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16.11.2017| Von: Astrid Schuch |

In den vergangenen 15 Jahren hat Alibaba China verändert. Nun ist die Welt dran. Das sagt zumindest Gründer Jack Ma. Zwei Milliarden Konsumenten und zehn Millionen Händler will er in den nächsten Jahren gewinnen. Die Welt regiert Alibaba noch nicht, gemeinsam mit Giganten wie Apple und Amazon aber definitiv bereits die Börse und sicher auch unsere Shopping-Gewohnheiten.

Das "Triple A" – mit der Google-Mutter Alphabet eigentlich das "Quadruple A" – gehört zu den wertvollsten Unternehmen überhaupt. Zusammen kommen die drei Tech-Giganten auf einen Börsenwert von über 1,6 Billionen Euro (in Zahlen: 1.600.000.000.000 Euro). Zum Vergleich: Das ist mehr als das gesamte Bruttoinlandsprodukt Italiens. Alleine Apple und Amazon sind an der Börse mehr wert als alle 30 Dax-Unternehmen zusammen.

Doch was ist den drei Riesen nun noch zuzutrauen? Wie teuer sind die Aktien wirklich? Wir werfen einen kurzen Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft und erörtern mit den wikifolio-Tradern die Aussichten.

Ein Hoch auf Kapitalismus und Kaufrausch

Soviel ist sicher: Das Weihnachtsquartal lässt auch in diesem Jahr die Kassen von Apple, Amazon und Alibaba klingeln – zweistellige Umsatz-Wachstumsraten und Rabattschlachten inklusive. So hat der Singles' Day, eine von Alibaba "gesponserte" Shopping-Orgie, bereits alle Rekorde gebrochen. Innerhalb der 24 Stunden des 11. November wurde über die Plattformen des Amazon-Konkurrenten ein Umsatz von rund 22 Milliarden Euro gemacht.

 

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Millionen Menschen frönen dem Kaufrausch. 1,5 Milliarden Bestellungen muss Alibaba mitterweile am Singles' Day verarbeiten. Damit stechen die Chinesen auch die US-Amerikaner aus, wenn es um vorweihnachtliche Einkaufswut geht: Sie kaufen am Singles' Day insgesamt mehr als die US-Bürger am Black Friday und Cyber Monday zusammen – der von Amazon forcierten Schnäppchenjagd. Letztere startet bereits kommenden Montag, mit Sonderangeboten im Stundentakt und Rabatten von bis zu 50 Prozent auf der Website des US-Konzerns.

"Apple ist mittlerweile eine Value-Aktie mit einer interessanten Dividendenrendite und viel Cash-Reserven
für Aktienrückkaufprogramme oder strategische Investments"
wikifolio-Trader Wilfried Schöpges aka "
diamant"
Top-wikifolio: "Succestecbrands"

Auf der Suche nach Geschenkideen wird man womöglich auch bei Apple fündig: Das iPhone X wäre seit Anfang November für 1.149 Euro zu haben. Am Preis soll es nicht scheitern, zumindest wenn es nach Apple geht. Der Konzern rechnet dank des iPhones mit Rekordzahlen im Weihnachtsgeschäft. Zwischen 84 und 87 Milliarden Dollar wollen die Kalifornier im Schlussquartal 2017 umsetzen – das wäre ein Plus von mindestens 7 Prozent im Vergleich zu 2016. Schon im vergangenen Quartal und damit vor dem Start des iPhone X konnte Apple mehr Telefone verkaufen. 46,7 Millionen seiner Smartphones brachte der wertvollste Konzern der Welt an den Mann und die Frau.

Marktplatz für Waren im Wert von 930 Milliarden Dollar

Beeindruckende Zahlen produzieren freilich auch Amazon und Alibaba. So ist Alibaba längst der weltweit größte E-Commerce-Konzern: Bis 2020 sollen auf den hauseigenen Marktplätzen jährlich Waren im Wert von 930 Milliarden Dollar umgeschlagen werden. Zum Vergleich: Der weltgrößte Offline-Einzelhändler Walmart hat für 2016 einen Umsatz von 478 Milliarden ausgewiesen.

