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Sind US-Aktien „great again“?

Anders als in Frankfurt verteuern sich seit Wochenbeginn die Kurse an der Wall Street rasant. Plus 6,2 % stehen für die Tech-Werte des Nasdaq 100 zu Buche. Plus 4 % sind es immerhin im S&P 500. Großer Treiber war Donald Trump. Stoppt der selbsternannte Dealmaker jetzt die Investorenflucht aus den USA, die er höchstselbst verursacht hat?

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Nicht missverstehen: Auch der Dax hat die laufende Woche sensationell begonnen – und zwar mit einem Allzeithoch. Bis auf 23.912 Punkte stieg das deutsche Börsenbarometer – doch die Kurse bröckelten danach wieder ab, während die Gewinne in Übersee hielten. US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor Wochenbeginn mit China niedrigere Zölle ausgehandelt. US-Waren werden in China nun mit 10 % verzollt, chinesische Artikel in den USA mit 30 %. Diese Regelung gilt zunächst für 90 Tage.

Damit sind die Zölle zwar immer noch höher als vor dem Trump’schen Zollhammer Anfang April. Aber immerhin nicht mehr dreistellig. Die Annäherung hat gereicht, um US-Aktien seit Jahresanfang (YTD) wieder auf +/- 0 % zu bringen. Auf Wochensicht konnten US-Aktien den Dax damit outperformen, der YTD aber bereits 17 % zugelegt hat.

Die Frage: Wendet sich das Blatt wieder gen US-Aktien, weil die US-Regierung den Zollstreit, den sie selbst mit dem Rest der Welt begonnen hat, deeskaliert? Oder weil sie Deals für US-Unternehmen aushandelt – wie etwa aktuell für Boeing oder Nvidia in der Golfregion?

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Kurzfristig könnte das der Fall sein, sagt Christian Scheid, der Special Situations long/short führt: „Nach dem Run bis auf knapp 24.000 am Montag würde es mich nicht wundern, wenn der Dax nun in eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Konsolidierungsphase eintreten würde. Besser sieht es kurzfristig in den USA aus, insbesondere beim Nasdaq.“ Auf Nachfrage erklärt der Trader seine Einschätzung: „Aktuell sieht es so aus, als würde ein Teil der Rotation – raus aus den USA, rein nach Europa –, den wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, rückgängig gemacht. Auslöser war sicherlich die Entspannung im Zollstreit zwischen China und den USA, was vor allem Tech-Aktien zuletzt beflügelt hat. Zudem haben die jüngsten Quartalszahlen der Magnificent 7 gezeigt, dass der Gewinntrend bei den Tech-Riesen intakt ist. Wenn jetzt noch das verbliebene Mag7-Mitglied Nvidia am 28. Mai liefert, kann der Aufholprozess für US-Aktien durchaus noch weitergehen.“

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +863,5 %
    seit 09.11.2013
  • EUR 16.092.499,97
    Investiertes Kapital
  • +14,0 %
    Performance (1 J)
  • 12,2 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +21,7 %

US-Aktien teurer – Potential daher relativ begrenzt

Könnten US-Titel vielleicht sogar das YTD-Performance-Gap von 17 %-Punkten zum Dax schließen? „Ob es dafür reicht, bleibt abzuwarten. Da die Bewertungen in den USA um einiges höher sind, glaube ich da eher nicht dran. Zumal der nächste ‚Hammer‘ von Trump vermutlich nur eine Frage der Zeit ist“, summiert Scheid.

Marco Jansen von der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung, der unter anderem für das wikifolio Weltweite Aktienauswahl verantwortlich ist, glaubt auch nicht daran, dass US-Aktien jetzt plötzlich zweistellig zulegen werden, um zur deutschen Performance aufzuschließen: „Aktuell sehen wir nicht, dass sich das Performance-Gap zwischen den Indizes gänzlich wieder schließen wird. Dazu ist Mr. Trump zu unberechenbar – wer weiß, was als nächstes auf seiner Agenda steht. Viel mehr erwarten wir, dass sich das Bewertungs-Gap zwischen den Aktenmärkten annähern wird, was für weiter besser laufende europäische Märkte spricht.“

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +69,2 %
    seit 09.03.2023
  • EUR 4.844.372,75
    Investiertes Kapital
  • +40,4 %
    Performance (1 J)
  • 21,6 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +20,7 %

Und: Auswirkungen der Zölle erst in Q2-Zahlen

Zumal es am Horizont noch offene Fragen gibt, so Jansen: „Spannend wird auch werden, inwieweit sich das Zollthema letztendlich in den Unternehmensdaten niederschlagen wird – belastbare Zahlen werden wir dazu mit den Q2-Zahlen im Juli haben. Gerade bezogen auf die US-Aktien, die mit deutlich höheren Bewertungen gepreist werden, könnte es bei negativen Überraschungen gepaart mit niedriger Liquidität im Sommerloch wieder holprig werden!“

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