Überfällig, der kleine Bruder glänzt!

Historisch gesehen holt Silber in Goldphasen oft zeitverzögert, aber dafür umso dynamischer auf. Verstärkt wird dies durch die industrielle Nachfrage, vor allem im Bereich der Energie- und Mobilitätstransformation.

Der letzte große Hype fand im Jahr 2010 statt. Damals hatte sich der Preis in nur 18 Monaten verdreifacht. Das muss zwar so nicht wieder passieren, explosiv sind die Bewegungen im weißen Metall aber allemal. Unterstrichen wird das Potenzial durch das Gold-Silber-Ratio. Es zeigt an, wie viele Unzen Silber man für eine Unze Gold bekommt. Es liegt aktuell bei über 75 und damit deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Schon eine Rückkehr zum Mittelwert von rund 60 würde rein rechnerisch ein zusätzliches Potenzial von mehr als 20 % bedeuten.

Die Anlagestrategie, die Kai Knobloch im wikifolio Trend & Fundamental verfolgt, basiert auf vier Säulen, die je nach Marktlage unterschiedlich gewichtet werden. Erstens werden Qualitätsunternehmen ausgewählt, die im Vergleich zur Konkurrenz günstiger bewertet sind und über eine solide Substanz verfügen. Zweitens liegt der Fokus auf wachstumsstarken Aktien, bei denen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gewinnwachstum und Bewertung besteht. Drittens werden Turnaround-Kandidaten berücksichtigt – also Unternehmen mit zeitweiligen Problemen, aber funktionierendem Geschäftsmodell. Viertens dienen strukturierte Produkte wie Zertifikate oder ETFs dazu, das Portfolio abzusichern, etwa bei Überbewertungen. Geografisch liegt der Schwerpunkt auf Europa und Nordamerika, wobei immer wieder global beigemischt wird. Das wikifolio soll breit aufgestellt sein, ohne dass einzelne Titel übergewichtet sind. Die Ein- und Ausstiegspunkte werden mithilfe der Technischen Analyse bestimmt. Knobloch ist derzeit quasi vollinvestiert. Sein Kapital ist ziemlich genau hälftig aufgeteilt auf Aktien und ETFs. Mit 59 Einzelwerten ist er maximal diversifiziert. Seine besten Performer sind Ceotronics, Meta Platforms, Alphabet C, Funkwerk und Münchener Rück. Im ETF-Bereich hält Knobloch unter anderem Positionen in Gold und Silber. Seit der Auflegung im April 2014 hat er eine grundsolide durchschnittliche Jahresperformance von +10,7 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +216 % geführt hat.

In dem wikifolio Quality values von Alexander Görzen werden hauptsächlich Aktien, ETFs und Hebelprodukte gehandelt, ergänzt durch Fonds und Zertifikate. Das Hauptaugenmerk liegt auf Unternehmen mit zukunftsgerichteten Produkten und soliden Fundamentaldaten – wenn möglich mit einem positiven Kursverlauf über mehrere Jahre. Die Haltedauer seiner Engagements ist meist kurzfristig, kann aber – je nach Marktlage – variieren. Ein Teil der ETFs wird langfristig gehalten, während andere gezielt für mittelfristige Trades und zum Aufbau von Cash-Reserven genutzt werden. In turbulenten Marktphasen erfolgt die Absicherung aktiv, entweder durch Erhöhung der Liquidität oder durch Short-Positionen. Die Strategie basiert auf über 20 Jahren Erfahrung und kombiniert dabei Fundamentalanalyse, Charttechnik und ein klares Risikobewusstsein. Übergeordnetes Ziel ist es, mit Disziplin, Timing und Geduld nachhaltig von Chancen am Markt zu profitieren. Dabei steht stets im Vordergrund, Risiken frühzeitig zu erkennen und das Kapital langfristig zu erhalten und zu mehren. Auch A. Görzen managt eine Menge Einzelpositionen, etwa 57 Aktien, die den Hauptteil seines Portfolios ausmachen (69,5 %). Darunter sind Rheinmetall, Palantir Technologies, Microsoft, Bilfinger und Vossloh. Rund ein Viertel (26,6 %) machen die ETFs – u.a. Gold und Silber – in dem wikifolio aus. 1,8 % sogenanntes „Spielgeld“ hat er in acht strukturierte Produkte verteilt. Ganz große Zukäufe sind mit 2,1 % Cash aktuell aber nicht umsetzbar. Die Gesamtrendite von +564 % seit August 2018 entspricht einem jährlichen Wertzuwachs von herausragenden +31,6 %. Damit lässt er sogar die meisten professionellen Hedgefonds-Manager weit hinter sich.

Namensvetterin Natalie Görzen bedient sich in ihrem wikifolio Aktuelle Trends NG ebenfalls bei sämtlichen Anlageklassen, vorrangig aber investiert sie in Aktien, ETFs und Hebelprodukte – ergänzt durch Fonds und Anlagezertifikate. Grundlage ihrer Vorgehensweise ist eine aktive Marktbeobachtung: politische Ereignisse, Quartalszahlen oder Rohstoffpreise können Chancen bieten, die gezielt genutzt werden sollen. Die Auswahl der Titel basiert auf einer Kombination aus Fundamentalanalyse (z.B. Umsatzrendite, Eigenkapitalquote) und technischer Analyse zur Bestimmung günstiger Ein- und Ausstiegszeitpunkte. Grundsätzlich ist die Haltedauer der Positionen kurz- bis mittelfristig ausgelegt, kann bei positiver Entwicklung jedoch auch deutlich länger werden. Görzen wählt Unternehmen mit gesunder Basis und attraktiven Zukunftsaussichten, um eine nachhaltige Wertentwicklung zu erzielen. Langfristig soll ein breites Anlagespektrum über verschiedene Strategien abgedeckt werden – etwa mit Fokus auf Trends, Dividendenwerte, Technologie, Nachhaltigkeit oder geografische Schwerpunkte. Das wikifolio selbst ist ähnlich strukturiert wie bei ihren Vorgängern, allerdings hält sie wesentlich weniger Positionen. So beinhaltet der Aktienblock (72,1 %) „nur“ 29 Einzelwerte, u.a. Rheinmetall, Microsoft, Siemens Energy, IONOS und Moderna. Zweitgrößter Part mit 23 % sind ETFs, wovon gleich mehrere in Gold und Silber investiert sind. Die drei strukturierten Produkte spielen mit insgesamt 0,5 % nur eine untergeordnete Rolle. Übrig bleibt ein Cash-Bestand von 4,4 %. Mit einer sehr schönen durchschnittlichen Jahresperformance von +19,1 % hat Görzen seit dem Start im Juli 2018 einen Gesamtgewinn von +241 % realisiert.

Die Deutsche Bundesbank eröffnet mit ihrem Monatsbericht am Montag die kommende Berichtswoche. Am Dienstag wird die ZEW-Umfrage zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland und für die Eurozone vorgelegt. In den USA geht es um den Verbraucherpreisindex. Zur Wochenmitte folgen die Erzeugerpreisindizes für Amerika und Großbritannien. Am Donnerstag stehen dort noch allgemeine Arbeitsmarktdaten auf der Tagesordnung. In den USA gibt es die aktuellen Einzelhandelsumsätze. Destatis gibt am Freitag den deutschen Erzeugerpreisindex bekannt. Die Berichtswoche schließt mit dem US-Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan.

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