auswahl basiert auf einem eigens entwickelten Algorithmus, der tägliche Daten auf US-Dollar-Basis auswertet und so jene Titel herausfiltert, welche die Trends anführen, statt ihnen hinterherzulaufen. Zur Beurteilung der allgemeinen Börsenstimmung werden vier unabhängige Indikatoren herangezogen – von der Relativen Stärke des MSCI ACWI Index bis zum Gebert-Modell für den US-Markt. Befinden sich drei oder vier Signale im negativen Terrain, wird das Aktienexposure konsequent reduziert und gegebenenfalls durch einen Short-ETF auf den Dow Jones ersetzt. Bleibt das Umfeld freundlich, fließt Kapital in trendstarke Werte oder ersatzweise in Dividenden-ETFs. Insgesamt geht Kranich analytisch und ruhig zur Sache. Aktuell ist er quasi vollinvestiert und managt 56 Positionen. Zu erwähnen sind Howmet Aerospace, GE Aerospace, Broadcom, Royal Caribbean Cruises und Palantir Technologies. Seit der Auflegung im September 2017 hat das wikifolio eine sehr ordentliche durchschnittliche Jahresperformance von +10,3 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +119 % geführt hat.

Hinter dem Namen Solides Wachstum des gleichnamigen wikifolios steht eine Philosophie, die an der Börse selten geworden ist: lieber stetig als spektakulär. Markus Buchner hält hier Ausschau nach Unternehmen mit verlässlicher Wertentwicklung, starker Marktstellung und stabilen Dividenden. Die Branchenvielfalt und ein Schwerpunkt auf Europa schaffen eine breite Basis, auf der das Kapital kontrolliert und unaufgeregt arbeitet. Statt auf kurzfristige Effekte zu setzen, wird nach echter Substanz gesucht – Qualität, die sich im Kurs wie in der Ausschüttung zeigt. Wie die Auswahl konkret erfolgt? Dazu lässt sich Buchner nicht wirklich in die Karten schauen. Doch ein Blick auf die Performancekurve verrät: Der Weg ist diszipliniert, die Ausschläge gering, die Richtung beständig. Das spricht für einen besonnen Handelsstil, der die Marktimpulse nutzt, ohne dabei das Risiko zu überdehnen. Auch Buchner ist in dieser Marktphase vollinvestiert. Allerdings stecken 4,1 % seines Kapitals in fünf ETFs. Der große Rest verteilt sich auf 49 Einzelunternehmen. Natürlich sind darunter führende und bekannte Tech-Riesen, aber eben auch etwas „langweiligere“ Konzerne wie Coca-Cola, Adidas, Münchener Rück, Nike und Swiss Re. Mit einem soliden Wertzuwachs von +10,9 % im Jahresdurchschnitt hat er seit dem Start im Januar 2012 einen Gesamtgewinn von +313 % realisiert.

Franz Hinterwirth folgt mit seinem wikifolio Trend links unten-rechts oben einem einfachen Leitsatz: Stärke wird gekauft, Schwäche verkauft. Vornehmlich konzentriert er sich auf Aktien, die sich in einem stabilen Aufwärtstrend befinden – deren Kurs also buchstäblich von links unten nach rechts oben verläuft. Neue Positionen werden bevorzugt dann eingegangen, wenn der Chart ein frisches 52-Wochen-Hoch erreicht. Damit orientiert sich die Strategie am Prinzip der Trendfolge, die sich über Jahrzehnte als robust bewährt hat. In Phasen, in denen Trends brechen oder sich verlangsamen, wird konsequent umgeschichtet. So bleibt das Kapital ständig in Bewegung und landet immer dort, wo Momentum sichtbar wird. Die Haltedauer richtet sich nach der Stärke des jeweiligen Signals: mal mehrere Monate, manchmal sogar Jahre. Als Informationsquellen dienen diverse Finanzportale im Internet, welche die nötigen Chartsignale liefern. Eine breite Streuung über Branchen und Regionen sorgt dafür, dass kein einzelner Trend das Gesamtbild dominiert. Im Moment hat Hinterwirth nicht weniger als 141 Einzelaktien zu verwalten, die 62,6 % seines Gesamtportfolios ausmachen. Eine Handvoll Beispiele gefällig: GE AEROSPACE, Rheinmetall, Tencent, Fresenius und Nvidia. Darüber hinaus gesellen sich noch 62 ETFs (35,1 %) dazu, unter denen auch diverse Short-Varianten sind. Ansonsten verbleiben ihm noch 2,4 % Cash in der Kasse. Das wikofolio verzeichnet seit seiner Einführung im August 2014 eine bemerkenswerte durchschnittliche Jahresrendite von +15,0 %, was insgesamt einen Anstieg von +371 % bedeutet.

In der kommenden Berichtswoche stehen einige spannende Termine auf dem Programm. Zunächst startet hierzulande am Montag das ifo-Institut mit dem Geschäftsklimaindex und den Geschäftsaussichten. Am Dienstag legt die EZB ihre Bankkredit-Umfrage für die Eurozone vor. Selbstredend sind dann am Mittwoch alle Augen auf die Fed gerichtet, die ihre Zinssatzentscheidung bekanntgeben wird. Die Bank of Japan folgt mit ihrer Zinsentscheidung einen Tag später am Donnerstag. Außerdem präsentiert Destatis das deutsche BIP. Am Freitag legen die Wiesbadener mit Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen nach. Ebenso wichtig sind die Veröffentlichungen zum harmonisierten Verbraucherpreisindex in der Eurozone und zur Kernrate der persönlichen Konsumausgaben in den USA.

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