Die heißesten Aktien der letzten Woche

Mit einem Kursplus von über 41 Prozent war die Aktie von Hims & Hers Health in der vergangenen Woche eine der absoluten Top-Performer. Seit dem Jahreswechsel beträgt der Wertzuwachs mittlerweile schon 150 Prozent. Nicht einmal eine Verkaufsempfehlung der Citigroup im Januar konnte die Rallye nachhaltig stoppen. Während die Analysten den fairen Wert des auf den Direktvertrieb von Gesundheitsprodukten und digitalen Gesundheitslösungen spezialisierten Unternehmens lediglich bei 25 US-Dollar ansiedeln, notiert die Aktie aktuell schon bei über 60 Dollar. Das Konsenskursziel liegt laut aktien.guide bei 28,80 Dollar und damit ebenfalls weit unter dem aktuellen Börsenkurs. Auffällig ist bei den Daten allerdings, dass die Hälfte aller Researchhäuser eine „Kaufen“-Empfehlung ausspricht, obwohl selbst die größten Optimisten nur ein Kursziel von 42 Dollar haben. Hier dürfte es demnach in Kürze einige Anpassungen bei den Voten oder den Kurszielen geben.

Vergleichsweise zuversichtlich hatten sich zuletzt die Analysten von Morgan Stanley geäußert und das o.a. Ziel von 42 Dollar ausgesprochen. Nach einer in den vergangenen drei Jahren bereits sehr beeindruckenden Entwicklung (80 Prozent Umsatzplus im Schnitt) rechnen die Strategen bei Hims & Hers Health bis zum Jahr 2026 mit einem weiteren kontinuierlichen Umsatzwachstum von jährlich 30 Prozent. Die vorhandene Expertise in der Skalierung der Technologieplattform wird von Morgan Stanley als Schlüssel zu weiterem Markterfolg und gesteigerter Betriebseffizienz angesehen.

Der jüngste Hype um die Aktie dürfte aber auch mit dem bei der Übertragung des Superbowl zu sehenden TV Spots des Unternehmens zusammenhängen, der laut Forbes der zweiteffektivste Werbespot während dieses Großevents war. Hims & Hers Health hatte darin sein Semaglutid-Produkt zur Gewichtsreduktion in den Fokus gestellt. Das passt thematisch voll und ganz zu dem erhöhten Gesundheits- und Wellness-Bewusstsein vieler Amerikaner, die in diesem Zusammenhang gerade nach möglichst schnellen und effektiven Lösungen zur Gewichtskontrolle suchen.

Die starke Performance der Aktie freut auch zahlreiche wikifolio Trader wie zum Beispiel Michael Spitzer. In dessen wikifolio Diversified Growth Intelligence ist der bereits Anfang 2024 erworbene Titel nach einem Buchgewinn von 126 Prozent sogar die Top-Holding. „Mit einem unveränderten relativen DGI-Top-Score innerhalb des Sektors Gesundheitswesen soll der Wert auch in absehbarer Zukunft weiter wesentlich zur Diversifikation und Performance des Musterdepots beitragen“, erklärt der Trader, nachdem er zuvor „ein paar Gewinne“ realisiert hatte, um die Positionsgröße zu managen. Für die Umsetzung seiner Anlagestrategie nutzt Spitzer ein selbsterstelltes Scoring-Modell, was ihm seit dem Start Ende 2023 eine Performance von bereits 47 Prozent beschert hat.

Deutliche Minuszeichen von über 30 Prozent musste in den vergangenen Tagen die Aktie von The Trade Desk verkraften, nachdem die führende Plattform für automatisierte, programmatische Werbung in Echtzeit den Markt mit seiner Prognose für das laufende Quartal enttäuscht hatte. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von mindestens 575 Millionen Dollar, während Analysten zuvor einen Wert von 592 Millionen Dollar avisiert hatten. Auch der in Aussicht gestellte operative Gewinn liegt deutlich unterhalb der Analystenprognosen. Schon im Schlussquartal 2024 hatte das Unternehmen die Erwartungen beim Umsatz verfehlt. Beim Gewinn je Aktie wurde die Konsensschätzung allerdings geschlagen.

Der Vorstand von The Trade Desk macht für die insgesamt schwachen Ergebnisse hausgemachte Fehler bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie (u.a. die verzögerte Einführung einer KI-Plattform) verantwortlich. Gleichzeitig räumt er ein, dass man sich bewusst dafür entschieden habe, sich auf die langfristigen Chancen zu konzentrieren und den eigenen Marktanteil langfristig zu maximieren. Trotzdem schickten die Börsianer die zuvor sehr gut gelaufene Aktie auf Talfahrt, weil man besorgt ist, dass die wirtschaftliche Unsicherheit und die längerfristig höheren Zinsen die Budgets der Kunden und damit auch die Werbeausgaben negativ beeinträchtigen könnten. Ein wikifolio Trader sieht den Kurseinbruch ganz nüchtern: „Zur Rückkehr der Rationalität an den Börsen gehört auch, dass zu hoch bewertete Aktien regelrecht abstürzen, sobald die Ergebnisse etwas zu wünschen übrig lassen“.

Trading-Sentiment:

Während Stefan Waldhauser The Trade Desk schon vor einigen Jahren aus seinem erfolgreichen wikifolio High-Tech Stock Picking geworfen hatte und die Aktie immer noch als zu hoch bewertet ansieht, nutzen mehrere andere wikifolio Trader die jüngsten Kursverluste zum Einstieg bei der Aktie. Das aktuelle Trading-Sentiment zeigt einen deutlichen Käuferüberhang in den vergangenen sieben Tagen.