"Ich bezweifle, dass Amazon jemals eine Gelddruckmaschine werden kann, wie zum Beispiel Facebook,
deren Geschäftsmodell wesentlich profitabler ist."

wikifolio-Trader Stefan Waldhauser aka "stwBoerse"
Top-wikifolio: "High-Tech Stock Picking"

Alibabas Umsatz steigt im Jahresvergleich regelmäßig im hohen zweistelligen Prozentbereich, zuletzt auf 23,5 Milliarden Dollar 2016. Kein Wunder, dass selbst Amazon die chinesische Plattform fürchten muss – obwohl der US-Riese selbst stark wächst und mit 136 Milliarden Dollar immer noch ein Vielfaches von Alibaba erlöst. An der Börse haben alle 3 Unternehmen bereits eine lange Rally hinter sich. Besonders herausragend war in den vergangenen 3 Jahren aber das Kursplus der Amazon-Aktie.

 

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Alle oder keiner

"Persönlich traue ich Apple, Amazon und Alibaba noch einiges zu, wobei man zwischen den 3 unterscheiden muss", sagt dazu Wilfried Schöpges aka "diamant", der im wikifolio "Succestecbrands" das "Triple" sozusagen voll macht. Apple, so Schöpges, sei mittlerweile eine "Value"-Aktie mit einer interessanten Dividendenrendite und viel Cash-Reserven für Aktienrückkaufprogramme oder strategische Investments.

Amazon und Alibaba sind laut dem Trader zwar viel höher bewertet, wachsen aber weiter schnell: "Alibaba konnte im letzten Quartal ein Umsatz- und Ertragswachstum von mehr als 60 Prozent vorweisen. Außerdem ist der chinesische Markt noch nicht so stark von der Digitalisierung durchdrungen wie Amerika und Europa. Somit ist in meinen Augen noch einiges an Wachstum möglich. Amazon profitiert weiterhin vom Trend zum Online-Einkauf und der Cloud und auch hier war das Umsatzwachstum im letzten Quartal mit 34 Prozent beeindruckend für ein Unternehmen dieser Größenordnung." Fehlendes Wachstum ist grundsätzlich also nicht das Problem, wie Schöpges analysiert, sondern: "Angesichts der hohen Bewertungen muss eine größere Volatilität in Kauf genommen werden. Sollte sich das Wachstum verlangsamen, sind Kursrückschläge möglich."

Trader Stefan Waldhauser ("stwBoerse") verzichtet im wikifolio "High-Tech Stock Picking" derweil komplett auf Apple, Amazon und auch Alibaba. Wieso, erklärt er im Gespräch: "Die Apple-Aktie ist gemessen an Umsatz, Gewinn und Cashflow so teuer wie lange nicht mehr. Gleichzeitig stagniert der Umsatz aber seit 2 bis 3 Jahren und der Gewinn ist immer noch abhängig von einem einzigen Produkt, dem iPhone." Auch zu Amazon findet Waldhauser recht klare Worte: "Amazon hat als Retail-Unternehmen wesentlich unattraktivere Margen als die reinrassigen IT-Werte und ist dafür von der Bewertung der Aktie her meiner Ansicht nach zu teuer – trotz des imposanten Wachstums. Ich bezweifle, dass Amazon jemals eine Gelddruckmaschine werden kann, wie zum Beispiel Facebook, deren Geschäftsmodell wesentlich profitabler ist." Alibaba, so Waldhauser weiter, "sieht von den Margen und der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells her attraktiver aus als Amazon." Alles in allem setzt der wikifolio-Trader aber auf andere große Namen: "Für mich sind Facebook, Alphabet und Microsoft die attraktivsten Tech-Giganten."

» Hier eine Auswahl an wikifolios mit entsprechenden Einzeltiteln:


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