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Max Sturm
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Happywarmheart
- Zuletzt online am 15.06.2018
- Mitglied seit 26.10.2015
Frage: Wie erzielt man am schnellsten ein kleines Vermögen?
Antwort: Man fängt mit einem großen an.
Es klingt vielleicht simpel - aber an manchen Tagen ist es sinnvoll, sich daran zu erinnern.
Hier meine Trading-Historie:
Erste Tradingerfahrung in einem Börsenspiel der Genossenschaftsbanken im Alter von 15 Jahren.
Als Student Verwendung von Bundesschatzbriefen und Pfandbriefen.
Erste Börsenerfahrung dann ab 1995 mit Aktien. Das lief zwar prinzipiell ganz gut,
aber die Erträge waren mir zu klein bzw. die Wartezeit für größere Erträge zu lang.
Daher Änderung der Strategie (ca. 1997):
Aktien nur von Rohstoff-Firmen oder aus Emerging Markets, ansonsten Nutzung von "normalen"
Optionsscheinen, meist knapp im Geld, im Hebelbereich 4-8 mit (Rest-)laufzeiten von 6 -24 Monaten. Damit konnte ich auch Rücksetzer mal Aushalten. Knock-Outs lernte ich erst später kennen.
Ziel war die erste Million (DMark). Der Start war gut: Es gab zwar gelegentlich mal einen Rücksetzer, es verfiel auch mal ein Schein Wertlos, aber ich diversifizierte und machte innerhalb von ca. 2 Jahren aus ca. 20.000 DM ca. 280.000 DM (Buchgeld). Es kam dann, wie es kommen musste: Aus 280.000DM Buchgeld wurden zum Jahr 2000 hin wieder ca. 35.000 DM Buchgeld.
Hätte ich doch beim Höchststand wenigstens die Hälfte herausgenommen und meinen Wohnungskredit abbezahlt ... aber hinterher ist man immer schlauer. Die Optionsscheine waren meist wertlos, was übrig blieb, waren fast alles Emerging Markets Aktien. Die hatten sich teilweise verdoppelt oder verdreifacht, für 2-3 Jahre Laufzeit war das auch in Ordnung. Und ein paar davon starteten hinterher auch wieder durch und hatten sich 3-4 Jahre später wieder verdoppelt. Da ich aber 2001 Geld für einen Hauskauf brauchte, musste ich zwei Drittel ausgerechnet im ziemlichen Tief verkaufen. Dumm gelaufen - aber auch selbst verantwortet. Das waren sehr teure Lerneffekte.
Im Jahr 2001 also Verkauf der meisten Aktien, Nutzung als Eigenkapital für Hauskauf.
Ab 2004 Aufbau einer Altersvorsorge mit Investmentfonds.
2012 las ich durch Zufall von Knock-Out-Optionsscheinen.
Vorteil: Kein nerviges Aufgeld für Zeitwert und Vola wie bei Optionsscheinen,
Ertragschancen ähnlich gut wie bei "normalen" Optionsscheinen:
Man kann in kurzer Zeit bis zu mehrere 100% Gewinn machen, aber maximal 100% verlieren.
An sich eine vorteilhafte und faire Sache - besser, als CFDs oder irgendwelche Schiffsfonds als "Steuersparmodelle" mit Nachschusspflicht. Da war bei einigen Anlegern nicht nur das eingesetzte Geld weg, sondern ggf. noch das Haus und die Existenz dazu.
Nach über 10 Jahren Optionsschein-Abstinenz ca. 2012 Neu-Start mit ca. 7000€. Nach ca. 9 Monaten wurde das Knock-Out-Trading immer erfolgreicher - und ich nutze immer höhere Hebel. Bei ca. 50.000€ Depotwert angekommen, der täglich um 3000-4000€ schwankte, kamen dann 2 Tage, nach denen OHNE weiteren Trade kurzfristig 65.000€ Depotstand erreicht waren. Danach kam ein Tag, an dem ich mit 44.000€ Cash auf dem Konto komplett ausgestoppt war. Ich hatte Stops gesetzt, das war gut. ABER: Statt jetzt mal Pause zu machen und die Marktentwicklung erstmal zu beobachten, wollte ich mich schnell wieder auf die 60.000€ "hochtraden" (EIN DICKER FEHLER!). Mit Hebeln von 20 bis 80 ist das ja theoretisch schnell möglich. Es klappte aber nicht: in wenigen Tagen hatte ich aus den 40.000€ wieder 7000€ gemacht.
