Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die im MDAX notierte Aktie von Aixtron konnte in der abgelaufenen Woche rund 12 Prozent an Boden gutmachen. Zuvor war der Kurs innerhalb weniger Wochen allerdings auch um 30 Prozent gefallen. Die angelaufene Erholung wird zum Start der neuen Woche fortgesetzt, wobei zum Wochenstart der ganze Chipsektor durch positive Nachrichten gestützt wird. Vergangenen Woche hatte Aixtron vor allem von einer positiven Studie des Analysehauses MWB Research profitiert. Dort hatte das Unternehmen an einer Hightech-Engineering-Konferenz teilgenommen und scheinbar überzeugt. Die Analysten jedenfalls haben im Anschluss sowohl ihr „Kaufen“-Votum als auch das Kursziel von 20 Euro bestätigt. Im Durchschnitt sieht der Konsens den fairen Wert des Unternehmens laut aktien.guide „nur“ bei 16,32 Euro, was aber immer noch rund 20 Prozent über der aktuellen Notierung von Aixtron liegt. Jeweils ungefähr die Hälfte der Banken rät zum Kaufen bzw. zum Halten der Aktie.

Die MWB-Strategen bezeichnen den Ausrüster der Halbleiterindustrie als einen „strukturellen Gewinner im Bereich der Verbindungshalbleiter“. Zwar sei die Nachfrage aktuell noch relativ schwach, was aber lediglich als „zyklische Pause“ deklariert wird und in den gut zu erreichenden Zielen für das Gesamtjahr bereits berücksichtigt sei. Nach einem Übergangsjahr 2026 mit moderatem Wachstum wird ab 2027 wieder ein stärkerer Aufschwung erwartet. Spätestens dann sollen sich die Märkte, in denen Aixtron aktiv und zumeist auch Weltmarktführer ist, wieder an Schwung gewinnen.

TRADING-SENTIMENT

Die wikifolio Trader scheinen das ähnlich zu sehen. Das aktuelle Trading-Sentiment zeigt auf allen Zeitebenen einen klaren Kaufüberhang, der sich in den vergangenen Tagen weiter ausgedehnt hat. Hans-Jürgen Thees hat bei Aixtron am Donnerstag in mehreren Schritten zugeschlagen und die Aktie neu in sein wikifolio COVACORO aufgenommen, Der Trader agiert nach dem Motto „Investieren ist wie gärtnern: säen, pflegen, ernten“ und strebt mit einer langfristig ausgerichteten Aktienanlage auf Basis einer fundamentalen Analyse die „Erzielung einer zweistelligen Rendite per annum auf Sicht mehrerer Jahre“ an. In den vergangenen 6 ½ Jahren ist ihm das bei einem jährlichen Wertzuwachs von 11,9 Prozent (108 Prozent absolut) gelungen. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Musterdepot sogar mit gut 30 Prozent vorne.

Steigende Aktienkurse wecken Begehrlichkeiten. Das gilt nicht nur für Anleger, sondern auch für die Unternehmen selbst. So hat das Raumfahrtunternehmen Rocket Lab das zuletzt deutlich erhöhte Aktienkursniveau in der vergangenen Woche genutzt, um eine Kapitalerhöhung in Höhe von bis 750 Mio. Dollar anzukündigen. Kurz zuvor war die Aktie auf ein neues Rekordhoch bei über 55 Dollar geklettert. Allerdings handelt es sich hier nicht um eine klassische Kapitalmaßnahme mit festem Emissionspreis etc. Bei dem „At-the-market Offering“ hat der Konzern die Möglichkeit, über einen gewissen Zeitraum und im genannten finanziellen Rahmen bei entsprechender Nachfrage Stück für Stück Aktien zum aktuellen Marktpreis zu verkaufen. Der Aktienkurs kam im Anschluss an die Meldung etwas unter Druck. Auf Wochensicht steht daher trotz des zwischenzeitlichen Allzeithochs ein Minus von fast 10 Prozent geschrieben. Seit dem Tief im April hat sich der Kurs aber immer noch mehr als verdreifacht.

