Letztes Jahr, als sich Buffett im ganz großen Stil von gewaltigen Aktienpaketen trennte, rieben sich viele Analysten verwundert die Augen. Manche belächelten ihn sogar. schien unantastbar, ein Synonym für Innovation und Marktmacht. Aber Buffett hatte einmal mehr das gemacht, was er am besten kann: kühlen Kopf bewahren und abwarten.
Erfahrung gepaart mit Geduld
Sein berühmtes Zitat klingt heute wie eine gut gemeinte Mahnung an all jene, die der Gier zu schnell nachgaben: „The stock market is a device for transferring money from the impatient to the patient.“ Nun sitzt Buffett auf einem riesigen Cash-Berg und hat auch in diesem Jahr keine Verluste gemacht. So lässt es sich leicht auf gute Einstiegskurse warten. Hat er es kommen sehen? Möglicherweise nicht im Detail. Aber er dürfte ein weiteres Mal bewiesen haben, dass Geduld und ein gutes Gespür für einen überhitzten Markt Gold wert sind, nicht nur in unsicheren Zeiten. Entsprechend sind alle unsere heutigen wikifolios zu einem bestimmten Grad Value-orientiert.
Ein Viertel Value
Kai Knobloch verbindet für sein wikifolio Trend & Fundamental zwei große Themen und baut dabei auf vier konkrete Säulen. Die erste beinhaltet den Value-Aspekt. Hier werden im Vergleich zur Peergroup fundamental unterbewertete Unternehmen herausgefiltert, die niedrige Bewertungskennzahlen aufweisen sowie über hohe Substanzwerte verfügen. Innerhalb der zweiten Säule geht es um Aktien mit den höchsten Wachstumsraten. Sogenannte Turnaround-Kandidaten bilden die dritte Säule. Zu guter Letzt setzt Knobloch auch mal Zertifikate, ETFs oder Hebelprodukte zur Absicherung gegen Verluste in unruhigen Phasen ein. Die Gewichtung der vier Säulen im Depot ist abhängig von der jeweiligen Marktsituation. Sein Anlagehorizont ist mittel- bis langfristig ausgelegt. Mit Hilfe der Charttechnik soll der richtige Zeitpunkt für Ein- und Ausstieg ermittelt werden. 60 Einzelwerte im Bestand, darunter Buffetts , und sowie die deutschen Versicherer und , hören sich nach viel an, allerdings machen sie nur 49,3 % seines Kapitals aus. Der große Rest (50,3 %) ist in 34 ETFs angelegt, die mit Gold- und Anleihen-ETFs u.a. für den Aspekt „Sicherheit“ stehen. Mit 0,3 % ist der Cash-Anteil derzeit vernachlässigbar. Stand heute hat Knobloch den wilden April einigermaßen glimpflich überstanden. Seit der Auflegung im April 2014 konnte er eine stabile durchschnittliche Jahresperformance von +10,1 % erzielen, was zu einem Gesamtzuwachs von +188 % geführt hat.
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Mit Netz und doppeltem Boden
Simon Weishar setzt ebenfalls auf zwei starke Säulen. In dem von ihm geführten wikifolio Szew Grundinvestment schafft er eine gesunde Mischung aus sicheren Dividendentiteln und spekulativeren Turnaround-Anwärtern, die zwar in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich performt haben, aber trotzdem ein funktionierendes Geschäftsmodell aufweisen. Zu einem kleinen Teil werden zudem Small Caps mit starkem Wachstumspotenzial beigemischt. Die Haltedauer, vor allem bei den Turnaround-Aktien, liegt zwischen sechs bis zwölf Monaten. Aus fundamentaler Sicht setzt Weishar auf ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis und rückt dies in den Mittelpunkt seiner Vorgehensweise. Dafür hat er eigens einen Algorithmus entwickelt, welcher die Substanz und den „inneren Wert“ einer Aktie wiedergibt. Als typischer Value-Investor geht er nur Engagements ein, wenn der Kurs möglichst weit unter diesem „inneren Wert“ liegt und entsprechend großes Entwicklungspotenzial gegeben ist. Nach Anlagemöglichkeiten sieht er sich dabei vornehmlich in Deutschland und Europa um. Im Moment hat er sein komplettes Investment auf 16 Aktienpositionen verteilt: , , , und gehören dazu. Weishar verzeichnet seit dem Start im Dezember 2014 eine bemerkenswerte durchschnittliche Jahresrendite von +23,3 %, was insgesamt einen Anstieg von +765 % bedeutet.
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Maximal flexibel, aber risikobewusst
Alexander Görzen verfolgt mit seinem wikifolio Quality values eine aktive, chancenorientierte Handelsstrategie in einem breiten Anlageuniversum. Im Fokus stehen überwiegend Aktien, ETFs und Hebelprodukte, ergänzt durch Fonds und Anlagezertifikate zur gezielten Diversifikation. Es werden bewusst keine Einschränkungen hinsichtlich der Produktklassen gemacht, um flexibel auf eruptive Marktveränderungen wie zuletzt reagieren zu können. Bei der Aktienauswahl liegt der Schwerpunkt auf zukunftsorientierten Unternehmen, die durch innovative Produkte oder Dienstleistungen langfristig überzeugen können. Dabei wird besonders auf eine solide fundamentale Basis geachtet: Stabile Unternehmenskennzahlen der letzten Jahre sind Görzen ebenso wichtig wie ein kontinuierlich positives Chartbild über fünf bis zehn Jahre. Ziel ist es, durch eine Kombination aus fundamentaler Bewertung, technischer Analyse und strategischer Flexibilität eine überdurchschnittliche Rendite bei gleichzeitig bewusster Risikosteuerung zu erzielen. Die derzeitige Zusammensetzung sieht wie folgt aus: 55 Werte bilden 69,4 % des eingesetzten Kapitals ab – größte Positionen sind , , , und . Für Stabilität sorgen 20 ETFs (23,6 %). Sechs strukturierte Produkte auf Indizes und die Währungsrelation EUR/USD machen zusammen nur einen Anteil von 1,8 % aus. Mit einem Cash-Bestand von 5,2 % sind kurzfristig weitere Engagements möglich. Die Gesamtrendite von +504 % seit August 2018 entspricht einem jährlichen Wertzuwachs von überragenden +31,3 %. Damit lässt Görzen so manchen professionellen Hedgefonds-Manager weit hinter sich.
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Was kommt?
Trotz Feiertag veröffentlicht die Deutsche Bundesbank am kommenden Montag ihren Monatsbericht. Die kommende Berichtswoche könnte weitere Auswirkungen des Trumpschen Zoll-Chaos liefern, etwa vom IWF-Treffen oder beim Verbrauchervertrauen in der Eurozone (beides Dienstag). Der Mittwoch steht ganz im Zeichen des S&P Global PMI Gesamtindex für die führenden westlichen Wirtschaftsnationen. Am Donnerstag präsentiert das ifo-Institut seine Beurteilung zum Geschäftsklimaindex und den Geschäftsaussichten. In den USA sind die neuesten Zahlen zu den Auftragseingängen von großem Interesse. Die University of Michigan legt am Freitag schließlich die Umfragedaten zu Verbrauchervertrauen und Inflationserwartungen vor.
Außerdem geht die Berichtssaison weiter. Am Dienstag wird zum Beispiel über das Quartal berichten, Mittwoch gibt's das Zahlenwerk des Konkurrenten und am Donnerstag müssen unter anderem die Tech-Giganten und liefern. Mehr dazu auf aktien.guide.
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