Die heißesten Aktien der letzten Woche

In der abgelaufenen Handelswoche setzte die Deutz-Aktie ihre Rally fort. Der deutsche Motorenbauer teilte mit, mit der Übernahme des Drohnenantriebsspezialisten Sobek in den Rüstungsmarkt einzusteigen. Damit treibt Konzernchef Sebastian Schulte seine Pläne voran, Deutz unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren zu machen. Die Nachricht sorgte für zusätzlichen Schwung bei den Aktien. 2025 verteuerten sich die Titel bereits um 146 % - zum Wochenstart kletterten sie auf den höchsten Stand seit 2007.

Finanziert wird die Übernahme mittels einer Kapitalerhöhung, im Zuge derer gut 131 Millionen Euro brutto eingenommen wurden. Knapp 13,9 Millionen Aktien wurden zu je 9,45 Euro platziert, wie das im SDax notierte Unternehmen heute Dienstag mitteilte. Das Grundkapital wurde damit um 10 % aufgestockt. Am Dienstag sackten die Papiere dann im Vormittagshandel zunächst erwartungsgemäß auch auf den Platzierungspreis ab. wikifolio Trader Christian Scheid nutzte die Sondersituation und sammelte ein paar Deutz-Aktien verbilligt für sein wikifolio Special Situations long/short ein.

Abgesehen von Scheids Trade sind die wikifolio Trader generell optimistisch, was das Potenzial der Aktie betrifft. In den letzten 7 Handelstagen wurde die Aktie 112-mal gehandelt – und dabei in gut drei Viertel der Fälle gekauft.

TRADING-SENTIMENT

Marco Jansen von der Oberbanscheidt & Cie Vermögensverwaltung gehört schon lange zu den Bullen. Bereits im März 2025 kommentierte er: „Deutz tanzt auf 2 Hochzeiten - man profitiert vom Supertrend Rüstung/Verteidigung und auch vom Supertrend Bau/Infrastruktur. Mit einem einstelligen KGV und deutlich erhöhter Dividendenrendite dürfte die Fantasie, bald zweistellige Kurse zu sehen, durchaus gerechtfertigt sein!“ Die Sobek-Übernahme bewertete Jansen entsprechend positiv – die Aktie ist weiterhin Teil des wikifolios Weltweite Aktienauswahl.

Studiendaten zu einem Mittel gegen „Atopische Dermatitis“ haben die Aktien des Pharmakonzerns Sanofi in der letzten Handelswoche deutlich belastet. Am Donnerstag sackten die Papiere in der Spitze um über 10 % ab. Sanofi erreichte laut einer Mitteilung mit dem Mittel Amlitelimab gegen bestimmte Ekzeme zwar alle primären und wichtigen sekundären Endpunkte einer Phase-III-Studie, Analysten äußerten sich aber kritisch. Laut dem Pharmaexperten Richard Vosser von der Bank JPMorgan sei der Vorteil durch die Behandlung geringer als gedacht - und auch kleiner im Vergleich zum bisherigen Sanofi-Kassenschlager Dupixent. Vosser wies aber auch darauf hin, dass zunächst einmal detailliertere Daten abgewartet werden müssten. „Letztendlich ist es zu früh, das kommerzielle Potenzial von Amlitelimab zu bewerten", sagte er.

Trotz dieser Kritikpunkte schätzt der Konsens laut aktien.guide die Aussichten für die Aktie durchaus positiv ein. 21 von 29 Analysten empfehlen den Titel zum Kauf – das sind 72 %. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 107,10 Euro, was gut 35 % über dem aktuellen Kurs liegt.

Auf wikifolio.com findet man die Aktie vorrangig in langfristig orientierten Value-Portfolios: Vertreten ist der Pharmakonzern aktuell zum Beispiel in Solides Wachstum von Markus Buchner oder Unterbewertete Marken-Aktien & Wachstum von Martin Zipfel. Beide wikifolios wurden bereits 2012 erstellt und kommen seither auf eine solide Performance von 10,5 bzw. 8,5 % im Jahresschnitt.