Die Geschäftsaktivitäten von Rocket Lab werden aktuell stark von der amerikanischen Regierung gefördert. Ende August erhielt das Unternehmen die Zusage des US-Handelsministeriums über einen Zuschuss in Höhe von 23,9 Millionen Dollar. Erklärte Ziele dieser Maßnahme sind die Erhöhung der Investitionen in den USA, der Ausbau der Kapazitäten für die Halbleiterfertigung und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei weltraumtauglichen Solarzellen sowie elektro-optischen Sensoren für nationale Sicherheitsmissionen im All.

TRADING-SENTIMENT

Mit dieser finanziellen Sicherheit im Rücken ist die Aktie auch für viele wikifolio Trader ein spannendes Investment. Das zeigt sich deutlich an dem Kaufüberhang im aktuellen Trading-Sentiment. Viele Akteure haben gerade in der vergangenen Woche den Kursrückschlag genutzt, um bei der Aktie einzusteigen bzw. ihre Position weiter aufzustocken. In dem wikifolio SPALEX LONGTERM ist Rocket Lab schon einige Monate vertreten, weshalb der verantwortliche Trader Alexander Moser hier auch einen Buchgewinn von 63 Prozent ausweist. Nach dem jüngsten Zukauf ist die Aktie aktuell die fünftgrößte Holding in dem 22 Werte umfassenden Musterdepot. Mit seinem grundsätzlich langfristigen Anlagehorizont konnte er den Wert des Depots seit Anfang 2016 um 336 Prozent (16,6 Prozent p.a.) steigern.

Michael Kissig kommt fünf Jahre nach dem Start seines wikifolios Kissigs Nebenwerte Champions auf eine jährliche Durchschnittsperformance von 10,4 Prozent, was in Summe einen Wertzuwachs von rund 70 Prozent bedeutet. Der Trader investiert hier bevorzugt in Hidden Champions und agiert dabei nach dem Motto „Investiere nicht dort, wo das große Geld ist, investiere dort, wo es hingeht“. Bei Rocket Lab ist am Donnerstag neu eingestiegen.

Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieses Sprichwort trifft im Falle von Indexveränderungen auch auf die Aktienmärkte zu. Denn wo es Aufsteiger (wie zum Beispiel GEA) gibt, da muss es auch Absteiger geben. Noch in der vergangenen Woche spielte das Biotechnologie-Unternehmen Evotec mit Werten wie GEA und Scout24 in einer Liga (dem MDAX). Seit heute Morgen trennen die Aktien gleich zwei Index-Klassen. Denn während die beiden genannten Firmen den Einzug in den DAX feiern, ist Evotec vor allem dank seiner desolaten Aktienkursentwicklung in den SDAX abgestiegen. Nachdem der Biotech-Dienstleister vor vier Jahren noch rund 46 Euro auf die Börsenwaage brachte, sind es aktuell gerade noch 6,40 Euro. Trotz der immer wieder aufkommenden Gerüchte über eine mögliche feindliche Übernahme. Zuletzt war vor knapp einem Jahr die Rede von einer unverbindlichen Interessenbekundung ohne vorherige Kontaktaufnahme durch die Firma Halozyme Therapeutics gewesen. Angeblich sollten 11 Euro je Aktie bezahlt werden. Geworden ist daraus bis heute nichts. Auch der Wechsel in der Chefetage nach einem Rücktritt im Anschluss an einige nicht offiziell gemeldete Insider-Käufe hat bislang zumindest den Aktionären nicht den erhofften Erfolg gebracht.

Die meisten Analysten haben die Hoffnung auf eine Trendwende dennoch nicht aufgegeben. Die kanadische Bank RBC zum Beispiel sieht „immenses verborgenes Wertpotenzial“ bei der Aktie und stuft sie mit einem Kursziel von 11,20 Euro als potenziellen „Outperformer“ ein. Die Deutsche Bank hingegen sieht den fairen Wert von Evotec aktuell nur bei 6,00 Euro. Das Konsens-Kursziel liegt laut aktien.guide aktuell bei 9,70 Euro, was der Aktie rund 55 Prozent Luft nach oben ließe. Während acht Analysten zum Kaufen raten, sehen vier Banken den Wert als „Halten“-Position. Verkaufen würde auf dem aktuellen Niveau keines der Researchhäuser.

