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Erfahrung:
Erste Erfahrungen im Handel mit Wertpapieren sammelte ich kurz vor der Finanzkrise 2008 als ich mich im Studium befand und privat handelte.
Von 2010 bis 2015 arbeitete ich bei einer Bank und beriet zum Thema Geldanlage. Parallel handelte ich mit komplexeren Finanzinstrumenten wie CFDs.
Seit 2016 arbeitete ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und konnte mich in dieser Zeit intensiv mit Anlagekonzepten, Unternehmen- und makroökonimischen Modellen vertraut machen. Seit 2019 handelte ich auf dieser Basis regelmäßig im Schwerpunkt nationale und internationale Aktien und konnte mein privates Portfolio von 45.000 Euro auf aktuell 120.000 Euro aufbauen. Dabei werden im Schwerpunkt unterbewertete Aktien (PEG Ratio) mit guten Wachstumsaussichten (10-40% p.a.) in das Portfolio aufgenommen.
Aktuelle Marktsicht:
Die Märkte werden aus meiner Sicht vor allem von den aktuell sehr geringen Bond Yields bestimmt, wodurch Aktieninvestments relativ attraktiv sind. Dieser Makrotrend hält bereits seit den frühen 1980er Jahren an, wodurch Aktien enorm profitiert haben. Die zentrale Frage ist nun, wie sich die Yields in den USA (Fokus 10 Year Treasuries) und der Eurozone (Fokus 10 jährige Bundesanleihe) weiter entwickeln werden.
Aufgrund der sehr hohen Schuldenlast in den USA und in Europa werden die Notenbanken keine deutlich höheren (realen) Zinsen tollerien können, da dies einem ökonomischen Selbstmord gleichkäme. Es muss nach meiner Einschätzung zudem idealerweise eine Inflation von dauerhaft mindestens 2% (besser 3 bis 4%) erreicht werden, damit die Schuldenberge über die Zeit "weginflationiert" werden können. Zusätzlich sollte die Wirtschaft deutlich wachsen. Die Politik und Notenbanken dürften somit alles daran setzen, diese Ziele - auch unter Gefahr einer noch höheren Inflation - zu erreichen. Deutlich höhere Zinsen dürften somit seitens der Zentralbanken vermieden werden.
Da wir ohne die Notenbanken in der Zukunft vor allem in der EU einen ausgeprägten deflationären Druck erwarten dürften (Schlechte Demographie, technologischer Fortschritt), dürften die Maßnahmen der Notenbanken im Laufe der Zeit sogar noch zunehmen, um die gewünschten Inflationsziele zu erreichen. Die Grundannahme dahinter lautet, dass ein System grundsätzlich alles menschenmögliche unternimmt, um sich am Leben zu erhalten. Die dafür notwendige Bedingung lautet, eine erhöhte Inflation über einen längeren Zeitraum zu erzeugen.
Bei einer deutlich erhöhten Inflation würden sich in einem freieren Marktumfeld die Verzinsung der Staatsanleihen anpassen, indem diese entsprechend steigen. Zwar gehe ich davon aus, dass die Zinsen der Staatsanleigen steigen werden, jedoch nicht im gleichen Umfang wie die Inflationserwartung. Daraus ergibt sich in in meinem Basismodell nun folgendes Szenario:
- Deutlich steigende Inflationserwartung (Bsp. von 2% auf 4%)
- Steigende Verzinsung der Staatsanleihen, wenngleich unterproportional zur Inflationserwartung (Bsp. von 0% auf 1,25%)
Somit ergeben sich nominal höhere Zinsen, wenngleich real (höherer Spread zwischen der nominalen Verzinsung und der Inflationserwartung) geringere Realzinsen. Dieser Umstand ist die zentrale Maßgabe für die aktuelle Portfoliokonstruktion.
- Reine Wachstumstitel (Cash Flows in der Zukunft) sind in der aktuellen Marktphase zu meiden, aufgrund höher Discount Sätze
- Value Aktien (Aktuell hohe Cash Flows) dürften profitieren
- Wachstumstitel mit etablierten Geschäftsmodellen (Bereits solide Cash Flows etabliert) dürften ebenfalls profitieren
Mikroanalyse:
Vor allem US Titel im Tech Bereich wirken nach gängigen Bewertungsmethoden stark überbewertet. Die Risiken dürften hier die Chancen überwiegen. Europäische Aktien und Aktien aus den Emerging Markets wirken dagegen günstig.
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