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04.01.2019| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Das Börsenjahr 2018 bescherte den Anlegern zum Ende hin noch mal einen negativen Höhepunkt. Wie schon im Oktober brach der DAX auch im letzten Monat des Jahres um mehr als 6 Prozent ein. Damit verbuchte der deutsche Leitindex das zweitschlechteste Dezember-Ergebnis seit Beginn der offiziellen Berechnung vor über 30 Jahren. Unter dem Strich büßte der DAX 2018 nach zuvor sechs erfolgreichen Jahren in Folge über 18 Prozent an Wert ein. Gleich neun der zwölf Monate des abgelaufenen Börsenjahres bescherten dem Index ein Minus. Von August an gab es sogar ausschließlich negative Monatsrenditen. Obwohl Oktober, November und Dezember neben dem April historisch betrachtet zu den vier stärksten Monaten des deutschen Leitindex zählen.


Umso bemerkenswerter ist die Bilanz derjenigen Trader, die ihr wikifolio bislang ohne größere Schäden durch diesen ungemütlichen Börsensturm geschifft haben. Honoriert wird deren Leistung wie so oft von den Investoren, die in den vergangenen Wochen für eine überdurchschnittlich starke Nachfrage nach den entsprechenden wikifolio-Zertifikaten gesorgt haben. Wir stellen heute wie gewohnt die Top3-wikifolios mit dem größten Zuwachs an investiertem Kapital im abgelaufenen Monat vor. Berücksichtigt wurden dabei alle wikifolios, deren investiertes Kapital nicht mehr als 20 Millionen Euro beträgt und deren maximaler Drawdown die 30 Prozent-Marke bislang niemals überschritten hat. Zudem muss es im Bewertungszeitraum mindestens zehn Käufe bei dem jeweiligen wikifolio-Zertifikat gegeben haben.

Die Anlegerlieblinge auf wikifolio.com im Dezember 2018

wikifolio Trader Kapitalzuwachs
im Zertifikat
(in Euro)
Investiertes
Kapital
(in Euro)
Zertifikat-
Käufe
Trendfolge Long/Short Smallcap Trendfolge 477.086 865.692 56
EventTrader EventTrader 441.877 1.109.552 54
Spezialwerte tonipolster 302.335 1.165.248 42

 

 

So kommen die besten wikifolios nach vorne
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Begrenzung von Verlusten im Fokus

Auf dem ersten Rang der Anlegerlieblinge liegt diesmal ein Trader, der es zuvor noch nie „aufs Treppchen“ geschafft hatte. Dementsprechend hat das Zertifikat auf das wikifolio „Trendfolge Long/Short Smallcap” von Stephan Beier („Trendfolge“) trotz der diesmal recht hohen Zuflüsse die Millionen-Euro-Grenze bislang noch nicht überschritten. Das könnte sich allerdings schnell ändern, wenn die Erfolgsgeschichte weiter fortgeschrieben wird. In 2018 verbuchte der Trader trotz aller Turbulenzen eine leicht positive Performance sowie einen maximalen Drawdown von gerade mal 5 Prozent. Die geringen Schwankungen sind das Ergebnis eines professionellen Risikomanagements, das Beier vor vier Jahren nach dem damals erlittenen Maximalverlust von 11,2 Prozent noch mal neu justiert hatte: „In der Folge wurde nach 2014 nie wieder ein Drawdown von mehr als 10 Prozent erlitten. Das soll auch die Basis für die kommenden Jahre sein“, erklärt der seit 1997 an den Aktienmärkten aktive Trader und ergänzt „Ich habe in den Diskussionen der letzten Jahre mit Euch immer wieder herausgestellt, dass es mir in dem hier angewandten Investmentansatz in einem wesentlichen Maße insbesondere auf die Begrenzung von Verlusten ankommt. Wenn dies gewährleistet ist, kann in einem folgenden Schritt der Fokus auf der Erzielung von Gewinnen durch systematische Aktienauswahl per Fundamentalanalyse und geschicktes Timing per Chartanalyse liegen“.


Auch dieser zweite Step ist ihm bei einer Performance von 109 Prozent seit Mitte 2013 bislang sehr gut gelungen. Über Analysetools, „die auch in der professionellen Unternehmensanalyse von Finanzinvestoren (Private Equity etc.) eingesetzt werden“, sucht er gezielt nach aussichtsreichen Unternehmen, bevorzugt aus dem Bereich der deutschen Smallcaps. Für das richtige Timing bedient er sich der Chartanalyse und achtet vor allem auf die Überwindung von Widerständen bzw. das Unterschreiten von Unterstützungen sowie einige gleitende Durchschnittslinien. Wie der Name des wikifolios schon sagt, will der Trader auf beiden Seiten des Marktes agieren, wobei Short-Trades ausschließlich über ETFs umgesetzt werden können. Aktuell besteht das Musterdepot genau aus einem solchen ETF, der mit zweifachem Hebel die tägliche Performance des Short DAX abbildet. Die Position ist mit gut 20 Prozent gewichtet. Der Rest wird als Cash gehalten, was zu seiner aktuellen Markteinschätzung passt: „Mein übergeordnetes Szenario bleibt zwar weiter im Short-Modus. Eine Korrektur im Abwärtstrend (Bärenmarktrally) ist aber möglich oder sogar wahrscheinlich. Trotzdem gibt es derzeit nahezu keine Aktie, die sowohl die fundamentalanalytischen als auch die charttechnischen Kriterien für eine Aufnahme in das wikifolio erfüllen würden. Abhängig von der Dynamik einer möglichen Bärenmarktrally kann sich das aber auch schnell ändern“.

