Die Zukunft der Energiegewinnung wird glorreich ...
... mit Batterien, Wasserstoff und Stroh
Vor 9 Jahren wettete Warren Buffett auf einen damals noch unbekannten Hersteller von Batterien für Mobiltelefone. Im September 2008, am Höhepunkt der Finanzkrise, investierte er über seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway rund 160 Millionen Euro in die chinesische BYD – damals kostete eine Aktie unter 1 Euro.
Das Investment hat sich mittlerweile gelinde gesagt ausgezahlt. Kein anderes Unternehmen verkauft in China heute so viele Elektroautos. Wenn es um aufladbare Batterien geht, ist der Hightech-Konzern Panasonic oder Tesla dicht auf den Fersen. Nachdem China vor Kurzem dem Verbrennungsmotor ein noch nicht näher spezifiziertes Ablaufdatum verpasst hatte, stieg die Aktie innerhalb eines Monats um 60 Prozent auf 8,6 Euro. Buffets Anteil an BYD ist damit heute etwa 1,6 Milliarden Euro wert.
Auch die wikifolio-Trader haben BYD längst für sich entdeckt. So hat Patricia Neudeck nach dem rasanten Kursanstieg erste Gewinne von fast 50 Prozent realisiert. Das Unternehmen bleibt aber vorerst weiter in dem wikifolio "Megatrends": "BYD könnte eine der wesentlichen Firmen bei der Entwicklung neuer und revolutionärer Mobilitätskonzepte sein. Die langfristigen Aussichten sind weiter gut, weshalb die Position gehalten wird." Dabei geht es um mehr, als nur den Kampf um die Vorherrschaft in der Elektromobilität.
Wieso Batterien nicht nur für E-Autos und Smartphones gut sind
Marktbeobachter sprechen vom heiligen Gral der erneuerbaren Energien: Energiespeicherlösungen, ohne die ein umfangreicher Wechsel hin zu Solar-, Wind- und Wasserkraft erst gar nicht zu realisieren sein wird. Wer sucht ihn? Alle. Vorne weg, Tesla.
Der US-Elektroautopionier hat weltweit bereits Batteriespeicherprojekte mit einer Kapazität von 300 MWh umgesetzt, so viel wie sonst niemand. Zum Vergleich: Ein deutscher Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt 3 MWh Strom jährlich. Teslas Powerpack, ein Lithium-Ionen-Monster-Akku, versorgt alles Mögliche mit Strom – von Brauereien, über Urlaubsresorts bis zu ganzen Inseln.
"Tesla hat knapp 10 Milliarden Dollar Schulden angehäuft
– das Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht"
wikifolio-Trader Vincent Soltau
Richtige Batteriespeicherkraftwerke gibt es weltweit bereits mehr als 700. Allerdings geht es Tesla in einem weiteren Schritt nun um die Integration von Batteriespeicherlösungen in die Ökostrom-Erzeugung – und zwar im großen Stil. Im Süden Australiens sollen Lithium-Ionen-Zellen ab Ende des Jahres 30.000 Häuser mit Strom versorgen, gespeist durch einen nahegelegenen Windpark. Daneben hat etwa Vestas, Europas größter Windkraftanlagenbauer, eine Kooperation mit Tesla und anderen Batterie-Herstellern angekündigt. Das Ziel: Wege finden, um Windenergie in Riesen-Akkus zu speichern.
Wieso Ökostrom sexy ist
Es könnte – vorsichtig formuliert – reichen, um erneuerbaren Energien auf die Sprünge zu helfen. Die wikifolio-Trader orten Chancen. Vincent Soltau aka "Juliette" sieht vor allem in der Solarbranche erhebliches Wachstumspotenzial: "Neben dem Boom in China treiben sonnenreiche Länder wie Indien, Katar oder Saudi Arabien den Solarausbau kräftig voran. Dort steht man erst am Anfang." Der Trader setzt in seinem wikifolio "Tech & GreenTech Aktienwerte" zum Beispiel auf First Solar und Solaredge. Batterie-Hersteller Tesla indes ist für seinen Geschmack zu teuer: "Tesla hat knapp 10 Milliarden Dollar Schulden angehäuft und ich sehe da kein Ende der Fahnenstange. Das Unternehmen ist zu hoch bewertet und damit das Risiko für mich zu groß."
"Ich glaube, dass wir das Wachstumspotenzial
erneuerbarer Energien noch immer weit unterschätzen."
wikifolio-Trader Holger Aßmann
Holger Aßmann stößt in ein ähnliches Horn, wenn es um die Gesamtheit erneuerbarer Energien geht: "Ich glaube, dass wir das Wachstumspotenzial noch immer weit unterschätzen." Laut dem wikifolio-Trader haben Photovoltaik, Windenergie oder auch Batteriespeicher die Prognosen zum Kostensenkungspotenzial drastisch übertroffen: "Heimspeicher haben sich in nur drei Jahren um ganze 40 Prozent verbilligt. Ein Ende der Kostensenkung und damit der steigenden Wettbewerbsfähigkeit ist nicht in Sicht." In dem Trendlink-Medien-wikifolio "Batteriespeicher" setzt Aßmann derzeit auf BYD, Panasonic und anders als Soltau auch auf Tesla. Außerdem, so der Trader: "Zulieferer sowie Lithium- und Kobalterzeuger sind in diesem Kontext ebenfalls interessant."
