Im normalen Leben bin ich eigentlich Software-Entwickler mit Fokus auf systemnahe Software und komplexere Middleware-Anwendungen. Ich bin in diesem Themenfeld seit 1998 selbstständig tätig und habe sowohl mit meiner Selbstständigkeit wie auch mit meinem eigenen Wertpapierdepot den New-Economy-Crash, 9/11, das Rezessionsjahr 2003 und die Lehman-Krise überlebt...
Wenn man als Freelancer aktiv ist und teilweise auch mit Subauftragnehmern arbeitet, dann ergibt sich immer die Notwendigkeit, zum einen Liquiditätsmanagement (insbesondere auch sinnvolle Verwendung von Überschüssen) zu betreiben, zum anderen kommen die Einnahmen aus dem Projektgeschäft nicht gleichmäßig herein. Meine eigene Rücklage ist dementsprechend seit langen Jahren primär in Form eines Wertpapierdepots organisiert.
Dabei verfolge ich grundsätzlich einen eher spekulativen Ansatz, und bezogen auf meine eigenen Finanzen habe ich gelegentlich auch gezielt antizyklisch zur Geschäftsentwicklung gehandelt. Frei nach dem Motto "läuft das Geschäft gerade eher flau, muss das Depot kompensieren - und umgekehrt sind Risiken möglich, wenn die Realwirtschaft floriert".
Seit Beginn der "Dauerkrisenlage" um 2008 herum halte ich wirklich langfristige Handelsstrategien für nicht mehr sinnvoll. Es gibt ein reales Risiko, dass insbesondere die durch Notenbank-Liquidität getriebene Marktentwicklung irgendwann in absehbarer Zeit in einem großen Knall endet. Entsprechend orientiere ich mich eher an der kürzeren Mittelfrist und arbeite immer wieder auch mit Hebelprodukten zu Absicherungszwecken. Auch im Bereich des internationalen Devisengefüges, insbesondere EUR/USD, nutze ich gelegentlich Optionsscheine o. ä., um von "gefühlten" Fehlbewertungen zu profitieren.
Bei der Wertpapierauswahl interessieren mich vor allem Turnaround-Kandidaten oder Branchen, die "schlecht gelaufen" sind. Hier bieten sich oft große Potenziale - aber natürlich auch Risiken, sich die Nase blutig zu schlagen. Ich nehme eine höhere Volatilität des Portfolios gern inkauf, versuche aber darauf zu achten , dass sich abzeichnende Verluste nicht zum Faß ohne Boden werden.
Der ganz überwiegende Teil der Titel, in die ich investiere, sind "Value-Titel": Unternehmen, die entweder bewiesen haben, dass sie reales Geld verdienen (und Dividenden ausschütten) können. Oder Werte, die dermaßen unterbewertet sind, dass sie unter Buchwertgesichtspunkten interessant werden. Von Startups, deren Kurse sich eher aus Gerüchten als aus Fakten ergeben, halte ich meist die Finger weg. (Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel, manchmal sind auch hier Perlen zu finden.)
Die Pflege des wikifolios läuft parallel zu meinem "Tagesgeschäft". Ich sitze eh meist am eigenen Schreibtisch. Das Portfolio ist aber darauf ausgelegt, dass ich nicht rund um die Uhr auf den Kursticker starren muss. D. h. es kann sein, dass manchmal einige Tage in Folge gar keine Bewegung im Portfolio ist, während an anderen Tagen plötzlich eine größere Zahl an Trades anfällt.
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Handelserfahrung
Risikoklasse 1:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 2:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 3:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 4:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 5:
3 oder mehr Jahre