Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die Funkwerk AG ist ein Unternehmen, dass sich an der Börse zumeist unter dem Radar der meisten Investoren bewegt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass es aktuell keinen einzigen Analysten gibt, der den Nebenwert covert. Aber auch das Unternehmen selbst hält sich mit neuen Nachrichten merklich zurück. Umso spannender sind die Berichte zu den Quartalszahlen, von denen der Anbieter von innovativen Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssystemen sowie technischer Dienstleistungen jetzt gerade wieder einen vorgelegt hat. Demnach konnte der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auch dank mehrerer großvolumiger Rahmenverträge deutlich um 38 Prozent auf 44,7 Millionen Euro erhöht werden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg von 2,5 Millionen Euro auf 4,7 Millionen Euro, der Überschuss kletterte von 1,2 Millionen Euro auf 3,1 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Das kommt an den Märkten gut an. Die Funkwerk-Aktie stieg in der abgelaufenen Woche um fast elf Prozent.

Bei wikifolio.com gibt es einige Anhänger des Nebenwertes. Lars Gappenberger zum Beispiel hat bei Funkwerk am vergangenen Dienstag eine größere Position für sein wikifolio Value Box aufgebaut und liegt hier aktuell gut drei Prozent vorne. Mit einem Depotanteil von gut acht Prozent ist die Aktie einer von insgesamt zwölf Werten in dem Mitte 2020 eröffneten Portfolio. Dessen Wert konnte der Trader bereits mehr als verdreifachen. Im Jahresdurchschnitt wurde damit eine Performance von gut 26 Prozent generiert, bei einem maximalen Drawdown von lediglich rund 18 Prozent. Bei einem mittel- bis langfristigen Ansatz achtet der mit langjähriger Börsenerfahrung ausgestattete Betriebswirt (Fachrichtung Bank) bei der Aktienauswahl sowohl auf charttechnische als auch fundamentale Faktoren. Zum Einsatz kommen dabei zum Beispiel klassische Trendstrategien sowie die Analyse von Verschuldung und Cash-Flows der Unternehmen.

Beim Wirkstoffentwickler Evotec stehen größere Kursbewegungen in beide Richtungen seit vielen Jahren fast schon auf der Tagesordnung. Die Aktie lag im Jahr 2014 im Tief bei unter 2,50 Euro, kletterte dann bis 2021 auf über 45 Euro und brach im Anschluss wieder auf rund fünf Euro ein. Ende April verkündete der Vorstand des Unternehmens dann eine Neuausrichtung. Demnach will man sich künftig auf hochwertige Dienstleistungen und Therapiegebiete konzentrieren und das Projekt-Portfolio um etwa 30 Prozent reduzieren. Auch aus Beteiligungen will das Unternehmen aussteigen und sich auf die zwei Säulen Wirkstoffforschung & präklinische Entwicklung sowie den Biologika-Bereich konzentrieren. Durch diese Maßnahmen sollen nochmal mehr als 50 Mio. Euro eingespart werden. Das erscheint auch notwendig bzw. sinnvoll, nachdem im vergangenen Jahr ein Verlust von gut 196 Mio. Euro verbucht werden musste.

Bei den Analysten kommen die neuen Pläne daher auch weitestgehend gut an. Die kanadische Bank RBC sieht in den kommenden Jahren ein großes Wertpotenzial, weshalb die Aktie mit einem auf 11,90 Euro erhöhten Kursziel auch zum Kauf empfohlen wird. Damit liegt der von den Analysten neu errechnete „faire Wert“ noch über dem Konsens-Kursziel von 10,73 Euro, das sich laut aktien.guide auch schon mehr als 50 Prozent über der aktuellen Notierung bewegt.

Womöglich auch deshalb haben einige wikifolio Trader die Kursverluste von gut 15 Prozent in der Vorwoche zum Anlass genommen, um bei der Aktie einzusteigen. Zugeschlagen hat zum Beispiel Top-Trader Ralph Markus Sonderhüsken, der am Mittwoch und am Donnerstag Evotec-Aktien in sein wikifolio Top Hedge aufgenommen hat. Der Trader, der zum Start vor knapp zehn Jahren als Ziel einen „möglichst hohen Jahresgewinn“ ausgerufen hatte, blickt aktuell auf einen beachtlichen Wertzuwachs von 273 Prozent zurück. Bei einem jährlichen Plus von durchschnittlich fast 15 Prozent notiert das Musterdepot gerade auf Rekordhoch.

