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Fangemeinden und Festtage

Es sind einmal mehr die US-High-Techs, die auch in diesen Wochen die Schlagzeilen bestimmen: Gerade erst präsentierte Apple die neue Herbstkollektion, allerdings ohne ein aufgehübschtes iPhone, was bei der Fangemeinde und in der Folge auch bei den Aktionären für lange Gesichter sorgte. Nächste Woche folgt dann der „Battery Day“, ein von Tesla-Chef Musk ins Leben gerufener Festtag der Elektromobilität, in dessen Rahmen der Unternehmenslenker erneut versuchen wird, seine Anhänger zu elektrisieren.

Angesichts der zuletzt immensen Volatilität der Tesla -Aktie dürfte es in jedem Fall ein weiterer Festtag für Trader werden. Ansonsten zeigen sich die US-Tech-Aktien zunehmend unentschlossen, denn ob sich die teils extrem überdehnten Bewertungen durchhalten lassen, erweist sich wohl erst über die nächsten Wochen.

Leise rieselt die Monster-Schneeflocke

Befeuert wird die Bewertungsdiskussion auch durch den Börsengang des Cloud-Data-Anbieters Snowflake . Obwohl die Aktien zu 120 USD, und damit deutlich über der ursprünglichen Preisspanne an neue Investoren – darunter Warren Buffetts Berkshire Hathaway – ausgegeben wurden, konnte sich das Papier schon am ersten Handelstag mehr als verdoppeln. Damit erreicht das erst vor rund sechs Jahren gegründete Unternehmen einen Börsenwert von 70 Mrd. USD. Dem steht ein Jahresumsatz von lediglich 265 Mio. USD gegenüber – bei allerdings dreistelligen prozentualen Wachstumsraten. Analysten bescheinigen der Snowflake-Lösung einen technologischen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz von Amazon Web Services, was ein weiterer Grund für den spätsommerlichen Schneeflocken-Hype sein dürfte.

Auf Schatzsuche im Silicon Valley

Auch Stefan Waldhauser ( stwBoerse ) sieht die US-HighTech-Branche als Garant für Innovation und Wachstum. Entsprechend versammelt er in seinem wikifolio High-Tech Stock Picking sowohl Standardwerte mit Kurspotenzial als auch deutlich spekulativere Nebenwerte, die oftmals noch keine Gewinne erzielen, deren disruptive Technologien aber ganze Märkte verändern könnten. Er schätzt dazu den „fairen Wert“ der jeweiligen Unternehmen anhand von Bilanzkennziffern, Marktposition und Innovationskraft. Da sich Waldhauser eher als antizyklischer Value-Anleger im Tech-Sektor versteht, dürfte es ihm derzeit nicht leichtfallen, neue Kandidaten für sein wikifolio zu finden. Eine Cash-Quote von aktuell fast 30% mag dafür ein Indiz sein. Zu Waldhausers Top-Holdings gehören der Datacenter-Anbieter Nutanix , die Internet-Beteiligungsgesellschaft IAC/InterActive (beteiligt an der Tinder-Mutter Match) und der Kurznachrichtendienst Twitter . Auf Jahressicht erreicht er mit diesen und anderen Titeln ein Plus von knapp 21 %.

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cde

Kennzahlen

  • +167,9 %
    seit 12.06.2016
  • EUR 11.558.664,40
    Investiertes Kapital
  • +35,7 %
    Performance (1 J)
  • 26,1 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +24,3 Prozent

Wo die Musik spielt

Deutlich Trading-lastiger ist das wikifolio Trend und Momentum von Martin Winter ( twconline ) ausgerichtet. Zwar liegt auch hier der Schwerpunkt auf dem US-Markt, allerdings setzt Winter nicht auf eine Value-Strategie. Vielmehr bestimmen die Dynamik von Trends und unternehmensspezifische News das Anlageverhalten. So geht Winter klassische News-Trades ein, zum Beispiel nach der Veröffentlichung guter Zahlen und einem gleichzeitig vorteilhaften Chartbild. Daneben sind Momentum-Trades Teil seiner Anlagestrategie. Die Haltedauer liegt meist zwischen einigen Tagen und mehreren Monaten. Im Einzelfall kann es jedoch auch zu Intraday-Trades kommen. Den Aktienanteil im wikifolio passt Winter je nach Lage des Gesamtmarktes an. So soll bei Indizes mit steigenden 100-Tage-Durchschnitten die Quote erhöht und bei fallenden gleitenden Durchschnitten entsprechend gesenkt werden. Die beiden US-Tech-Schwergewichte Nvidia und Microsoft liegen aktuell an der Spitze seiner Aktienpositionen. Auffallend ist die selbst für ein Trading-orientiertes wikifolio recht hohe Cash-Quote von aktuell über 58 %. Dass das Geld bei Winter dennoch nicht auf der faulen Haut liegt, zeigt eine Jahresperformance von mehr als 27 %.

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abc
cde

Kennzahlen

  • +249,2 %
    seit 17.02.2013
  • EUR 934.316,34
    Investiertes Kapital
  • +19,3 %
    Performance (1 J)
  • 8,9 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +11,3 Prozent

Gewinne auf Wolke 7

Es wäre keine allzu große Überraschung, wenn Mathias Siemonsmeier ( HiddenChampion ) ein Unternehmen wie Snowflake nicht bereits auf seiner Watchlist hätte. Immerhin trägt das von ihm gemanagte wikifolio den Namen CloudComputingGrowth . Unternehmen mit einem stark wachsenden Cloud-Geschäft oder reine Cloud-Anbieter stellen für ihn entsprechend hochspannende Anlagechancen dar. Dabei achtet er aber zugleich auf solide Fundamentaldaten, wie zum Beispiel ein über die Jahre konstant hohes Umsatzwachstum. Die Vorteile und die zunehmende Bedeutung des Cloud-Geschäfts als Teil der Digitalisierung liegen für Siemonsmeier auf der Hand. Auch die Bereitstellung der IT-Infrastruktur über das Internet und die Speicherung von Daten in der Wolke werden in ihrer Bedeutung weiter zunehmen. Spannend ist die starke Konzentration seines wikifolios auf lediglich drei Aktien: Mit dem US-Trio ServiceNow , Equinix und Salesforce fährt er bislang klar auf der Erfolgsspur. Ein Zugewinn von über 45 % auf Jahressicht zeigt selbst gegenüber der haussierenden NASDAQ eine deutliche Outperformance.

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abc
cde

Kennzahlen

  • +176,3 %
    seit 22.08.2017
  • EUR 93.293,36
    Investiertes Kapital
  • +43,9 %
    Performance (1 J)
  • 24,5 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: +35,2 Prozent

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

Neben der Entwicklung des Corona-Geschehens sind es vor allem Konjunkturdaten, die den Investoren in der kommenden Woche neuen Input geben werden. Am Mittwoch erwarten uns die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone, am Donnerstag folgt dann der neue ifo-Geschäftsklimaindex. Zum Wochenausklang gibt es schließlich am Freitag noch die Daten zu den US-Auftragseingängen. Der eingangs erwähnte, mit Hochspannung erwartete „Battery Day“ findet übrigens am kommenden Dienstag statt.


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