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Wen die Inflation aktuell besonders hart trifft

Mit Werten von über 7 Prozent ist die Inflation in Deutschland so hoch wie zuletzt in den 80er Jahren. Von der Teuerungsrate ist allerdings nicht jeder gleich betroffen. Entscheidend hierfür sind die eigenen Konsumgewohnheiten im Vergleich zum Warenkorb, der für die Messung des Verbraucherpreisindex herangezogen wird.

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Wie wird Inflation gemessen?

Um die Inflation zu berechnen wird ein fiktiver Warenkorb zusammengestellt. Darin enthalten sind alle Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte während eines Jahres konsumieren. Die Inflationsrate ist der Preis des Warenkorbs in einem bestimmten Monat im Vergleich zum Preis des Warenkorbs im selben Monat des Vorjahrs.

Warenkorb

Der europäische Inflations-Warenkorb umfasst 650 Güterarten in 12 Kategorien. Darunter etwa „Essen und alkoholfreie Getränke“, „Kleidung und Schuhe“, „Gesundheit“ und „Transport“. Mit welchen Gewichten die einzelnen Güter bzw. Kategorien in den Gesamtindex einfließen, ist im Wägungsschema festgehalten. In der folgenden Tabelle siehst du die Veränderung der Gewichtung in den letzten Jahrzehnten in Deutschland. Das Wägungsschema aus dem Jahr 2015 ist bis heute gültig.

Gewichtung des Verbraucherpreisindex (Promille)

Kategorie 1995 2005 2015
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 131,26 103,55 96,85
Alkoholische Getränke und Tabakwaren 41,67 38,99 37,77
Bekleidung und Schuhe 68,76 48,88 45,34
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 274,77 308 324,7
Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör 70,56 55,87 50,04
Gesundheit 34,39 40,27 46,13
Verkehr 138,82 131,9 129,05
Post und Telekommunikation 22,66 31 26,72
Freizeit, Unterhaltung und Kultur 103,57 115,68 113,36
Bildungswesen 6,51 7,4 9,02
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen 46,08 43,99 46,77
Andere Waren und Dienstleistungen 60,95 74,47 74,25
Summe 1000 1000 1000

Individuelle Inflation

Die Inflation gibt die Teuerungsrate der von Haushalten durchschnittliche konsumierten Waren und Dienstleistungen an. Unterscheiden sich die eigenen Konsumgewohnheiten von diesem Warenkorb, kann die persönliche Inflationsrate deutlich abweichen. Denn die Preisänderungen der einzelnen Warenkorb-Kategorien unterscheiden sich deutlich voneinander. So lag die jährliche Inflationsrate im März 2022 etwa bei 7,3 Prozent. Die Kosten für „Post und Telekommunikation“ stiegen im selben Zeitraum allerdings nur um 0,2 Prozent.

Kategorie jährliche Inflation März 2022
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 5,90%
Alkoholische Getränke und Tabakwaren 3,60%
Bekleidung und Schuhe 2,00%
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 11,70%
Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör 4,60%
Gesundheit 0,80%
Verkehr 17,20%
Post und Telekommunikation 0,20%
Freizeit, Unterhaltung und Kultur 4,70%
Bildungswesen 1,60%
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen 5,40%
Andere Waren und Dienstleistungen 1,80%

Aus obiger Tabelle lässt sich ablesen, dass derzeit vor allem die Kostensteigerung der Kategorien „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ und „Verkehr“ die Inflation treiben. Wirklich spannend wird es aber, wenn man noch eine Ebene tiefer geht und die Teuerungsraten der einzelnen Güter mit dem Wägungsschema in Verbindung setzt. So lässt sich die persönliche Inflationsrate genau berechnen.

Strom, Gas und andere Brennstoffe als Inflationstreiber

Auf der Website von Eurostat sind die in den einzelnen Warenkorb-Kategorien enthaltenen Güter mit der jeweiligen jährlichen Teuerungsrate aufgeschlüsselt. In der Kategorie „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ ist wenig überraschend die Güterklasse „Strom, Gas und andere Brennstoffe“ mit einer jährlichen Teuerungsrate von 32,7 Prozent der größte Inflationstreiber. Wer für „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ im März 2022 also mehr als die im Wägungsschema angenommenen 32,4 Prozent der Gesamtausgaben aufwenden musste, litt unter einer noch deutlich über der - ohnehin schon historisch hohen - Inflationsrate von 7,3 Prozent liegenden Geldentwertung.

Bahn und Co entlasten das Portemonnaie

Eine deutlich geringere persönliche Inflationsrate hatten hingegen all jene, die nicht oder nur wenig mit dem eigenen Auto fuhren und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel nutzten. Das Betreiben eines eigenen Fahrzeugs war in Deutschland im März 2022 um 25,7 Prozent teurer als im selben Monat des Vorjahres. Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel stiegen dahingegen nur um 2,9 Prozent.

Um die Lebensmittel-Inflation kommt man nicht herum

Ob man vor allem zuhause kocht oder unterwegs isst, macht für die persönliche Inflation übrigens kaum einen Unterschied. Lebensmittel wurden in Deutschland im März im Vorjahresvergleich um 6,2 Prozent, der Restaurantbesuch um 5,5 Prozent teurer. Gute Neuigkeiten gibt es für all jene, die zum Essen gern ein Glas Wein oder Bier trinken. Die Inflation für alkoholische Getränke betrug im März nur 0,5 Prozent.

Persönliche Inflationsrate

Auf der Website von Eurostat gibt es Online-Tool, mit dem du dir deine individuelle Teuerungsrate berechnen kannst.

Persönliche Inflationsrate ausrechnen

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