Die jüngsten Wochen waren für die Aktionäre von EnviTec Biogas eine wahre Achterbahnfahrt. Mitte Mai kletterte die Aktie zunächst auf ein neues Mehrjahreshoch, um sich dann innerhalb weniger Tage fast zu halbieren. In der abgelaufenen Woche gab es mal wieder eine Gegenreaktion mit knapp zweistelligen Kurszuwächsen. Auslöser des Kursrutsches zuvor dürfte vor allem die Kürzung der Gewinnausschüttung von 3,00 Euro auf nur noch 0,50 Euro gewesen sein. Nach „zwei außergewöhnlichen Jahren“ ist der Umsatz 2024 mal wieder um 19 Prozent gesunken und das Ergebnis vor Steuern hat sich mehr als halbiert. Dementsprechend fällt auch die Dividende nicht mehr so üppig aus wie noch im Jahr zuvor. Die Enttäuschung der Anleger war groß. Das zeigt sich auch daran, dass der Großteil der bei der Aktie zuletzt aktiven wikifolio Trader die Kurserholung der vergangenen Tage zum Ausstieg genutzt hat, wie das aktuelle Trading-Sentiment sehr deutlich zeigt.

TRADING-SENTIMENT

Joachim Köngeter hat per Limit-Verkauf in seinem wikifolio Tradingchancen dt. Nebenwerte am Mittwoch Gewinne von 16 Prozent bei EnviTec Biogas realisieren können. Einen Tag zuvor waren es immerhin 11,5 Prozent Plus gewesen. Die Aktie ist jetzt nur noch mit einem sehr geringen Depotanteil in dem vor gut zehn Jahren eröffneten Portfolio vertreten. Das besteht aktuell aus 17 Aktien und 68 Prozent Cash. Köngeter will kurzfristige Tradingchancen in deutschen Nebenwerten gewinnbringend nutzen. Das ist ihm lange Zeit hervorragend gelungen. Bis Ende 2021 stieg der Kurs des wikifolios in der Spitze bis auf rund 244 Euro, seitdem läuft eine Korrekturphase. Unter dem Strich steht damit nun eine Performance von 75 Prozent oder rund sechs Prozent im Jahresschnitt.

Der chinesische Autobauer BYD ist einer der großen Branchengewinner der vergangenen Jahre. Nach Untersuchungen der Analysten der UBS hat das Unternehmen mittlerweile den E-Auto-Pionier Tesla in Bezug auf Wahrnehmung und Leistung schon übertroffen. In den fünf Monaten des laufenden Jahres erhöhte sich der kumulierte Absatz des Konzerns um 39 Prozent auf 1,76 Millionen Einheiten. Die Gunst der Stunde will der Vorstand nutzen, um seinen Marktanteil noch weiter auszubauen. Dafür hat der chinesische Elektrofahrzeugriese gerade neue Rabatte angekündigt und damit den Preiskampf in der Automobilindustrie weiter verschärft. „Für bis zu 22 Modelle werden Rabatte bis zu 35 Prozent gewährt. Das dürfte andere E-Auto-Hersteller auf den Plan rufen, ebenfalls die Preise zu senken“, glaubt Christian Mallek von der SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbH. Der nicht bei BYD engagierte Anlageprofi wertet die Aktion als möglichen Hinweis auf eine nachlassende Nachfrage und hohe Überhänge im Markt. Die Aktie verlor in der letzten Handelswoche unter dem Strich zweistellig an Wert, war zuvor allerdings auch auf ein neues Allzeithoch gestiegen.

Einige wikifolio Trader sind in der vergangenen Woche auf Nummer Sicher gegangen und haben die Aktie aus ihrem Depot geworfen. So auch Achim Finkener, der BYD in seinem wikifolio finkener-trading strategy hatte und den kompletten Bestand am Freitag mit einem Gewinn von gut 21 Prozent veräußert hat. Der Trader hat eine ständig aktualisierte Watchlist von ca. 70 Werten, aus denen er die „Erfolgversprechendsten“ für sein Depot auswählt. Dabei sucht der gezielt nach unterbewerteten Aktien mit einem niedriges KBV, KCV und KGV. Das Motto „Kaufe billig, verkaufe teuer“ hat ihm seit dem Start des wikifolios im August 2012 eine Gesamtperformance von 430 Prozent (14 Prozent p.a.) beschert. Ende Mai wurde gerade ein neues Rekordhoch markiert.

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