Die Aktie des Mainzer Biotechunternehmen BioNTech hat sich in der letzten Handelswoche um über 12 % verteuert. Hauptverantwortlich dafür war eine am Freitag veröffentlichte positive Phase-3-Studie zur Behandlung von Brustkrebs. Die gemeinsam mit dem chinesischen Partner DualityBio entwickelte Krebsimmuntherapie BNT323 habe in einer zulassungsrelevanten Studie in China das vorrangige Ziel der Untersuchung erreicht, teilten die Unternehmen am Freitag mit.

Nach dem rasanten Kursanstieg vom Freitag auf über 100 Euro setzten Gewinnmitnahmen ein. Die Aktie stürzte gestern Montag ab und beendete den Tag im Frankfurter Handel wieder unter 90 Euro. „Den Kursverfall bei BioNTech kann ich nicht nachvollziehen. Das Unternehmen erreichte Meilensteine bei Krebstherapien und der Aktienkurs kennt nur die Richtung Keller. Für mich ist das vollkommen irre“, sagte dazu wikifolio Trader Horst Alber. Die BioNTech-Aktie ist das Schwergewicht in seinem wikifolio Ethisch-ökologischer Mix.

Trotz der Fortschritte, die BioNTech ua. in der Krebstherapie vermeldet, bleibt die Aktie nach dem Corona-Pandemie-Höhenflug, der in einem ebenso rasanten Verfall endete, angeschlagen. 2021 war die BioNTech-Aktie dank des mRNA-Impfstoffes der Mainzer in der Spitze auf bis zu 400 Euro hochgeschnellt. Die Deutschen tun sich weiter schwer, von dem Image des Corona-Profiteurs loszukommen – und sehen sich darüber hinaus auch noch mit Klagen wegen angeblicher Impfschäden konfrontiert.

Das Trading Sentiment auf wikifolio.com bleibt dennoch weitestgehend positiv. Die Aktie wurde in den letzten 7 Handelstagen 369-mal getradet – die Kaufquote lag dabei bei hohen 83 %. Die Aktie ist ua. in den beiden Top wikifolios UMBRELLA von Richard Dobetsberger und Nordstern von Jörn Remus vertreten.

Wie sieht die Zukunft für BioNTech und die Aktie aus? Gelingt der Durchbruch? Vote jetzt mit:

Der Highflyer Rocket Lab musste Mitte der letzten Handelswoche einen kleinen Knick in der sonst so makellosen Jahresperformance wegstecken. Die Aktie hat sich 2025 bislang um 87 % verteuert. Am Mittwoch gab’s kurzzeitig Gegenwind. Die News dürften auch das kurzfristige Trading-Sentiment auf wikifolio.com negativ beeinflusst haben. 69 % aller Rocket Lab-Trades der letzten 7 Handelstage waren Verkäufe.

Florian Riediger hält die Aktie in seinem wikifolio TSI Strategie Nasdaq-Werte. Die Entwicklungen der letzten Handelswoche nimmt er gelassen hin. Am Donnerstag kommentierte er: „Gestern gerieten die Aktien von Rocket Lab deutlich unter Druck mit einem Minus von rund 10 %. Der Auslöser war ein erneut kursierender Shortbericht, der Zweifel an der Finanzlage und der Launch-Timeline der Neutron-Rakete schürt. Die Behauptungen in diesem Bericht stammen jedoch aus einem alten Short-Report von Bleeker Street aus Februar dieses Jahres – mit konkreten, aber substanzarmen Vorwürfen wie Verzögerungen bei Komponenten, Infrastruktur, überschätzten Launch-Plätzen und unterkapitalisierten Vertragspartnern.“ Entsprechend hielt Riediger den Rücksetzer bei der Aktie nach eigener Aussage für komplett überzogen: „Der Bericht ist eine Wiederholung alter Narrative ohne neue, belastbare Fakten. Rocket Lab liefert nach wie vor starkes Wachstum, solide Ergebnisse und bleibt auf Kurs. Aus langfristiger Perspektive bleibt der Investment Case intakt. Fazit: ‚Ignore the Noise.‘“

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