Als Titelblattindikator taugt er aber nur bedingt, denn die Börse ist dort inzwischen häufiges Thema. Natürlich leben solche Schlagzeilen von der Zuspitzung. Die Kurse aber senden oft ganz andere Signale. Gehandelt wird an den Börsen die Zukunft, nicht ein Schnappschuss des Ist-Zustands.
Knall, „Knällchen“ oder Chance?
Ob es überhaupt zu einem Knall oder nur zu einem „Knällchen“ kommt, ist keineswegs ausgemacht. Denn die Logik der Märkte ist eine andere als die des Alltags. Nicht nur ist ein Rückgang der Wirtschaft regelmäßig schon eingepreist, bevor er es auf die Titelseiten des Boulevards schafft. Eine schwache Konjunktur lässt die Märkte oft eine Lockerung der Geldpolitik antizipieren, die neben der Realwirtschaft eben auch die Börsen stimuliert. An solchen börsenlogischen Effekten setzen die Trader an, die schon mehrfach bewiesen haben, dass sie mit solchen Phasen souverän umgehen. Mit klarer Risikosteuerung, anpassungsfähigen Strategien und dem Blick auf neue Chancen machen sie vor, wie Anleger selbst in turbulenten Zeiten einen langen Atem behalten.
Substanzinvestor mit Momentum
Das wikifolio 2M - Market Momentum von Dieter Jaworski setzt auf eine Kombination aus Dynamik und Qualität. Im Fokus stehen Unternehmen, die gerade ein neues 52-Wochen-Hoch erreicht haben oder kurz davorstehen – also Titel, die ein starkes Momentum mitbringen und häufig schon das Interesse institutioneller Investoren geweckt haben. Der Ansatz ist aber nicht kurzfristig, sondern verbindet Kursfantasie mit fundamentaler Stärke: solide Gewinne, stabile Margen und ein gesundes Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden sind entscheidende Kriterien. Es zählt nicht nur die Kursbewegung, sondern vor allem die Substanz. Zugleich wird das Risiko aktiv gesteuert. Keine Position darf zu groß werden, und ein Stopp-Limit schützt vor größeren Rückschlägen. Sogar Hebelprodukte mit Short-Charakter gehören zu seinem Instrumentenkasten. Es werden also Chancen in bewegten Märkten gesucht, ohne dabei das Risiko aus dem Blick zu verlieren. Gerade wenn die Emotionen hochkochen, hält er an seinem Regelwerk fest und verfällt nicht in Panik. Das wikifolio gliedert sich derzeit in zwei große Blöcke. Rund die Hälfte entfällt auf zwei ETFs, während die andere Hälfte aus 23 Einzelwerten sowie 4,6 % Cash besteht. Spannend ist die Mischung: Neben internationalen Schwergewichten wie , oder finden sich auch weniger bekannte Titel wie und . Seit der Auflegung im Dezember 2012 hat Jaworski eine beeindruckende durchschnittliche Jahresperformance von +15,0 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +487 % geführt hat.
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Stein auf Stein
Auch Ingo Reeps verfolgt mit seinem wikifolio Special Investments 1 einen klar strukturierten Plan, der tief in die Fundamentalanalyse eintaucht. Konkret analysiert werden Jahres- und Quartalsberichte sowie weitere Kennzahlen, die Rückschlüsse auf Stabilität und Qualität eines Unternehmens zulassen. Zudem achtet er auf die Integrität des Managements, eine solide Bilanzstruktur, einen gesunden Cashflow sowie attraktive Wachstumschancen bei gleichzeitig niedriger Bewertung. Doch das ist noch lange nicht alles: Neben diesen klassischen Value-Kriterien werden Aspekte wie Forschung, Innovation und Produktpipeline einbezogen, was den Ansatz dynamischer macht als reines Value-Investing. Hinzu kommen ethische, soziale und ökologische Faktoren, die als Filter bei der Titelauswahl dienen. Zusätzliche Bausteine sind „Lucky Buys“, also Unternehmen, die deutlich unter ihrem Netto-Cashwert notieren, gezielte Turnaround-Situationen und Beteiligungen an innovativen Disruptoren. Gleichzeitig wird auf ein sorgfältiges Risikomanagement gesetzt, eine Mindest-Cash-Quote sichert die Handlungsfähigkeit. Dass der aktuelle Cash-Bestand über 45 % liegt, sagt einiges über Reeps Einschätzung der Marktlage aus. Der Short-ETF auf den DAX ist allerdings vernachlässigbar. Der Löwenanteil des Portfolios verteilt sich auf die Aktien von 30 Unternehmen (54,5 %). Größte Positionen sind , , , und . Seit der Auflage im Oktober 2014 summiert sich der Wertzuwachs auf sehr ordentliche +257 %. Dies entspricht einer jährlichen Durchschnittsperformance von +12,3 %.
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Die Zeit bestens genutzt
Im wikifolio Carpe diem Aktientrading bildet Dirk Middendorf im weitesten Sinne Swingtrading-Strategien nach. Diese decken einen kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont ab und können sich zwischen wenigen Tagen und bis zu sechs Monaten bewegen. Sehr gerne greift er bei deutschen Nebenwerten zu, die häufig unter dem Radar großer Investoren laufen und daher spannende Bewertungs- und Renditechancen bieten. Gleichzeitig riskiert er aber auch den Blick über den Tellerrand: Internationale Aktien werden immer dann aufgenommen, wenn sie vergleichbar attraktive Gelegenheiten versprechen. Der Kern des Ansatzes besteht in der Suche nach fundamental unterbewerteten Titeln mit überzeugendem Renditepotenzial, ergänzt durch taktisches News- und Rebound-Trading. Damit verbindet Middendorf systematische Analyse mit einem Gespür für marktrelevante Impulse. Das erklärte Ziel ist es, die großen Indizes deutlich zu übertreffen – nicht durch riskante Wetten, sondern durch kontrolliertes Vorgehen und konsequentes Stockpicking. Sollte der Markt einmal schwächeln, steht der Erhalt des Kapitals klar im Vordergrund. Knapp 20 % Cash-Reserve hält Middendorf im Moment vor. , , , und sind einige seiner insgesamt zehn Bestandsaktien. Seit dem Start im August 2014 erzielte er eine durchschnittliche Jahresrendite von satten +14,6 % und damit ein Gesamtplus von +349 %.
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Was kommt?
In der kommenden Berichtswoche ist die Eurozone im Fokus. Es startet am Montag mit der Arbeitslosenquote; am Dienstag folgen die Daten zum harmonisierten Verbraucherpreisindex. In den USA wird parallel der ISM Manufacturing PM-Index veröffentlicht. Der Erzeugerpreisindex in der Eurozone steht am Mittwoch auf der Tagesordnung, genauso wie das Fed Beige Book in den USA. Am Donnerstag geht es in der Eurozone mit den Einzelhandelsumsätzen weiter. US-Arbeitsmarkdaten wie Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und der ISM-Einkaufsmanagerindex sind für den Nachmittag vorgesehen. Destatis beschließt die Woche am Freitag mit den deutschen Werksaufträgen.
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