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Bei Tesla gibt es nur schwarz oder weiß

Schlechte Zahlen und vollmundige Ankündigungen - So lassen sich die jüngsten Nachrichten rund um den E-Auto-Pionier Tesla zusammenfassen. Eine seriöse Bewertung der Aktie fällt schwer, die Meinungen driften weit auseinander. Das gilt für die Analysten genauso wie für die wikifolio Trader.

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Der Q4-Umsatz des Elektroauto-Herstellers stieg im Vergleich zum Vorjahr um ganze zwei Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar. Der Überschuss kletterte auf rund 2,4 Milliarden Dollar, was pro Aktie einen bereinigten Gewinn (EPS) von 0,73 Dollar bedeutete. Analysten hatten im Durchschnitt aber mit einem Umsatz von rund 27,3 Milliarden Dollar und einem EPS von 0,76 Dollar gerechnet. Trotz eines Rekordwertes bei den ausgelieferten Fahrzeugen im Schlussquartal wurden im Gesamtjahr 2024 gut 19.000 Autos weniger verkauft als 2023. Tesla hatte dabei extra eine Verkaufsoffensive gestartet, wodurch zum Jahresende hin zwar relativ viel Umsatz generiert wurde, die Gewinnmarge aber unter Druck geriet. Die generelle Nachfrageflaute nach Elektroautos in wichtigen Märkten in den USA und Europa bekommt das Unternehmen deutlich zu spüren.

Robotaxis als Hoffnungsträger

Doch Elon Musk wäre nicht Elon Musk, wenn er nicht trotzdem voller Zuversicht in die Zukunft blicken würde. Um die Stimmung rund um die Tesla-Aktie durch die enttäuschenden Zahlen nicht zu sehr zu belasten, schürte er im Gegenzug umgehend neue Hoffnungen auf autonom fahrende Tesla-Autos noch in diesem Jahr. Die Technologie sei den Kinderschuhen entwachsen, so dass ab Juni in Texas das System Full Self-Driving für den fahrerlosen Betrieb in Betrieb genommen werden könne. Ab dem Jahr 2026 solle das Geschäft mit den Robotaxis dann „abheben“, denn schließlich sei kein Unternehmen bei der Künstlichen Intelligenz so weit wie Tesla.

Die Analysten zeigen sich bislang verhalten optimistisch, wenngleich die Deutsche Bank in einer aktuelle Studie die Frage „Warum ein Tesla Model X fahren, wenn ein BYD ausreicht?“ aufgeworfen hat. Die Strategen beziehen sich dabei auf die sich verdichtenden Anzeichen, dass China trotz des eingeschränkten Zugangs zu Chips den USA nicht hinterherhinkt. Insgesamt zeigt sich bei der Bewertung der Tesla-Aktie unverändert ein sehr heterogenes Bild. Laut aktien.guide votet knapp die Hälfte der Banken mit „Kaufen“, ein Viertel rät aber auch zum „Verkauf“. Die Kursziele schwanken zwischen gerade mal 125 Dollar und üppigen 1.000 Dollar. Das Konsens-Kursziel von 344 Dollar liegt gut 11 Prozent unter der aktuellen Notierung. Wer behält hier am Ende wohl Recht?

Gewinnsteigerungen nur dank Bitcoin-Rallye?

Die wikifolio-Trader sind zuletzt zunehmend skeptischer geworden. Auf Jahressicht überwiegen zwar noch die Käufe, für die vergangenen sieben Tage zeigt das aktuelle Trading-Sentiment aber einen klaren Verkaufsüberhang. Auch Top-Trader Stefan Waldhauser scheint kein großer Tesla-Fan zu sein. Er bemängelt, dass der Gewinn des Unternehmens „durch eine fette Bitcoin Zuschreibung aufgehübscht wurde“. Möglich mache das eine neue, weniger strenge Accounting-Regel zur Bewertung von Kryptos in der Bilanz. „Das ist wohl nur ein Vorgeschmack darauf, was uns da unter der Trump/Musk-Herrschaft bevorsteht. Wen kümmern da noch Erträge aus dem Auto-Geschäft, solange die Krypto-Kurse passen“, kommentiert der Trader voller Ironie. In seinem wikifolio High-Tech Stock Picking, das seit Mitte 2016 um durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr zulegen konnte, ist die Tesla-Aktie folgerichtig nicht vertreten.

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cde

Kennzahlen

  • +233,9 %
    seit 12.06.2016
  • EUR 9.555.412,66
    Investiertes Kapital
  • +0,5 %
    Performance (1 J)
  • 33,5 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +13,9 %

(Fast) alles auf eine Karte

Ganz anders sieht das bei Peter Alsdorf aus, in dessen wikifolio BurningFish die Tesla-Aktie mittlerweile mit rund 56 Prozent gewichtet ist. Zu Wochenbeginn hatte er die ohnehin schon recht üppige Position in zwei Tranchen noch mal bedeutend vergrößert. „Das neue Model Y sollte bald kursrelevant sein“, schrieb der Trader am Montag. Sein vor neun Jahren gestartetes Musterdepot kommt aktuell auf eine Performance von 484 Prozent oder rund 22 Prozent im Jahresschnitt. Der maximale Verlust von fast 60 Prozent hängt nicht zuletzt mit dem hohen Depotanteil der schwankungsfreudigen Tesla-Aktie zusammen.

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cde

Kennzahlen

  • +533,5 %
    seit 27.09.2013
  • EUR 296.576,70
    Investiertes Kapital
  • +4,8 %
    Performance (1 J)
  • 26,3 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +17,2 %

Kann Tesla Nvidia ablösen?

Ebenfalls komplett überzeugt von dem E-Autobauer ist Tom-Elias Knosp. „Ich halte Tesla in mehreren wikifolios, ein Unternehmen mit enormem Innovationsdrang und Zukunftsfantasie. Wenn der Bullenmarkt weitergeht, dann wird Tesla möglicherweise Nvidia als True Market Leader ablösen“. Vertreten ist die Aktie unter anderem in dem seit September 2023 bestehenden wikifolio BOSS - Break Out Stock Selection. In dem aktuell aus elf Aktien und einem Geldmarkt-ETF bestehenden Portfolio ist Tesla die viertgrößte Holding. Der Trader setzt auf „qualitativ hochwertige Aktien, die aus mehrwöchigen Basen ausbrechen“. Ein Ansatz, mit dem er den Wert des wikifolios bislang um 29 Prozent steigern konnte, während der maximale Verlust lediglich bei gut sieben Prozent lag.

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cde

Kennzahlen

  • +24,9 %
    seit 07.09.2023
  • EUR 131.885,22
    Investiertes Kapital
  • -0,7 %
    Performance (1 J)
  • 20,3 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +23,5 %

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