Genau das haben einige wikifolio Trader in den vergangenen Tagen aber gemacht. Jan Kaiser hat sich am Mittwoch in drei Tranchen von der Aktie getrennt und dabei im Rahmen seines wikifolios Paradiso-Trading Gewinne von gut 7 Prozent eingetütet. Eingestiegen war der Trader vor gut zwei Wochen. In der Vergangenheit hatte er die Aktie schon öfter für kurzfristige Trades genutzt. Kaiser investiert bevorzugt in Aktien, die durch eine starke Korrektur aufgefallen sind und von denen er sich im Rahmen einer Gegenbewegung kurzfristige Handelsgewinne verspricht. Innerhalb von 4 ½ Jahren hat ihm das eine Performance von 150 Prozent (22 Prozent p.a.) sowie einen Maximalverlust von rund 30 Prozent beschert.

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Die Freude ist groß bei den Aktionären von GEA. Zusammen mit dem Online-Portalbetreiber Scout24 ersetzt der Maschinen- und Anlagenbauer zum Start der neuen Woche die Aktien von Porsche und Sartorius im DAX. Verdient hat sich das Unternehmen den Einzug in den deutschen Leitindex vor allem durch eine starke Kursentwicklung. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um über 30 Prozent gestiegen. Seit dem Tief im Spätherbst 2023 gelang nahezu eine Verdoppelung. Gestützt wurde diese Entwicklung auch durch gute Zahlen des Unternehmens. GEA konnte trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage zuletzt ein stabiles Wachstum und sogar steigenden Gewinnmargen erzielen. Nach starken Ergebnissen zum Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres wurde Anfang August die Jahresprognose angehoben. Der Vorstand rechnet nun mit einem organischem Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent (vorher: 1 bis 4 Prozent) sowie einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 16,2 und 16,4 Prozent (vorher: 15,6 bis 16,0 Prozent). Im kommenden Jahr soll der Umsatz dank einer starken Pipeline an interessanten Projekten dann noch stärker zulegen.

Bei den Analysten hält sich die Euphorie trotz der guten Aussichten in Grenzen. Was sicherlich auch der guten Entwicklung der Aktie geschuldet ist. Das durchschnittliche Kursziel liegt laut aktien.guide mit rund 64 Euro aktuell nur knapp über dem Kurs des DAX-Neulings. Und es wäre nicht das erste Mal, dass eine Aktie mit dem Aufstieg in die deutsche Aktien-Elite zunächst mal ihren Höhepunkt erreicht. Vielleicht auch deshalb haben sich einige wikifolio Trader in den vergangenen Tagen von der GEA-Aktie getrennt. Das aktuelle Trading-Sentiment zeigt für diesen Zeitraum einen klaren Verkaufsüberhang.

TRADING-SENTIMENT

So ist die GEA-Aktie seit vergangenen Dienstag nicht mehr Bestandteil des wikifolios M-DAXwerte selektiv. Lutz Köhler hat den zuvor mit gut 10 Prozent recht prominent vertretenen Titel veräußert und dabei einen Gewinn von über 65 Prozent realisiert. Gut möglich, dass die Aufnahme in den DAX der entscheidende Grund dafür war, denn der Trader hat sich zeitgleich auch von Scout24 getrennt. Beim Blick in die Handelsidee ist beides aber auch logisch, denn Köhler hat sich in diesem Musterdepot auf Werte aus dem MDAX spezialisiert, zu denen die beiden Aktien nun eben nicht mehr gehören. Konkret sucht der Trader nach etwa 10 Aktien aus dem Mid Cap-Index, deren Kurs über der 200 Tage-Linie liegt. Jeden Monat wird überprüft, ob dieses Kriterium noch erfüllt ist. Mit dieser recht simplen Strategie gelang seit dem Frühjahr 2018 eine Performance von 77 Prozent oder rund 8 Prozent im Jahresdurchschnitt. Der maximale Verlust konnte zudem bislang auf 38 Prozent begrenzt werden. Das wikifolio notiert aktuell knapp unter dem im August markierten Allzeithoch und liegt seit Jahresbeginn 25 Prozent im Plus.

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