Extrem hohe Hebel, aber kaum Verluste

Völlig unbeeindruckt von den Kurseinbrüchen am Gesamtmarkt zeigt sich auch weiterhin das wikifolio „EventTrader“ von Andreas Haase („EventTrader“), das die meiste Zeit über mehrheitlich in Cash investiert ist. Vor diesem Hintergrund erscheint der maximale Verlust von lediglich 6,4 Prozent seit März 2015 zunächst mal keine besondere Leistung zu sein. Diese Einschätzung ändert sich aber gewaltig beim Blick auf die Performance von 43 Prozent in diesem Zeitraum sowie dem in 2018 generierten Plus von 19 Prozent. Zudem handelt der Trader in diesem Musterdepot ausschließlich Hebelprodukte und setzt dabei fast immer auf sehr hohe Hebelkräfte. Dadurch reichen oft schon kleine Kursbewegungen in die falsche Richtung, um einen Totalverlust des eingesetzten Trades herbeizuführen. Wer mit solchen Produkten nachhaltig erfolgreich ist und dabei derart geringe Kursschwankungen zulässt, der muss sein Handwerk schon sehr gut beherrschen. Die bei einem Börsenwettbewerb der Commerzbank erhaltene Auszeichnung zum „Trader2004" scheint also kein Zufallsprodukt gewesen zu sein.


In dem wikifolio setzt Haase auf ein „ereignisorientiertes Trading“ und sucht dabei stets nach „Events, die vermutlich eine erhebliche Auswirkung auf den gewählten Basiswert haben“. Genau darauf spekuliert er dann kurz vorher mit Knock-out-Scheinen, die ihm im Erfolgsfall mehrere hundert Prozent Gewinn bescheren. Auf der anderen Seite kann er mit diesen Papieren nie mehr als 100 Prozent verlieren. Eine ganz einfache Rechnung, die aber auch eine entsprechende Trefferquote voraussetzt, um damit dauerhaft Gewinne zu erzielen. Im Dezember handelte der Trader solche Scheine auf die Aktien von Alibaba, SAP und Volkswagen sowie den DAX. Bis auf eine einzige Verlustposition (93 Prozent) wurden dabei ausschließlich Gewinne verbucht, die fast alle dreistellig ausfielen und in der Spitze bis zu 215 Prozent reichten. Unter dem Strich gelang so auch im Dezember eine positive Monatsperformance von 2,3 Prozent.

Erfolgreiche Suche nach unterbewerteten Aktien

Komplettiert werden die Top-3 der Anlegerlieblinge im abgelaufenen Monat durch das wikifolio „Spezialwerte” von Thomas Dittmer („tonipolster“), der das Jahr 2018 mit einem Plus von gut 8 Prozent abschloss und die Gesamtperformance (seit Anfang 2013) damit auf 158 Prozent ausbauen konnte. Auch hier überzeugt zudem der geringe maximale Drawdown von unter 13 Prozent. Dabei setzt der Trader durchgehend auf Einzelaktien und beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl von Titeln. Eine große Diversifikation wird also nicht betrieben. Aktuell besteht das Portfolio immerhin mal aus acht Aktien, die zusammen auf ein Gewicht von rund 60 Prozent kommen. Seinen Erfolg in den abgelaufenen Monaten erklärt sich Dittmer folgendermaßen: „2018 hat sich die vorsichtige Ausrichtung mit dem hohen Cashbestand ausgezahlt. Daneben hielt das wikifolio relativ konjunkturunabhängige Werte, die zur stabilen Entwicklung des Portfolios beigetragen haben“. Das Ganze ist das Ergebnis einer sehr aufwändigen Analyse der einzelnen Unternehmen, was sich in seinen ausführlichen Kommentaren immer wieder ablesen lässt. Wie so viele andere Trader auch orientiert er sich bei der Auswahl der Depotwerte an den Grundsätzen des „Value Investing“ und befindet sich dabei stets auf der Suche nach Aktien, „deren innerer Wert größer als der aktuelle Börsenkurs ist“. Klingt simpel, führt aber trotzdem längst nicht bei jedem Trader zu solchen Erfolgen wie sie Dittmer in den vergangenen fünf Jahren gelungen sind.

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