Die heißesten Aktien der letzten Woche

Bei der Aktie von Eutelsat Communications sind starke Kursschwankungen in diesem Jahr fast schon an der Tagesordnung. Anfang März hatte sich der Kurs des französisch-britischen Unternehmens innerhalb weniger Tage verachtfacht (+700 Prozent), nachdem die USA eine mögliche Abschaltung von Starlink in der Ukraine angedeutet und Eutelsat anschließend erklärt hatte, Europas Autonomie bei der weltraumgestützten Konnektivität stärken und die vom Krieg zerrissene Ukraine mit Internetzugang versorgen zu wollen. Die große Euphorie hielt allerdings nicht lange an, so dass die Aktie von über neun Euro bis vor wenigen Tagen bis auf 2,20 Euro zurückgefallen war. Seitdem hat sich der Kurs allerdings schon wieder nahezu verdoppelt. In der vergangenen Woche ging es um 56 Prozent nach oben.

Auslöser des Kurssprungs war zum einen, dass Eutelsat den Abschluss eines 10-Jahres-Rahmenvertrags mit dem französischen Verteidigungsministerium über die Bereitstellung von militärischen Kapazitäten verkündet hat. Das Unternehmen soll die Streitkräfte des Landes mit Konnektivität versorgen. Durch den mit 1 Milliarde Euro bewerteten Deal erhält das französische Militär vorrangigen Zugang zu den OneWeb-Satelliten von Eutelsat sowie Betriebs- und Sicherheitswartung. Zum anderen wurde der Kurs durch die Meldung gestützt, dass der französische Staat im Rahmen einer Kapitalerhöhung seinen Anteil auf 29,99 Prozent erhöhen wird. Dem hoch verschuldeten Satellitenbetreiber sollen insgesamt 1,35 Milliarden Euro an frischen Mitteln zufließen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will mit Eutelsat einen europäischen Satellitenbau-Champion aufbauen, da der Weltraum seiner Meinung nach zu einem „Gradmesser internationaler Macht“ geworden sei.

TRADING-SENTIMENT

Die wikifolio Trader feiern die neuen Nachrichten und stellen sich bei der Aktie mehrheitlich auf die Käuferseite. Pascal Schröter ist bei Eutelsat Communications am Donnerstag eingestiegen. Einen Teilbestand hat er aus seinem wikifolio Swimming The Market heute Vormittag aber schon wieder verkauft und dabei einen schnellen Gewinn von 53 Prozent realisiert. Ursprünglich hatte der Trader nach seinem Einstieg bei 2,76 Euro geplant, die Position bei ca. 2,50 Euro weiter auszubauen und damit zu komplettieren. Stattdessen ging es schnell bergauf mit dem Aktienkurs, was ihm sicher auch nicht unrecht gewesen ist. Aktuell ist die Aktie noch mit rund zwei Prozent in dem Depot vertreten. Das liegt knapp drei Jahre nach der Eröffnung mit gut 30 Prozent im Plus, während der maximale Drawdown bis heute auf 17,5 Prozent begrenzt geblieben ist. Der Trader will mit diesem Portfolio „in erster Linie mit dem Markt schwimmen, ihm aber durch kleine, im Risiko möglichst begrenzte Trades, ein paar Paddelschläge voraus sein“. Mit Eutelsat ist ihm so ein Trade perfekt gelungen.

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Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen hat in der vergangenen Woche knapp sieben Prozent an Wert eingebüßt. Mit einem Plus von über 60 Prozent seit Jahresbeginn zählt der SDAX-Titel aber immer noch zu den absoluten Top-Performern des laufenden Jahres. Zu Monatsbeginn hatte der Maschinenbauer für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 zum wiederholten Male einen Gewinneinbruch vermelden müssen. Unter anderem wegen hoher Einmalbelastungen im Zusammenhang mit dem geplanten Personalabbau reduzierte sich der Gewinn nach Steuern um 87 Prozent auf nur noch 5 Millionen Euro. Insgesamt will das Unternehmen bis 2027/28 seine Personalkosten um jährlich 55 Millionen Euro senken und insgesamt sogar jährlich 80 Millionen Euro einsparen. Erste positive Auswirkungen auf das Zahlenwerk erwartet der Vorstand schon in diesem Jahr, wo die bereinigte EBITDA-Marge von zuletzt 7,1 Prozent auf bis zu rund 8 Prozent klettern soll.

