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30.03.2018| Von: Astrid Schuch |

„Eine schwierige Börsenwoche geht zu Ende, die Ostertage geben einem Zeit einmal etwas durchzuschnaufen. Der DAX hat sich stabilisiert, aber der Markt ist ein einziges Minenfeld.“ Aufpassen, wo man hintritt, ist die Devise. Das weiß wikifolio-Trader Michael Flender (GoldeselTrading) nur allzu gut.

Denn der Wind dreht im Minutentakt. Was an der Börse lange Zeit gut lief, wurde zuletzt zunehmend verschmäht. Nebenwerte wurden teils massiv abverkauft, Blue Chips zeigten relative Stärke. Technologie-Aktien, die Lieblinge der Anleger, stolperten beiderseits des Atlantiks (vielleicht) in die, wie viele meinen, längst fällige Korrektur. Auslöser für den Branchen-Abverkauf der letzten Tage gab es viele: Zuallererst Facebooks Datenskandal, dann die Unglücksfälle bei Uber und Tesla oder ein in Richtung Amazon schnaubender Donald Trump. Hierzulande schlug eine unter unglücklichen Umständen stattgefundene Kapitalerhöhung RIB Software-Aktionären auf den Magen. Vielerorts schmolzen die Aktienkurse wie der Schnee im Frühling. Hausgemachte Probleme, die die ganze Branche belasten, kennen aber nicht nur Tech-Anleger. Auch die Banken hatten es zuletzt auf dem Börsenparkett schwer. Von der Deutschen Bank, dem einstigen Vorzeigeinstitut des Landes ist nur mehr wenig übrig.  

Im Gegenzug kam auf die Einkaufsliste, was nach allgemeingültiger Meinung als defensiv gilt. Fusionen, Übernahmen und sonstige Deals verliehen zum Beispiel den Versorgern Flügel - Stichwort E.ON, RWE und Innogy. RWE-Titel zum Beispiel gewannen im März mehr als 20 Prozent. Aber auch Immobilienaktien zeigten sich von ihrer schöneren Seite. Obwohl gerade die beiden letztgenannten im Umfeld steigender Zinsen normalerweise auf der Verliererseite stehen. 

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Aber was ist dieser Tage an der Börse schon normal? Der Aktienmarkt verhält sich wie das Wetter. Dabei hat der April noch gar nicht angefangen. Ob die Branchen-Rotation von Technologie-Titeln hin zu defensiven Werten nachhaltig ist, wird sich daher erst noch zeigen. Ein paar defensive wikifolios auf dem Radar zu haben, kann aber sicher nicht schaden.

Ein Dach über dem Kopf

Auf 100 Prozent Betongold setzt zum Beispiel Jürgen Schwenk, der das Medien-wikifolio Immobilien Alpha - Bullenbrief“ betreut. Auf Monatssicht konnte er mit Immo-Aktien wie einer VIB Vermögen, Vonovia oder Deutsche Wohnen eine Performance von 4,6 Prozent erzielen und damit den Branchenindex Stoxx Europe 600 Real Estate leicht outperformen. Seit der Erstemission im Mai 2013 liegt das wikifolio-Zertifikat gut 74 Prozent im Plus. Das alles schafft Schwenk mit einem Risiko-Faktor von aktuell nur 0,5x. Damit ist das Kursschwankungsrisiko des wikifolios nur halb so groß wie bei einer durchschnittlichen Eurostoxx 50 Aktie. Wenn es dem Markt also aktuell besonders an Stabilität mangelt, dann kann der Bullenbrief hier jedenfalls punkten.

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Schaukelbörse? Nein, danke.

Mit Volatilität oder eigentlich dem Fehlen derselben kennt sich auch Nicolas Oehl (QubeInvestment) aus. Seine Handelsidee zielt genau darauf ab, das Auf und Ab klein zu halten: Die Kapitalmärkte können insgesamt von großen Marktschwankungen und einer hohen Unsicherheit geprägt sein. Minimum Volatility Portfolios verfolgen das Ziel, diese Unsicherheit in Form von Portfolioschwankungen zu minimieren.“ Der Trader versucht zum Beispiel im wikifolio „QI Minimum Volatility Germany“ jene deutsche Aktien zu finden, die in der Kombination stetigere Renditen bei gleichzeitig geringerer Volatilität als der Vergleichsindex, also etwa der Dax, aufweisen. Maximaler Verlust, Risiko-Faktor und auch die Performance geben ihm Recht.

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Defensiver Umbau

Unterdessen hat Tim Rademacher (smax1980) sein wikifolio Value Driven“ vor dem Hintergrund einer möglichen Branchen-Rotation etwas defensiver ausgerichtet. „Derzeit ist unklar ob die starke Outperformance bei Technologie-Aktien in diesem Jahr abermals anhält. Im vergangenen Jahr war der TecDax deutlich stärker als der Dax. Da ich nicht darauf hoffen will, dass die Uhren auf dem Frankfurter Börsenparkett rückwärts laufen, habe ich mich entschieden technologienahe Unternehmen, wie zum Beispiel eine Deutsche Telekom, in das Portfolio aufzunehmen, welche von einem Favoritenwechsel an der Börse wahrscheinlich nicht negativ betroffen wären.“ 

value-driven

Das Risiko im wikifolio sei, so der Trader, durch die Umschichtung hin zu stabileren Aktien deutlich reduziert worden. Außerdem schließt Rademacher nicht aus, dass sich das unsichere Lüftchen, das derzeit weht, bald wieder verzieht. „Für einige Titel sieht das Marktumfeld in Frankfurt wieder deutlich besser aus. Im Idealfall hellt sich die Stimmung nach Ostern auf dem Parkett weiter auf. Dann wäre der Abwärtstrend der letzten Wochen beim Dax zumindest vorerst gestoppt.

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