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14.08.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Die vorläufigen Halbjahreszahlen der Deutsche Rohstoff AG haben in den Anlegerforen zu hitzigen Diskussionen und bei der Aktie zu einem Kurseinbruch geführt. Bis zu 20 Prozent ging es letzten Dienstag bergab, obwohl das Unternehmen den Umsatz um 72 Prozent steigern und den Überschuss mehr als verdoppeln konnte. Zudem wurde die Jahresprognose deutlich angehoben.

Nach Veröffentlichung der Zahlen war die Aktie am Montag nachbörslich zunächst sogar auf 25 Euro gestiegen, nur um am nächsten Tag dann bis auf 19,50 Euro abzustürzen. Über die Hintergründe dieser Kursbewegungen wird seitdem reichlich spekuliert. Einige Marktteilnehmer werfen dem Unternehmen vor, dass die guten Zahlen lediglich den realisierten Verkaufserlösen zu verdanken seien. Andere bemängeln, dass die veräußerten Mengen wegen Kapazitätsengpässen bei einem Vermarktungspartner hinter den geförderten Mengen zurückgeblieben sind. Und auch die höher als erwartet ausgefallenen Abschreibungen sorgen nicht gerade für Begeisterung unter den Investoren.

Mindestens genauso kontrovers diskutiert werden die Zukunftsaussichten für die Aktie. Das zeigt sich auch an den Transaktionen der wikifolio-Trader. Bei einem sehr regen Handel hielten sich Käufe und Verkäufe bei der Aktie in den vergangenen Tagen ungefähr die Waage.

Ein Trader - Zwei Strategien

Michel Tesmar („Mitsch“) fährt in seinen wikifolios zwei voneinander abweichende Strategien in Bezug auf die Deutsche Rohstoff. Im wikifolio „Odds & Opportunities“ hatte er den Depotanteil der Aktie vor zwei Wochen zunächst deutlich erhöht und die Entscheidung wie folgt begründet: „Bei dem sehr hohen Niveau des Ölpreises ist der Kurs ein Witz. Zudem kommen in den nächsten Wochen vorläufige Halbjahreszahlen, die sehr stark ausfallen sollten.“ Nach der Vorlage der Zahlen verabschiedete er sich allerdings wieder von dem Papier - mit einem Verlust von 6,6 Prozent: „Trotz wie von mir erwarteter Prognoseerhöhung, die gestern nachbörslich kam, kommt die Aktie nicht aus dem Quark. Die Bude wird aus dem Depot entsorgt.“ Immerhin gelang ihm bei einem sehr kurzfristigen Trade danach dann noch ein kleiner Gewinn.

In seinem wikifolio „SmallCap Dividende Plus“ ist die Aktie mit einem Gewicht von neun Prozent indes immer noch sehr prominent vertreten. Tesmar veräußerte nur einen kleinen Teil der Position, obwohl er sich auch hier sehr kritisch äußerte: „Aktie im freien Fall - trotz Prognoseerhöhung. Leider ist aber der Überschuss deutlich unter den Erwartungen. Hohe Abschreibungen aufgrund von Problemen bei einer Tochter sind die Ursache. Hier ist die Kacke am Dampfen.“

Ein Grund für die unterschiedliche Herangehensweise könnte sein, dass der Trader in dem erstgenannten wikifolio, das seit Mitte 2016 gut 90 Prozent zulegen konnte, gezielt einzelne Sondersituationen wie zum Beispiel „ein positiver zu erwartender Newsflow“ handelt, während in dem zweiten, deutlich breiter gestreuten wikifolio eher die Analyse der fundamentalen Kennzahlen die Grundlage für die Auswahl der Aktien ist, die dann auch mal etwas länger gehalten werden. „SmallCap Dividende Plus“ liegt seit Juni 2014 mit 73 Prozent vorne. Der maximale Verlust beträgt in diesem Zeitraum 15 Prozent.

Absturz zum Nachkauf genutzt

Achim Finkener („Finkinvest“) wiederum hält für sein wikifolio „finkener-trading strategy” an der positiven Einschätzung der Aktie trotz der aktuellen Turbulenzen weiter fest. Nachdem er Ende Mai bei Kursen von 24,3 Euro eine Position aufgebaut hatte, griff er nun bei 21,3 Euro sogar noch mal zu. Damit ist die Aktie in dem recht fokussierten Depot aktuell mit einem Anteil von acht Prozent vertreten. Den Nachkauf kommentierte er kurz und knapp: „Nach dem übertriebenen Kurssturz wurde Deutsche Rohstoff nachgekauft.“

Der Trader, der den Wert des wikifolios innerhalb von sechs Jahren um 161 Prozent steigern konnte, sucht aus seiner rund 70 Werte umfassenden Watchlist gezielt nach unterbewerteten Aktien. Dabei lautet sein Motto „kaufe billig und verkaufe teuer“. Bislang konnte das in der Praxis sehr gut umgesetzt werden, wenngleich die Dynamik des Kursanstiegs zuletzt spürbar nachgelassen hat. Auf Jahressicht gelang „nur“ ein Plus von vier Prozent. Der maximale Verlust seit dem Start im Sommer 2012 beträgt genau 20 Prozent.

Die 10 Aktien mit den meisten Trades (06.08.2018 - 13.08.2018): 

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe
1 Deutsche Rohstoff DE000A0XYG76 437.821 382 52%
2 Tesla US88160R1014 512.647 352 51%
3 Facebook US30303M1027 152.157 351 54%
4 Deutsche Post DE0005552004 337.343 305 51%
5 Wirecard DE0007472060 59.416 279 61%
6 Commerzbank DE000CBK1001 556.979 268 59%
7 Evotec DE0005664809 468.558 262 60%
8 Münchener Rück DE0008430026 818.271 255 58%
9 Amazon US0231351067 131.953 241 67%
10 Deutsche Bank DE0005140008 419.940 214 64%

 

Alle wikifolios mit Deutsche Rohstoff AG (ISIN: DE000A0XYG76) im Depot.

 

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