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02.11.2017| Von: Astrid Schuch |

Viel zu schnell werden sie erwachsen, schon bald ziehen sie aus, um die Welt zu erobern. Es ist Dienstag, der 31. Oktober 2017. Der Bitcoin feiert Geburtstag, er wird 9 Jahre alt – und von den Fans reichlich beschenkt. Schon im Vorfeld des Jubeltages kletterte die digitale Währung erstmals auf 6000 Dollar, eine Versechsfachung seit Jahresanfang. Und die Woche hatte gerade erst angefangen.

Oft kopiert, nie erreicht

Gerade am 6000er vorbei, beschloss die Kryptowährung Halloween bei fast 6500 Dollar. Einen Feiertag später fällt die Marke von 7000 Dollar. Immerhin wurden die Investoren für etwaige Kater-bedingte Kopfschmerzen so mehr als entschädigt. Schwerer haben es aufgrund der massiven Schwankungen da schon alljene, die einfach nur einen halbwegs aktuellen Bitcoin-Chart zu Papier bringen wollen.

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Chart-Problem hin oder her: Die jüngste Rallye verhalf dem Bitcoin zu einem weiteren Rekord. Insgesamt ist er nun an der Börse weit mehr als 100 Milliarden Dollar wert und damit in etwa so viel wie der deutsche Softwarehersteller SAP und deutlich mehr als der Versicherer Allianz.

Cybergeld boomt, allen Unkenrufen und Preisschwankungen zum Trotz: Laut der Branchenplattform Coinmarketcap stieg der Wert aller Kryptowährungen (es gibt mittlerweile 1249!) zusammen zuletzt auf 180 Milliarden Dollar. Der Bitcoin ist mit einem Marktanteil von fast 60 Prozent die weitaus größte und erfolgreichste davon. Auf Platz 2 schafft es, abgeschlagen, Ethereum.

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Wieso der Bitcoin steigt und steigt

1. In einer Reihe mit großen Namen wie Öl und Gold
"Die CME kündigt Terminkontrakte auf Bitcoin an – das ist quasi ein Ritterschlag", weiß wikifolio-Trader Carsten Schorn aka Abbakus, der im wikifolio "Abacus" immer mal wieder die Bitcoin Group kurzfristig handelt. So auch aktuell, aufgrund der aktuellen News von seiten der CME: "Daher nochmal ein Versuch." Die Chicagoer Börse CME, die weltgrößte Börse für Terminkontrakte (wo Wetten und Absicherungsgeschäfte auf Gold oder Öl über die Bühne gebracht werden), will Ende des Jahres auch für Bitcoin einen Future auflegen, behördliche Zustimmung vorausgesetzt. Das könnte dazu führen, dass Kryptowährungen allgemein stärker anerkannt und auch für institutionelle Anleger interessanter werden, denen es bislang oftmals nicht gestattet ist, Bitcoins zu kaufen. Das dürfte auch längerfristig gut für den Preis des Bitcoin sein, obwohl Investoren dann auch die Möglichkeit hätten, gegen das Digitalgeld zu wetten.

Was sind Futures?
Futures sind Börsenkontrakte, mit Hilfe derer sich Anleger gegen Preisveränderungen absichern können. Einfach ausgedrückt: Wer Futures kauft, kann sich einen bestimmten Preis eines Rohstoffs oder eines Produkts für eine spätere Lieferung sichern. Ein Beispiel: Ein Raffineriebetreiber oder eine Fluglinie kaufen Futures auf Öl. Das Öl wird erst in einem Jahr geliefert, der Preis wird aber bereits heute fixiert.


2. Amazon

Der US-Internetgigant Amazon hat seine Finger überall im Spiel. So auch bei Bitcoin & Co, oder doch nicht? Kurz vor der Zahlenvorlage zum dritten Quartal waren die Gerüchte hochgekocht. Wird Amazon den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren? Eine Verlautbarung dazu blieb Amazon schuldig. Vorerst lautet die Antwort also nein. Macht aber nichts: Denn der US-Konzern sorgt weiter für Spannung. Am 31. Oktober ließ Amazon offenbar gleich drei Domains mit Bezug auf Kryptowährungen registrieren, etwa "amazoncryptocurrencies.com". Bislang ist noch keine der Seiten erreichbar, doch für Spekulationen, die dem Digitalgeld zu neuen Höhenflügen verhelfen, reicht es allenfalls. Und dass, obwohl es die Website "amazonbitcoin.com" schon seit 2013 gibt. Wer die Seite ansteuert, wird aber lediglich weitergeleitet – und zwar zu "amazon.com". In diesem Sinne: Frohes Shoppen!