Parallel dazu Versuch mit Forex-Trading, angeblich erfolgreiches System mit automatisiertem Handel. Kontostand zu Beginn 4000€, Kontostand nach 3 Monaten: NULL Euro.
Ich warf das Handtuch. Keine Lust mehr auf Optionsscheine und Trading.
So ganz ließ es mich aber nicht los: 2014/2015 verfolgte ich das ein oder andere Trading-Webinar. Ich lernte Begriffe wie "Moneymanagement" und "Disziplin" (=furchtbares Wort für einen Freigeist, aber nicht nur beim Trading hilfreich). Ich besann mich darauf, dass ja auch Trades funktioniert hatten und ich immer nur dann verloren hatte, wenn es plötzlich einfach erschien und/oder ich leichtsinnig wurde. Daher ein weiterer Neustart "nebenbei" mit kleinem Einsatz, erstmal 3000€ und Versuch, die Dinge zu tun, die erfolgreich waren und im Gegenzug die Fehler nicht zu wiederholen oder wenigstens zu reduzieren. Versuch erfolgreich. Vor ca. einem Jahr bei ca. 10.000€, heute ca. 40.000€ (BUCHGELD). Ich klopfe auf Holz, dass ich die teuren Erfahrungen der Vergangenheit nun dauerhaft in positive Ergebnisse ummünzen kann.
Hier ein paar der teuer bezahlten, nicht abschließenden,
aber für mich wesentlichen Erkenntnisse:
1. Die Börsenkurse von Wertpapieren sind nicht rational. Sie sind vor allem das
Ergebnis der Einflüsse von Massenpsychologie, Medienveröffentlichungen und
Marktmanipulation durch große Marktteilnehmer.
2. Die in 1. genannten Einflüsse wirken dynamisch. Man kann sie (zumindest teilweise) über
Charts sichtbar machen. Es gibt wiederkehrende Verhaltensmuster, die in einem Chart
sichtbar werden und die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Vorhersagen erlauben,
ob sich ein Preis eher nach oben oder unten entwickelt.
3. Beim Kauf und Verkauf kommt es auf das Timing an:
Bei niedrigem Kurs kaufen und bei höherem verkaufen ist erfolgreicher, als andersherum.
Chartanalyse ist ein Mittel, das man nutzen kann, um ein gutes Timing zu finden.
4. Fundamentale Analyse ist gut und wichtig. Sie ist ein sinnvolle Methode, um unterbewertete
Firmen zu finden. Sie ist aber nicht hinreichend für eine Kaufentscheidung, denn sie liefert
zwar Rückschlüsse auf den realen Unternehmenswert, aber keinen Hinweis darauf, ob "der
Markt" auch in Kürze diesen Wert bezahlen will.
Ein Kurs, der niedrig erscheint, kann nämlich durchaus noch viel niedriger werden.
5. Für mich hat sich als EINE erfolgreiche Strategie die Kombination aus Wertanalyse und
Marktbeobachtung herausgestellt: Vorauswahl anhand fundamentaler Daten,
Kaufentscheidung anhand Charttechnik, beispielsweise Kauf nach Bodenbildung bei erstem
Rücksetzer nach Ausbruch nach oben.
6. Man sollte nicht traden, um zu traden. Der Jäger schießt nicht mit dem Gewehr die ganze
Nacht in den Wald, um dann hinterher Beute aufzusammeln, denn mit dem Lärm verscheucht
er nur die Beute. Er wartet geduldig auf gute Gelegenheiten - und macht dann Beute.
(diesen Satz muss ich mir auch heute noch öfter mal selbst vorlesen - es juckt einfach
so oft furchtbar im Finger, den Abzug zu drücken)
7. Wenn Du weisst, was Du tust, kann ein Hebel den Erfolg steigern. Aber: Zu große Hebel
vernichten oft den Einsatz. Ein größerer Abstand des Basiswertkurses zur Knock-Out-Schwelle
sorgt zwar für kleinere Hebel und etwas weniger Ertrag. Dafür nehmen aber die Totalverluste
deutlich ab und das Gesamtergebnis wird besser.
8. Nutze Informationen mit bedacht, Versuche, aus verschiedenen Informationsquellen eine
eigene Meinung zu bilden. Entwickle erfolgreiche Strategien und folge Ihnen auch dann,
wenn mal wieder irgendwer in irgendeinem Medium das Gegenteil erzählt. Stelle Deine
Strategie aber auf den Prüfstand, wenn Sie anhaltend nicht mehr so gut funktioniert, wie
früher.
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Handelserfahrung
Risikoklasse 1:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 2:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 3:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 4:
3 oder mehr Jahre
Risikoklasse 5:
3 oder mehr Jahre