Wer vom Lithium- und Kobalt-Hype profitiert
Bis auf Weiteres werden Tianqi Lithium, SQM, Albemarle und FMC – die Unternehmen, die das Lithium-Geschäft dominieren – aufgrund des Elektroauto-Booms auch alle Hände voll zu tun haben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen 2030 weltweit mehr als 24 Millionen E-Autos verkauft werden. Heuer dürften es gerade einmal 1 Million werden. Das bedeutet, die Welt könnte in nur 13 Jahren Lithium für 35 Batterie-Fabriken von der Größe der Tesla'schen Gigafactory brauchen – sie soll 2018 die volle Produktionskapazität von 35 GWh (35.000 MWh) erreichen. Die Angst vor einer Lithium-Verknappung führte daher bereits vor zwei Jahren zu einer Explosion des Lithiumkarbonat-Preises auf 20.000 Dollar je Tonne.
Kein Grund zur Sorge, sagen Experten: Lithium sei ausreichend vorhanden, die Unternehmen kämen lediglich mit dem Bau der Minen, die es benötigt, um die Nachfrage zu decken, nicht hinterher. Etwas schwieriger ist die Lage bei Kobalt: Denn Kobalt gilt – mehr noch als Lithium – als Schlüsselbestandteil der aktuellen Batterie-Technologien, es lässt sich also ohne Leistungsverlust nicht so leicht ersetzen.
"Die Brennstoffzellentechnik wird sich begleitend oder sogar
als führende alternative Antriebstechnik etablieren können."
wikifolio-Trader Vincent Soltau
Darüber hinaus stammt mehr als die Hälfte der weltweiten Kobalt-Produktion aktuell aus der Demokratischen Republik Kongo – oftmals gewonnen unter Einsatz von Kinderarbeit und zweifelhaften Arbeitsbedingungen. Tesla will damit nach eigenen Aussagen nichts zu tun haben, doch eine Lösung des Kobalt-Problems steht noch aus.
Warum Wasserstoff spannender ist, als es klingt ...
Zu einer Entspannung an der Lithium- und Kobalt-Front könnte ein Durchbruch der Brennstoffzelle im Transportwesen beitragen, von dem wikifolio-Trader Soltau fest überzeugt ist: "Die Brennstoffzellentechnik steht im Bereich der alternativen Antriebstechnik der herkömmlichen Elektrobatterie auf Lithium-Ionen-Basis in nichts nach. Der Wasserstoffantrieb dringt immer weiter in den Markt für Nullemissions-Fahrzeuge vor und wird sich begleitend oder vielleicht sogar führend in dem Bereich etablieren können." Soltau favorisiert in diesem Zusammenhang das kanadische Unternehmen Ballard Power: "Es zählt zu den größten der Branche und kooperiert seit Kurzem mit dem chinesischen Unternehmen Broad-Ocean. Man will in China Busse mit Brennstoffzellen von Ballard Power ausrüsten, um dem Smog-Problem in den Großstädten entgegen zu wirken. Das birgt ein hohes Potenzial für Ballard in dem Megamarkt China."
… und Autos auch mit Stroh angetrieben werden können
Wenn alle Stricke reißen, bleibt immer noch der Biokraftstoff aus Stroh, den die Leipziger Verbio herstellt. Das Unternehmen will sich jedenfalls ein großes Stück vom Antriebs-Kuchen abschneiden und positioniert sich als die echte grüne Alternative zum Verbrennungsmotor. Zu Unrecht konzentriere sich die Politik auf den Batterie-Antrieb, heißt es.
"Bei weitgehendem Verzicht auf Verbrennungsmotoren
hat Chancen, wer Biokraftstoffe am effektivsten herstellen kann."
wikifolio-Trader Friedrich Franke
Friedrich Franke hat die Aktie, die im vergangenen Monat um 30 Prozent eingebrochen ist, sehr erfolgreich im wikifolio "Mitteldeutschland-Invest" gehandelt: "Der Kursverfall der Verbio-Aktie ist unter anderem auf eine Korrektur einer gewissen Überbewertung zurückzuführen. Diese war zu erwarten, weshalb Mitte September auch ein Teil des Gewinns mitgenommen wurde." Für das eigentlich recht bodenständige Geschäft sei die Aktie aber zu volatil, glaubt der Trader, der unter dem Pseudonym "Elstertal" auf wikifolio.com zu finden ist: "Auch bei Verbio wachsen die Bäume nicht in den Himmel, doch bei weitgehendem Verzicht auf Verbrennungsmotoren wird Chancen haben, wer Biokraftstoffe am effektivsten herstellen kann." Ob Kursrakete BYD oder Rohrkrepierer Verbio - die wikifolio-Trader beweisen einmal mehr, dass sie in der Lage sind, schwierige Situationen erfolgreich zu meistern. Die Frage, welchem Energieträger die Zukunft letztlich gehören wird, bleibt spannend - was zählt ist, dass Anlegern und Tradern ein Licht aufgeht!
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