3. Cash und Gold geschenkt
Die Bitcoin-Familie wächst - durch Abspaltungen (sogenannte Hard Forks). Weil die Community uneins über die weitere Entwicklung des Bitcoin bzw. der ihm zugrundeliegenden Technologie, der Blockchain, war, wurden in den letzten Monaten gleich zwei neue Kryptowährungen vom Bitcoin abgespalten. Im Sommer ist so Bitcoin Cash bzw. erst letzte Woche Bitcoin Gold entstanden (siehe Tabelle). Weil, ähnlich der Regelung bei Aktiensplits, Bitcoin-Investoren die gleiche Menge an neuen Coins erhalten, steigt im Vorfeld der Abspaltung die Nachfrage nach Bitcoins an und derart der Preis.   

Es gibt 1249 Kryptowährungen - die größten kurz erklärt:

# Name Hintergrund
1 Bitcoin Der Bitcoin ist eine virtuelle Währung. So ähnlich wie das Gold in "World of Warcraft" - nur größer. Die Identität des Gründers, Satoshi Nakamoto, ist unbekannt.
2 Ethereum Ethereum ist ein Projekt, das dem der Bitcoins ähnelt. Die zugehörige Währung heißt Ether. Die zentrale Gründerfigur ist der russischstämmige Kanadier Vitalik Buterin. 
3 Bitcoin Cash Bitcoin Cash ist eine Kryptowährung, die am 1. August 2017 durch die Abspaltung (Hard Fork) vom Bitcoin entstand. Erst letzte Woche kam es zu einer weiteren Abspaltung, aus der Bitcoin Gold hervorging - forciert vom chinesischen Unternehmer Jack Liao. Aus 1 mach 3 also - und voraussichtlich 4: Die SegWit2x Aktivierung steht Mitte November auf dem Plan. Doch wie der neue Coin heißen soll, ist noch unklar.
4 Ripple Ripple ist eine Alternative zu Bitcoins, die für den Zahlungsverkehr unter Banken gegründet wurde. Die zugehörige Währung heißt XRP. Das wichtigste Unternehmen ist Ripple-Lab.
5 Litecoin Litecoin wurde als alternative Kryptowährung zu Bitcoin am 7. Oktober 2011 von Charlie Lee veröffentlicht


Im Handelsuniversum auf wikifolio.com: ETNs auf Bitcoin und Ethereum

Wie es mit dem Bitcoin und seinem Kurs weitergeht, bleibt aufgrund der massiven Schwankungen und der vorerst ausbleibenden Regulierung jedenfalls schwer vorherzusagen. Vorerst haben die Bullen aber wohl die Oberhand. Der Nachrichtensender CNBC hat kürzlich in einer Umfrage mehr als 23.000 Menschen zu ihrer Einschätzung dazu befragt. 49 Prozent sehen die Kryptowährung bei "über 10.000 Dollar".

"Meiner Meinung nach ist hier ein Hype im Gang, der noch eine Weile anhalten könnte."
Christian Scheid
Top-wikifolio: "Special Situations"

wikifolio-Trader Christian Scheid gab sich kürzlich ebenfalls optimistisch: "Ich bin davon überzeugt, dass das Hype-Thema Bitcoin/Blockchain am Aktienmarkt erst am Anfang seiner Entwicklung steht." Zum Erfolg des wikifolios "Special Situations long/short" beigetragen hat unter anderem, wie Scheid selbst bestätigt, "eine erfolgreiche Spekulation bei Global Blockchain Technologies". Auf guidants.com stellt der Trader nun Interessierten sogar eine Watchlist zur Verfügung, auf der er "mögliche weitere Highflyer aus dem Bereich Bitcoin/Blockchain" vorstellt. Dazu betont er zunächst erneut seine bullische Einschätzung: "Meiner Meinung nach ist hier ein Hype im Gang, der noch eine Weile anhalten könnte. Da gilt es, dabei zu sein." Gleichzeitig mahnt er zur Vorsicht: "Ich halte die Aktien für extrem spekulativ."

 

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Abseits des Engagements in Aktien, die vom Bitcoin oder der Blockchain profitieren, gibt es mittlerweile auf wikifolio.com für Trader (und damit Anleger) auch die Möglichkeit über Exchange Traded Notes an der Kursentwicklung von Bitcoin und Ethereum zu partizipieren. Bei Dirk Heise aka dirk4gold finden Bitcoin-Fans sicher genau das, was sie suchen: Das wikifolio "Bitcoin & Blockchain Investments" hält, was der Name verspricht - wenig verwunderlich, dürfen auch die beiden ETNs auf Bitcoin bzw. Ethereum nicht fehlen. Anschnallen, nicht vergessen!

 

» wikifolios mit dem Bitcoin-ETN (SE0007525332) und wikifolios mit dem Ethereum-ETN (SE0010296582) im Depot.

 


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