Die heißesten Aktien der letzten Woche

Drohnen sind momentan ein viel diskutiertes Thema in der Öffentlichkeit und auch in der Politik. In zahlreichen europäischen Städten wurde zuletzt der Flugverkehr durch herumfliegende Drohnen beeinträchtigt. Vergangene Woche war zum Beispiel der Betrieb am Airport München teilweise komplett eingestellt worden, nachdem im Umfeld und über dem Flughafen selbst Drohnen gesichtet wurden. Bundeskanzler Friedrich Merz vermutet, dass Russland hinter den meisten dieser unbemannten Luftfahrzeuge steckt und sieht die zunehmenden Drohnenvorfälle als eine „ernsthafte Bedrohung unserer Sicherheit“. Es handele sich um „Ausspähversuche“ und um „Versuche, die Bevölkerung zu verunsichern“, wie er im TV-Sender ARD sagte. Sein Innenminister Alexander Dobrindt will deshalb nun ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum schaffen, das Kompetenzen bei Bundespolizei, Zoll, Bundeskriminalamt und Länderbehörden bündelt und bessere Analysen ermöglicht. Der CSU-Politiker sprach von einem „Wettrüsten“ zwischen Drohnenbedrohung und -abwehr.

In einem solchen Umfeld rücken die im Bereich der Drohnenabwehr und -produktion aktiven Branchenplayer natürlich schnell auch in den Fokus von Investoren. Bei der Aktie von Drone Volt zum Beispiel zeigt das aktuelle Trading-Sentiment einen mehr als deutlichen Kaufüberhang. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung, Montage und Vermarktung von ferngesteuerten Boden- und Luftdrohnen für die Bereiche Medien, Sicherheit und Überwachung, Transport, Landwirtschaft und Topografie spezialisiert. Vor knapp drei Wochen war der Kurs noch deutlicher abgerutscht, weil der Vorstand nach einer „umfassenden Bilanzbereinigung“ in den ersten sechs Monaten des Jahres seine Jahresprognose revidieren musste. Für das laufende zweite Halbjahr zeigt sich Drone Volt aber zuversichtlich und berichtet von einer starken Nachfrage nach seinen Serviceleistungen. Der Kurs vom Drone Volt ist seit dem Abrutschen nach der Prognosesenkung denn auch um 40 Prozent gestiegen.

Hoffnung macht Anlegern zum Beispiel die Partnerschaft mit TotalEnergies bei der Drohneninspektion. Zudem wurde bekannt, dass Hydro-Québec Drone Volt für die Entwicklung eines immunisierten Fluggeräts für Stromleitungen ausgewählt hat. Das soll Netzbetreibern einen verbesserten Schutz kritischer Infrastrukturen bieten, indem es die Zuverlässigkeit von Inspektionen erhöht, das Risiko von Zwischenfällen reduziert und Wartungskosten optimiert.

Zugeschlagen hat bei der Aktie in der abgelaufenen Woche Alexander Prier , in dessen wikifolio NEO INTELLIGENCE Ai KI Meta VRAR sich aktuell 78 Werte tummeln. Drone Volt zählt dabei zu den Top-20, obwohl der Trader heute Morgen einen kleinen Teil der Position mit einem Gewinn von 13 Prozent verkauft hat. Mit einem Fokus auf den Bereich der künstlichen Intelligenz ist der Kurs des Musterdepots seit Anfang 2023 um 163 Prozent (41 Prozent p.a.) geklettert, seit Jahresbeginn beträgt das Plus rund 39 Prozent.

Kaspi.kz ist ein in Kasachstan ansässiges Finanztechnologieunternehmen, das über seine „Super-App“ vor allem Online-Zahlungen, E-Commerce sowie digitales Banking anbietet und auf dem Heimatmarkt sehr beliebt ist. Im Mai hatte der Vorstand allerdings eine drastische Gewinnwarnung ausgesprochen und die Zahlung der Dividende ausgesetzt. Der Ausbau der Türkei-Aktivitäten bereitet vielen Anlegern mit Blick auf die dortigen politischen Spannungen ebenfalls große Sorgen. Für Fantasie könnte hingegen die derzeit ruhende Banklizenz in der Ukraine sorgen, falls der Krieg mit Russland irgendwann zu Ende geht und dort die Aufbauarbeiten beginnen.