Michael Flender hat für sein ebenfalls erfolgreiches wikifolio Goldesel-Trading eine „erste Position“ aufgebaut, bittet bei dem Investment aber um die notwendige Geduld. „Man muss das Ganze auch immer im Kontext sehen: Man wächst immer noch ordentlich im Bereich von 20 Prozent, die kurzfristigen Probleme sind meiner Meinung nach lösbar. Das Management hat schon Maßnahmen ergriffen, um die Probleme zu lösen“.

Bei der Apple-Aktie kam es in den vergangenen Wochen zu erhöhten Kursschwankungen. Das jüngste Wochenplus von knapp sechs Prozent haben einige Trader vielleicht auch deshalb zum Teil-Ausstieg genutzt. Thomas Wähner hat in dem wikifolio Rendite-Chance fast die Hälfte seiner Apple-Aktien mit einem Gewinn von 28 Prozent veräußert, so dass der iPhone-Hersteller jetzt nur noch mit einem Depotanteil von rund vier Prozent in dem Musterdepot vertreten ist. Ausschlaggebend für seine Handelsentscheidungen ist „primär der Chartverlauf“. So sollen zum Beispiel Aktien verkauft bzw. reduziert werden, „die ihren Aufwärtstrend verlassen“ bzw. „einen zu hohen prozentualen Anteil im wikifolio erreicht“ haben. Der Trader konnte mit diesem Ansatz seit Ende 2012 einen durchschnittlichen Wertzuwachs von über 12 Prozent pro Jahr generieren.

Die Analysten sehen bei Apple im Konsens zurzeit auch kein großes Potenzial mehr. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit gut 251 Dollar nur knapp über dem Börsenkurs. Laut aktien.guide reicht die Kurszielspanne allerdings von 188 bis 325 Dollar, so dass hier zumindest bei den Extrempositionen in beiden Richtungen noch einiges an Luft wäre. Zu den Optimisten zählt die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs, die ihre Kaufempfehlung für Apple mit einem Kursziel von 294 Dollar auch gerade noch mal bestätigt hat. Die im Dezember so stark wie seit Mitte 2024 nicht mehr gestiegenen Auslieferungen ausländischer Handys in China werten die Experten als guten und vor allem auch positiven Indikator für den iPhone-Absatz.

Die iPhone-Verkäufe hatten zuletzt an Schwung verloren, weil die Einführung von „Apple Intelligence“ noch nicht in allen Regionen erfolgt ist. Für den wichtigen chinesischen Markt soll die Einführung von iPhone AI nun wohl Anfang Mai erfolgen. Apple soll dabei Berichten zufolge mit Alibaba zusammenarbeiten, einem der führenden KI-Entwickler in der Volksrepublik. Nach aktuellen Schätzungen befinden sich mehr als die Hälfte der rund 200 Millionen iPhones in China „im Zeitfenster einer Upgrade-Möglichkeit“, was erhebliches Potenzial für Apple bedeuten würde.

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Zweistellige Kursverluste hat vergangene Woche die Aktie des Kommunikationsdienstleisters Twilio hinnehmen müssen. Während der um gut elf Prozent gestiegene Umsatz für das vierte Quartal im Rahmen der Erwartungen lag, wurden diese beim bereinigten Gewinn je Aktie verfehlt. Statt der von Analysten prognostizierten 1,03 Dollar gelang dem Unternehmen nur ein EPS von glatt einem Dollar. Auch der Ausblick enttäuschte, da der Vorstand nur einen Gewinn zwischen 0,88 und 0,93 Dollar je Aktie in Aussicht stellt, während im Konsens ein Wert von 0,98 Dollar erwartet wurde. Das Jahresziel beim Umsatz (organisches Wachstum von 7 bis 8 Prozent) wurde indes bestätigt.

Trading-Sentiment:

Vielen wikifolio Tradern reichte das aber wohl nicht aus. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Twilio zeigt den doch sehr deutlichen Überhang an Verkäufen in den vergangenen sieben Tagen. Dazu beigetragen hat Top-Trader Christian Jagd, der die Twilio-Position in seinem sehr beliebten wikifolio Intelligent Matrix Trend am Freitag spürbar reduziert hat. Dabei konnte der Trader Gewinne von teilweise über 80 Prozent realisieren. Mit einem Depotanteil von jetzt 4,5 Prozent ist die Aktie aber immer noch die Nummer zwei von insgesamt 51 Einzelwerten in dem Portfolio. Das beinhaltet zudem noch zehn Exchange Traded Funds (ETF) und kommt nach fast elf Jahren auf eine beeindruckende jährliche Durchschnittsperformance von rund 22 Prozent.

Stefan Vogdt hatte sich bereits zu Beginn der abgelaufenen Woche bei seinem im Herbst 2013 eröffneten wikifolio Nasdaq100-Werte mit rel. Stärke von einem größeren Teil der Twilio-Aktien verabschiedet und dabei Pluszeichen von rund 20 Prozent verbucht. Am Donnerstag griff er dann wieder zu und stockte den Bestand auf eine Gewichtung von gut sieben Prozent auf. Insgesamt enthält das nach einer regelbasierten Trendfolgestrategie zusammengestellte Portfolio lediglich acht Aktien aus dem Nasdaq 100 sowie 25 Prozent Cash. Die Gesamtperformance von fast 500 Prozent bedeutet im Schnitt einen Wertzuwachs von fast 17 Prozent pro Jahr.

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