Pusht Donald Trump heute erneut die Cannabis-Aktien?

Zunächst einmal basierte der vermeintliche Kurssprung rund um den jüngsten Monatswechsel auf einer rein technischen Änderung. Anfang Dezember wurde bei dem Cannabis-Spezialisten ein Reverse Split im Verhältnis 1:10 durchgeführt. Der Kurs hat sich dadurch rein optisch verzehnfacht, am Gesamtwert der Aktien in den Anlegerdepots hat sich durch die entsprechende Anpassung der Stückzahlen unter dem Strich aber nichts verändert. Offizielles Ziel dieser Maßnahme war, die Aktien für institutionelle Investoren ,,attraktiver zu machen“. Außerdem gab das Unternehmen an, die mit der jährlichen Hauptversammlung verbundenen Ausgaben durch den Reverse Split um bis zu 1 Millionen US-Dollar senken zu können.

In den vergangenen Tagen zog der Aktienkurs dann aber „wirklich“ an und sorgte bei den Aktionären tatsächlich auch für eine Wertsteigerung. Auslöser war diesmal US-Präsident Donald Trump, der laut Medienberichten Marihuana als Droge der Kategorie III neu einstufen und die bundesweiten Beschränkungen lockern könnte. Zu dem bereits für vergangenen Montag in Aussicht gestellten Erlass einer solchen Durchführungsverordnung kam es bislang allerdings nicht. Das soll neuen Berichten zufolge nun am heutigen Donnerstag der Fall sein. Ob die Aktie dann erneut anspringt?

TRADING-SENTIMENT

Einige wikifolio Trader haben sich jedenfalls schon mal in Position gebracht. Benno Engelsberger hat die Aktie in den vergangenen Monaten mehrfach über sein wikifolio Der Sonnenaufgang gehandelt. Seit gut zwei Monaten ist er durchgängig in nennenswertem Umfang investiert. Kurz vor dem Reverse-Split wurde die Position noch mal deutlich ausgebaut und kurz danach in einem allerdings wesentlich geringeren Ausmaß noch mal erhöht. Unter dem Strich weist der Trader bei Tilray Brands aktuell einen Buchgewinn von 40 Prozent aus. Mit rund zwei Prozent Depotanteil ist der Wert die viertgrößte Aktie in dem sehr breit gestreuten Portfolios. Das enthält auch mehrere ETFs und Hebelprodukte.

Gehandelt wird nach einem von dem Trader selbst entwickelten System, das überwiegend aus einer Kombination technischer Indikatoren besteht. Konkret sollen kurz- und mittelfristige Auf- und Abwärtstrends gehandelt werden. Mit diesem Ansatz gelang in nunmehr 20 Monaten bei einem Maximalverlust von gut 40 Prozent eine beeindruckende Performance von 282 Prozent. Auffällig bei den Kennzahlen ist vor allem das (zum Teil extrem) negative Beta gegenüber den großen Aktienindizes. Passend dazu ist die aktuell mit Anstand größte Position ein dreifach gehebelter Short-ETF auf den Nasdaq 100. Der gewinnt immer dann an Wert, wenn der Tech-Index den Rückwärtsgang einlegt.

Antonios Nikolaidis handelt Tilray Brands erst seit wenigen Tagen. Von den ersten zwei Fehltrades mit schnell realisierten kleinen Verlusten ließ er sich dabei nicht beirren. Unmittelbar danach eröffnete er für sein wikifolio Trade for the Future erneut eine Position, die dann in die steigenden Kurse hinein deutlich ausgebaut wurde. Aktuell liegt er bei der mittlerweile mit gut fünf Prozent gewichteten Aktie 23 Prozent im Plus. Das auf Basis der technischen Analyse geführte Musterdepot wurde erst im April eröffnet, konnte seitdem aber bereits 85 Prozent an Wert gewinnen. Auch nach der Emission des wikifolio Zertifikats im Juli ging es zunächst weiter aufwärts, bevor es im Spätherbst zu einer Kurshalbierung kam. Danach ging es wieder stark bergauf, zuletzt aber auch wieder etwas bergab. Unter dem Strich liegt das sehr volatile wikifolio seit der Emission des Zertifikats leicht im Minus.

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