Die Analysten der Baader Bank haben ihr Kursziel für die Aktie daraufhin von 1,75 Euro auf 2,00 Euro angehoben und die Einstufung mit „Kaufen“ bestätigt. Die Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr interpretieren die Strategen trotz der gesunkenen Gewinne als „sehr solide“. Zudem klinge der Ausblick auf das Jahr 2025/26 trotz des schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfelds und der anhaltenden Zoll-Unsicherheiten „zuversichtlich“. Laut aktien.guide ist die Baader Bank zurzeit das einzige Researchhaus, das ein Coverage zu der Aktie anbietet. Das Kursziel liegt 34 Prozent über dem aktuellen Kursniveau der Aktie.

wikifolio Trader Daniel Nümm hat die Korrektur der Aktie am vergangenen Montag zum Aufbau einer größeren Position in seinem wikifolio BT Computed Germany genutzt. In dem sehr fokussierten Portfolio ist die Aktie mit 13 Prozent gewichtet und damit einer von nur sechs Depotwerten. Mit seiner eigens entwickelten Software sucht er unter Berücksichtigung von Trendfolge und Momentum-Faktoren bei einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont nach aussichtsreichen deutschen Aktien. Kurz vor dem zweijährigen Geburtstag des wikifolios konnte so bei einem maximalen Drawdown von nur 29 Prozent bereits eine Performance von 87 Prozent erzielt werden. Seit Jahresbeginn ist der Kurs des Musterdepots um 31 Prozent gestiegen.

Das japanische Unternehmen Metaplanet war früher als klassischer Betreiber von Hotels ausschließlich in der Touristikbranche tätig. Mittlerweile gilt die Firma jedoch als eines der bekanntesten Bitcoin-Treasury-Unternehmen Asiens. Ein Strategiewechsel, der bislang hervorragend funktioniert hat. Dem Krypto-Hype sei Dank. Auf Fünf-Jahressicht hat sich der Aktienkurs um mehr als 3.000 Prozent erhöht. Seit dem jüngsten Korrekturtief vor nicht einmal zwei Monaten konnte sich der Börsenwert mehr als verfünffachen. Und in der abgelaufenen Woche ging es noch einmal um 14 Prozent nach oben. Die Aktie gilt als sehr ambitioniert bewertet, was Anleger aber nicht abschreckt.

Metaplanet agiert nach dem Vorbild der US-amerikanischen Softwarefirma Microstrategy und investiert seit dem Frühjahr 2024 unter dem Motto „Bitcoin First, Bitcoin Only” fleißig in die Kryptowährung. Im ersten Quartal des laufenden Jahres stammten bereits 88 Prozent des Konzernumsatzes von umgerechnet sechs Millionen US-Dollar aus Bitcoin-Beständen. Weltweit rangiert das Unternehmen auf Platz 11 der öffentlichen Bitcoin-Institutionen. Zum Start der neuen Woche verkündete das Unternehmen, seinen Bitcoin-Bestand auf 10.000 Stück erhöht zu haben. Doch das soll erst der Anfang sein. Bis Ende des Jahres will man 30.000 Stück im Bestand haben. Ende 2026 sollen es dann 100.000 Bitcoins sein und bis 2027 sogar 210.000. Um an die dafür benötigten Gelder zu kommen, erfolgte Ende 2024 das Listing an der US-Handelsplattform OTCQX. Als strategischen Berater fungiert dabei Eric Trump, der Sohn des amerikanischen Präsidenten. Bemerkenswert: Das Unternehmen bewertet sein wirtschaftliches Handeln vollständig in Bitcoin und benchmarkt auch seine Kommunikation gegenüber Aktionären in der Kryptowährung.