Die Aktie gilt als relativ günstig bewertet, was sich auch in den Kurszielen der Analysten widerspeigelt. Der faire Wert von Kaspi.kz wird im Durchschnitt laut aktien.guide aktuell auf 122,40 Dollar taxiert. Im Vergleich zum derzeitigen Niveau der Aktie wäre das ein Aufschlag von satten 53 Prozent. Die Kursziel-Spanne der zehn hier hinterlegten Studien reicht von 111,10 Dollar bis 156,45 Dollar. Dementsprechend sind auch die „Kaufen-Voten“ klar in der Überzahl. Viele wikifolio-Trader glauben ebenfalls an ein Comeback, weshalb die jüngste Kursschwäche (minus 5 Prozent auf Wochensicht und minus 19 Prozent seit Mitte August) mehrheitlich zum Einstieg oder Nachkauf genutzt wurde.

In dem von Stefan Meißner seit Mitte 2023 betreuten wikifolio FocusedYieldInvesting ist die Aktie die Top-Holding mit einem Depotanteil von über 12 Prozent. Am vergangenen Donnerstag hatte er den Bestand durch einen weiteren Zukauf noch etwas ausgebaut und den Einstandskurs reduziert. Aktuell liegt die Position mit 20 Prozent im Minus. Einen Kommentar zu der Aufstockung hat der Trader nicht gepostet, aber schon im August schrieb er von einem seiner Meinung nach „absurd niedrigen Niveau“. Auf einem ähnlichen Level ist die Aktie nach einem kurzen Zwischenspurt mittlerweile wieder gelandet. Der Trader sucht mit Hilfe eines selbst entwickelten „Analyse- und Selektionsmechanismus mit Fokus auf die innere Rendite von Aktien“ nach Werten, die „gemäß der Fundamentaldatenanalyse am aussichtsreichsten sind“. Das hat ihm bislang einen Wertzuwachs von 86 Prozent oder 32 Prozent pro Jahr beschert. Das im Frühjahr 2024 emittierte wikifolio-Zertifikat kommt auf ein Plus von 31 Prozent.

Als Spezialist für grünen Wasserstoff ist das Unternehmen Plug Power an der Börse längst zu einem Spielball politischer Entscheidungen geworden. Dementsprechend volatil ist auch die Aktienkursentwicklung. Anfang 2000 notierte der Titel in der Spitze bei 1.500 Dollar, im Tief Anfang 2013 waren es gerade mal 0,12 Dollar. Auch danach hielt die Berg- und Talfahrt der Aktie an. Erst ging es hoch auf rund 12 Dollar, dann wieder zurück in den Penny Stock-Bereich. Anfang 2021 wurde ein Niveau von 75 Dollar erreicht, im Mai 2025 zahlten Anleger nur noch 0,75 Dollar. In den vergangenen Wochen ist der Trend mal wieder aufwärts gerichtet. Nach einem Wochenplus von 59 Prozent notiert die Aktie von Plug Power aktuell bei rund 3,80 Dollar.

Am vergangenen Mittwoch hatte das Unternehmen die Auslieferung des ersten 10-Megawatt-Elektrolyseur-Moduls an die portugiesische integrierte Energiegesellschaft Galp gemeldet. Insgesamt sollen bis Anfang des nächsten Jahres zehn Module mit Wasserstoffverarbeitungseinheiten ausgeliefert werden. Die vollständige Inbetriebnahme ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen und das Projekt soll eine jährliche Produktion von bis zu 15.000 Tonnen erneuerbarem Wasserstoff ermöglichen. Solche Fortschritte stärken die Zuversicht einiger Marktteilnehmer. So ist der massive Kursaufschlag wohl auch einer sehr bullishen Studie der Investmentbank H.C. Wainwright zu verdanken, deren Analysten mit signifikant steigenden Strompreisen rechnen, weshalb grüner Wasserstoff zunehmend preiswettbewerbsfähig werden soll. Auf Sicht von zwölf Monaten sehen die Strategen den fairen Aktienkurs deshalb nun bei 7,00 Dollar.

