Trump`s Ideen machen einige Börsianer sehr glücklich

Der US-Präsident hatte in der vergangenen Woche gepostet, dass er „sehr ernsthaft“ erwäge, die beiden Unternehmen wieder zu privatisieren. Nach Rücksprache unter anderem mit Finanzminister Scott Bessent wolle er „in naher Zukunft“ eine Entscheidung dazu treffen. Die beiden Konzerne haben sich längst erholt, sind 2012 in die Gewinnzone zurückgekehrt, haben bis 2017 alle Kredite der Regierung zurückgezahlt und generieren laut Trump aktuell „eine Menge Cash“.

Der amerikanischen Staatskasse würden bei einer kompletten Privatisierung Einnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe winken. Auf der anderen Seite fürchten Experten einen weiteren Anstieg der Kosten für Immobilienkäufer, weil die Hypothekenzinsen bei einer reduzierten Staatsgarantie höher ausfallen dürften als bislang. Trotzdem legten die Aktien der Hypothekenfinanzierer zuletzt deutlich zu. Zwar wurden die Papiere damals vom regulären Handel an der NYSE ausgeschlossen, im OTC-Handel in den USA sind Transaktionen aber möglich. Ebenso an deutschen Börsen, auch bei Lang & Schwarz.

Dort ist der Kurs der Fannie Mae-Aktie auf Wochensicht um mehr als 50 Prozent gestiegen, seit Jahresbeginn hat sich der Titel mittlerweile fast vervierfacht. Marco Jansen von der Oberbanscheidt & Cie Vermögensverwaltung liegt bei Fannie Mae in seinem wikifolio Weltweite Aktienauswahl aktuell mit knapp 60 Prozent im Plus. Schon vor zwei Monaten hatten die Anlagespezialisten auf diese Entwicklung spekuliert. „Der größte Deal aller Zeiten für Donald Trump - die Reprivatisierung von Fannie Mae und Freddie Mac. Wir nehmen spekulativ eine kleine Position in unser wikifolio auf“, schrieb Jansen damals. Einen kleinen Teil der Position hat er dann am Freitag mit einem Gewinn von 62 Prozent veräußert. Weil die Aktie nach Ansicht des Traders „weiter sehr aussichtsreich, aber auch spekulativ“ bleibt, ist sie in dem auf Allzeithoch notierenden Portfolio mit rund fünf Prozent durchschnittlich stark gewichtet. Das wikifolio kommt seit März 2023 bei einem maximalen Drawdown von 19 Prozent auf einen Wertzuwachs von 60 Prozent.

Christian Scheid ist mit seinem wikifolio Special Situations long/short seit Ende 2013 am Start. Seitdem generierte der Finanzjournalist eine Performance von 850 Prozent, was einer 21,5 Prozent p.a.-Rendite entspricht. Bei Fannie Mae war er zuletzt am vergangenen Donnerstag eingestiegen. Nachdem der Trade zunächst in die falsche Richtung lief, legte er noch mal nach und konnte so seinen Einstand spürbar verringern. Dadurch war es möglich, schon am Freitagabend die ersten Gewinne in Höhe von gut acht Prozent zu realisieren. Aktuell ist die Aktie noch mit rund einem Prozent in dem Depot vertreten, das wegen der zumeist recht kurzfristig angelegten Trades zu 70 Prozent aus Cash besteht.

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