TRADING-SENTIMENT

Wie nachhaltig dieses Geschäftsmodell ist, wird die Zukunft zeigen. Auf wikifolio.com wird die Aktie jedenfalls rege gehandelt, vor allem von Bitcoin-affinen Tradern. Nach dem jüngsten Höhenflug überwogen in den vergangenen sieben Tagen allerdings die Verkäufe, wie das aktuelle Trading-Sentiment von Metaplanet zeigt. Auf der Verkäuferseite stand zum Beispiel Alexander Jung, der für sein wikifolio Swing- und Daytrading durch Teilverkäufe Gewinne von über 50 Prozent realisieren konnte. In dem aktuell sehr stark auf Kryptowährungen ausgerichteten Depot ist die Aktie (vor Microstrategy) trotzdem immer noch die Nummer eins. Das Ende 2018 gestartete Portfolio erreichte im Jahressschnitt bislang einen Wertzuwachs von 23 Prozent, was in Summe zu einem Kursplus von 280 Prozent geführt hat. Während des größten Kurseinbruchs ging es mit dem wikifolio allerdings auch mal 77 Prozent in den Keller.

Fast 30 Prozent ist die Aktie von SolarEdge Technologies in der vergangenen Woche eingebrochen. Über die Hälfte des Anstiegs seit Jahresbeginn ist damit innerhalb weniger Tage vernichtet worden. Die von vielen Aktionären sehnlichst erwartete nachhaltige Erholung nach dem brutalen Kurseinbruch in den Jahren 2023 und 2024 steht damit weiterhin auf sehr wackeligen Beinen. Wie so oft im Segment der erneuerbaren Energien waren es auch diesmal wieder politische Entscheidungen, die den Kurs bewegt haben. Amerikanische Solaraktien wie SolarEdge oder auch Enphase Energy und First Solar verloren zweistellig an Wert, nachdem ein Senatsausschuss vorgeschlagen hatte, die Steuergutschriften für Solar- und Windenergie bis 2028 und damit deutlich früher als geplant auslaufen zu lassen. Im Gegenzug sollen die Steuergutschriften für Wasserkraft, Kernkraft und Geothermie bis 2036 verlängert werden. Für die ohnehin schwer gebeutelte Solarbranche wäre das ein weiterer herber Schlag in die Magengrube.

Die Analysten von RBC Capital Markets gehen allerdings davon aus, dass speziell SolarEdge von seinem Engagement im gewerblichen und industriellen Segment sowie von seiner Präsenz auf den europäischen Märkten profitieren könnte, wenngleich die Nachfrage in Europa weiterhin schwach bleibt. Die Verlagerung der Produktion in die USA könnte dem Unternehmen aber helfen, mehr IRA-bezogene Steuergutschriften zu erhalten und die Margenflexibilität zu erhöhen. Trotzdem wurde das Kursziel für die Aktie von 14 Dollar auf 12 Dollar gesenkt. Ein Anteilsschein kostet nach dem Kursrutsch aktuell ca. 16,50 Dollar. Im Konsens wird der faire Wert laut aktien.guide auf 15,15 Dollar taxiert. Von den insgesamt 33 Analysten stufen demnach lediglich zwei den US-Wert als „Kauf“ ein.

Auch bei den wikifolio Trader überwiegt momentan die Skepsis. Zwei Drittel der in den vergangenen sieben Tagen getätigten Transaktionen waren Verkäufe. Stark beeinflusst hat diese Bilanz der sehr erfolgreiche Trader Jörn Remus, der die Aktie vergangene Woche unter anderem aus seinem wikifolio Nordstern geworfen hat. Weil er einen Teil der Papiere zuvor vergleichsweise günstig erworben hatte, sprangen bei Teilverkäufen Gewinne von bis zu 17 Prozent heraus. Einige Aktien bescherten ihm aber auch Verluste von 27 Prozent. Das Musterdepot steht trotzdem nur knapp unter dem vor kurzem markierten Allzeithoch. Wenige Tage nach dem zehnjährigen Jubiläum des wikifolios kommt der Trader so auf eine Performance von 530 Prozent oder gut 20 Prozent im Jahresdurchschnitt. Und das alles bei einem Maximalverlust von weniger als 30 Prozent.

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