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13.02.2019| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Wie dramatisch die Reaktionen des Marktes auf Gewinnwarnungen ausfallen können, wissen die Aktionäre des Automobilzulieferers Leoni nicht erst seit diesen Tagen. Schon im Oktober 2015 war der Aktienkurs nach einer Prognose-Kürzung am Folgetag um fast 40 Prozent eingebrochen. Ähnlich heftig erwischte es den MDAX-Titel auch diesmal. Am vergangenen Freitag eröffnete die Aktie mit einem Minus von 16 Prozent. Bis zum Ende des Tages verdoppelte sich der Verlust noch einmal. Erst nach einem Kurseinbruch von insgesamt 38 Prozent kam es zu Wochenbeginn zu einer Erholung.

„Brutales Timing“ als Schlüssel zum Erfolg

Die fiel mit bislang 18 Prozent aber ebenfalls ordentlich aus. Sehr zur Freude der aktiven wikifolio-Trader, die daraus direkt Profit ziehen konnten. Carsten Schorn („Abbakus“) hatte bei der Aktie am Montagmorgen in mehreren Schritten eine Position in seinem wikifolio „Abacus”  aufgebaut, die er gut 24 Stunden später mit einem Gewinn von rund 10 Prozent wieder auflöste. Dabei konnte er sich ein gewisses Eigenlob nicht verkneifen: „Wieder brutales Timing - die Aktie stürzt verteilt auf 2 Tage um circa 40 Prozent ab und wir treffen den Tiefpunkt. Das LOW war bei ca. 18,90 Euro auf Xetra - gekauft haben wir ab 19,15 Euro runter bis auf 18,90 Euro“. Die Verkäufe erfolgten zwischen 20,93 und 21,20 Euro.

Der zuletzt recht stark in „private Projekte“ eigebundene Trader konzentriert sich momentan auf einige wenige solcher Einzeltrades. Das Portfolio besteht ansonsten überwiegend aus Cash. Die Bilanz kann sich dennoch sehen lassen. Das wikifolio (+103 Prozent seit März 2015) notiert nur knapp unter Allzeithoch und auf Jahressicht gelang (vor allem dank einer bewusst sehr defensiven Gangart in 2018) ein Plus von 3 Prozent. In naher Zukunft wird der sehr beliebte Trader laut eigener Aussage auch wieder aktiver ins Börsengeschehen eingreifen.

Gefährlich, aber lohnenswert

Christian Scheid („Scheid“) hatte die Aktie bereits am Freitag in sein wikifolio „Special Situations“ aufgenommen und noch am selben Tag mit einem Gewinn von 8 Prozent wieder verkauft. Und das obwohl er die Strategie „in ein fallendes Messer greifen“ selbst als „gefährlich“ beschreibt. Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs zeigt sich der Finanzjournalist diesmal sehr zufrieden: „Klar, Zahlen und Ausblick klingen desaströs. Doch oftmals reagieren Börsianer über und der Kurs kann sich – zumindest kurzfristig – ein Stück weit erholen. So auch bei Leoni. Kam mein erster Kauf bei knapp 23 Euro noch zu früh, habe ich mit den Nachkäufen um 19 Euro beinahe das Tief erwischt. Daraus errechnete sich ein Mischkurs von rund 20,35 Euro. Die komplette Position habe ich wenige Stunden später zu Kursen von gut 22 Euro verkaufen können“.

Abseits dieser Kurzfrist-Spekulation kann sich Scheid sogar ein strategisches Engagement bei der Aktie vorstellen: „Ich rechne mit weiter stark schwankenden Kursen bei Leoni, schließe aber einen späteren Rückkauf nicht aus. Denn grundsätzlich halte ich den Konzern – anders als es der Kursverfall andeutet – nicht für einen Sanierungsfall. Im Gegenteil: Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,14 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,71 notiert die Aktie auf Schnäppchen-Niveau“. Sein aktuell zu rund 80 Prozent investiertes wikifolio kommt trotz eines 12-Monats-Minus von 10 Prozent immer noch auf eine beachtliche Gesamtperformance von 200 Prozent (seit Herbst 2012). Das Anfang 2013 emittierte wikifolio-Zertifikat liegt aktuell mit 163 Prozent im Plus.

Fastenkur statt Dividendenregen

Leoni hatte am Donnerstagabend gleich mehrere schlechte Nachrichten verkündet. So wurden die Gewinnziele im Vorjahr deutlich verfehlt und vom Vorstand selbst als „sehr enttäuschend und inakzeptabel“ bezeichnet. Zudem geht man davon aus, die bisherigen Mittelfrist-Ziele für 2020 nicht erreichen zu können. Zu guter Letzt wurde dann auch noch die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr gestrichen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen seinen Anteilseigner noch 1,40 Euro pro Aktie zukommen lassen. Beim aktuellen Aktienkurs hätte das eine attraktive Dividendenrendite von über 6 Prozent bedeutet. Stattdessen steht in diesem Jahr nun eine Nulldiät für die Aktionäre an.

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Die zehn meistgehandelten Aktien auf wikifolio.com (07.-13.02.2019)

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe
1 Wirecard DE0007472060 4.477.264 4.140 70%
2 TUI DE000TUAG000 1.171.808 769 80%
3 Leoni DE0005408884 882.404 539 69%
4 Daimler DE0007100000 107.909 366 64%
5 GFT Technologies DE0005800601 588.852 292 61%
6 EA US2855121099 386.085 286 56%
7 Apple US0378331005 40.218 272 51%
8 Deutsche Bank DE0005140008 511.495 252 51%
9 Thyssen Krupp DE0007500001 930.594 242 58%
10 Amazon US0231351067 398.037 217 52%

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