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USA schlägt Europa 1:0

Wenn man sich die Börsenmeldungen der letzten Wochen und Monate ansieht, dann fällt das Urteil eindeutig aus: Auf dem US-Börsenparkett spielt die Musik lauter und flotter als im alten Europa. Kein Wunder, dass sich das Publikum bevorzugt in diese Richtung orientiert. Denn die USA haben sehr viel mehr zu bieten als die höchsten Corona-Zahlen, Massenproteste und einen mit aller Härte geführten Präsidentschaftswahlkampf. Mit der Technologiebörse NASDAQ verfügen sie über den wichtigsten Handelsplatz für Zukunftsunternehmen. 

Dagegen sieht Europa ganz schön alt aus. Alleine Apple ist mehr wert als alle DAX-Konzerne zusammen. Insgesamt laufen die US-Firmen erfolgreicher, verfügen über die höheren Gewinnmargen und scheinen auch die besseren Wachstumsaussichten zu haben.

Außer Konkurrenz

Ein wichtiger Grund hierfür ist die unterschiedliche Ausrichtung der Wirtschaft dies- und jenseits des Atlantiks. Während Technologie-, IT-, und eCommerce-Unternehmen kaum von der Viruskrise betroffen sind, teilweise sogar davon profitierten, sieht es bei den klassischen Branchen wie Maschinen- und Fahrzeugbau düster aus. Hier entfalten geschlossene Grenzen und stillstehende Produktionsanlagen eine verheerende Wirkung. Aber auch strukturell sind die USA anders aufgestellt: Sie hängen weniger von der globalen Konjunktur ab und die Arbeitnehmer sind flexibler – von Kalifornien nach Texas zieht man schneller um als von Italien nach Lettland, obwohl die Distanz länger ist. Auch die niedrigere Steuer- und Regulierungslast gibt US-Unternehmen Rückenwind. Der entscheidende Vorteil aber dürfte sein, dass sich etliche dieser Unternehmen neue Geschäftsfelder aufgebaut haben, in denen sie nun Quasimonopolisten sind und praktisch „außer Konkurrenz“ laufen. Dagegen sitzt vielen Europäern in ihren angestammten Branchen längst die Konkurrenz aus Fernost im Nacken. Die USA werden daher wohl bis auf weiteres das Hauptziel der globalen Anlegergemeinde bleiben.

Auf Wolke IT

Mathias Siemonsmeier ( HiddenChampion ) liegt voll in diesem Trend. Mit seinem wikifolio CloudComputingGrowth will er jene Chancen nutzen, die sich aus der Cloud-Technologie ergeben. IT-Infrastruktur, die online als Dienstleistung bereitgestellt wird, erlebt seit Jahren ein rasantes Wachstum. Siemonsmeier geht davon aus, dass dieser Trend anhalten wird und agiert mit entsprechend langem Anlagehorizont.

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Kennzahlen

  • +264,5 %
    seit 22.08.2017
  • EUR 117.378,14
    Investiertes Kapital
  • +44,4 %
    Performance (1 J)
  • 27,2 %
    Volatilität (1 J)
+33,5 % Ø-Performance pro Jahr

Für eine Aufnahme in das wikifolio qualifizieren sich aber nur solche Unternehmen, die neben überzeugenden Fundamentaldaten auch konstant hohes Umsatzwachstum ausweisen können. Und wie sollte es anders sein, die nur drei im Portfolio vertretenen Unternehmen ( ServiceNow , Equinix , Salesforce ) stammen allesamt aus den USA. Diese Konzentration hat der Performance jedenfalls nicht geschadet. Alleine über die vergangenen zwölf Monate generierte Siemonsmeier ein hervorragendes Plus von 25,2 %, seit der Auflegung  im August 2017 sind es sogar fast +127 %.

Ideen, die es in sich haben

Auch Thomas Schreyer ( tomtomstocks ) findet seine „ Investmentideen “ – so der Name seines wikifolios – derzeit ausschließlich in den USA. Dabei geht es ihm nicht so sehr um einen bestimmten Sektor – ihm kommt es auf die Performance an. Unternehmen, die in die engere Wahl kommen wollen, müssen nicht nur hinsichtlich der Fundamentaldaten überzeugen.

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Kennzahlen

  • +1.408,1 %
    seit 15.05.2014
  • EUR 6.135.871,63
    Investiertes Kapital
  • +99,2 %
    Performance (1 J)
  • 28,3 %
    Volatilität (1 J)
+25,3 % Ø-Performance pro Jahr

Sie sollen auch ein überdurchschnittliches Wachstum und ebensolche Kurszuwächse aufweisen können. Mit solchen Vorgaben landet auch Schreyer automatisch in den USA. Maximal zehn Titel will er dabei zu etwa gleichen Teilen im Portfolio halten. Derzeit sind es neun; ausschließlich klassische Tech-Titel wie Alphabet , Amazon , Apple und Facebook . Wer das für ein wenig eintönig hält, dürfte die Performance umso anregender finden: +33,9 % auf Sicht der letzten zwölf Monate und +296,6 % seit der Auflegung im Mai 2014.

Performance, aber nachhaltig!

Dass man trotz des Vorgesagten auch auf dem alten Kontinent in Sachen Geldanlage noch immer glücklich werden kann, demonstriert Stefan Quast ( sqapll ) mit seinem wikifolio Dipp&Whipp . Er investiert schwerpunktmäßig in Titel, deren Kurse – aus welchen Gründen auch immer – „unter die Räder“ gekommen sind, die aber nichtsdestotrotz gute Wachstumsaussichten aufweisen.

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Kennzahlen

  • +198,9 %
    seit 29.09.2014
  • EUR 103.290,03
    Investiertes Kapital
  • +11,0 %
    Performance (1 J)
  • 14,4 %
    Volatilität (1 J)
+24,5 % Ø-Performance pro Jahr

Dazu gehören klassische Turnaround-Kandidaten oder einfach Unternehmen, die unter der Entwicklung des Gesamtmarktes gelitten haben. Für die Auswahl setzt Quast auf die Fundamentalanalyse, aber nicht ausschließlich – wichtig ist ihm immer auch die individuelle Bewertung der tatsächlichen Unternehmenssituation. Die mehr als ordentliche Performance von +18,4% auf Sicht des letzten Jahres belegt, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Und diesen Weg kann man guten Gewissens mitgehen, denn in unserem neu implementierten Nachhaltigkeits-Score (Reiter „Nachhaltigkeit“ neben Reiter „Portfolio“) erreicht das wikifolio hervorragende 9,1 von 10 möglichen Punkten.

Was kommt?

  • Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten

Kurz vor Beginn der neuen Berichtsaison stehen noch einmal die wirtschafts- und finanzpolitischen Meldungen im Fokus. Den Anfang macht am Montag die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland. Einen Tag später verkündet Eurostat dann die Preisentwicklung für den gesamten Euroraum. Am Mittwoch erfahren wir nicht nur die neuesten Arbeitslosenzahlen für Deutschland, sondern auch, was im Protokoll der Sitzung des Federal Open Market Committee steht. Den Abschluss bilden am Donnerstag die US-Arbeitslosenzahlen.


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