Viele wikifolio-Trader teilen diesen Optimismus nur bedingt. Was womöglich auch mit den oben erwähnten Kursschwankungen zu tun haben könnte. Das aktuelle Trading-Sentiment bei Plug Power zeigt jedenfalls einen klaren Verkaufsüberhang in den vergangenen Tagen. Antonios Nikolaidis scheint grundsätzlich ein großer Freund des Unternehmens oder zumindest der Aktie zu sein. In seinem wikifolio  Trade for the Future ist Plug Power mit 11 Prozent Depotanteil die klare Nummer eins. Trotzdem stand auch dieser Trader zuletzt auf der Seite der Verkäufer. Am vergangenen Mittwoch nahm er in mehreren Tranchen Teilgewinne zwischen 85 und 116 Prozent mit, heute Morgen folgten weitere Veräußerungen, die ihm sogar Pluszeichen von bis zu 248 Prozent bescherten. Die starke Performance des Schwergewichts beflügelt auch das Gesamtdepot, das erst im April eröffnet wurde und trotzdem schon Kursgewinne von 152 Prozent ausweist. Das vor drei Monaten emittierte wikifolio-Zertifikat liegt mit 30 Prozent vorne. Der Trader versucht Kursschwankungen zu nutzen, um mit Aktien und ausgewählten ETFs und Hebelprodukten einen Gewinn zu erzielen. Werte wie Plug Power sind dafür natürlich prädestiniert.

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Beim Webhosting-Spezialisten Ionos läuft es zurzeit wirklich rund. Der zunehmende Wunsch nach digitaler Souveränität - sowohl im öffentlichen Sektor als auch in der Privatwirtschaft - spielt den Rheinland-Pfälzern in die Karten. Das Unternehmen bietet eine souveräne Cloud-Technologie an, verfolgt eine vielversprechende KI-Agenda und gilt deshalb als Alternative zu den amerikanischen Hyperscalern. In Zusammenarbeit mit Hochtief und einigen spezialisierten Technologie- und Forschungsunternehmen will Ionos zum Beispiel eine neue Gigafactory für künstliche Intelligenz errichten, die im Jahr 2027 an den Start gehen soll.

Nach starken Halbjahreszahlen hatte der Vorstand des Konzerns im August seine Jahresprognose angehoben. Die meisten Analysten zeigen sich begeistert. Laut Berenberg (Kursziel: 43 Euro) deutet die Auswertung von Webseite-Zugriffszahlen darauf hin, dass Ionos weiter auf einem positiven Kurs ist. Die Deutsche Bank und die UBS sehen den fairen Wert sogar bei 47 Euro. Die Schweizer bezeichnen die United-Internet-Tochter als „Profiteur des Megathemas Künstliche Intelligenz“. Das durchschnittliche Kursziel der Researchhäuser liegt laut aktien.guide knapp unter 44 Euro und damit fast 30 Prozent über dem aktuellen Kurs der Aktie. Die ist erst seit Februar 2023 an der Börse notiert und seit Juni im MDAX gelistet.

Trotz der guten Nachrichten und der Unterstützung von Seiten der Banken gelang es der Aktie nach dem steilen Anstieg in den ersten fünf Monaten des Jahres aber nicht mehr, nachhaltig neue Hochs zu erklimmen. In den vergangenen beiden Wochen kam es dann sogar zu etwas stärkeren Gewinnmitnahmen. Gut 18 Prozent gab der Aktienkurs in diesem Zeitraum nach. Das hat auch bei einigen wikifolio-Tradern Spuren hinterlassen. In den vergangenen Tagen überwogen hier deutlich die Verkäufe. Gewinne realisiert hat zum Beispiel Uwe Jaennert in seinem wikifolio  BaumbergMomentum. Die durchweg zu einem Kurs von 35,50 Euro durchgeführten Trades bescherten ihm Pluszeichen von gut 43 Prozent. Das knapp unter Allzeithoch notierende Musterdepot kommt seit Mitte 2017 auf eine Performance von 179 Prozent, was im Jahresdurchschnitt einen Wertzuwachs von gut 13 Prozent bedeutet.

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