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19.03.2018| Von: Andreas Kern |

 

Portrait Andreas Kern


Genau 171 Tage nach der Bundestagswahl kam am Mittwoch die neue Regierungskoalition ins Amt – es ist die Alte. Lediglich auf den Ministersesseln wird man sich an einige neue Gesichter bzw. an alte Gesichter in neuen Positionen gewöhnen müssen. Die Tatsache, dass die alte und neue Kanzlerin in ihre vierte Amtszeit mit einer, für eine „Große“ Koalition nur vergleichsweise knappen Mehrheit gewählt wurde, wird bald ebenso eine Anmerkung der Geschichte sein, wie die meisten Namen des alten Kabinetts. Selbst politisch Interessierte täten sich heute schon schwer, alle Regierungsmitglieder vollständig aufzuzählen. Politik bleibt eben jenes kurzlebige Geschäft, in dem beständig versucht wird, langfristige Weichen zu stellen.

Politik folgt der Wirtschaft

Politik folgt der Wirtschaft

Das geht zwar öfter schief, als dass es funktioniert, aber wenn es nicht gerade um Krieg, Frieden oder Steuern geht, ist der Einfluss der Politik auf das Leben der Menschen glücklicherweise geringer als früher. Sogar die Märkte schütteln politische Tagesereignisse regelmäßig relativ schnell ab, sofern sie diese überhaupt zur Kenntnis nehmen. Politische Börsen haben kurze Beine, heißt es in der Börsenfolklore. Zudem sind politische Entscheidungsträger in wirtschaftlichen Dingen meist ausgesprochene Spätzykliker. Bis ein Problem dort angekommen ist, hat es die Wirtschaft oft schon gelöst. Nehmen wir den Trend zur Digitalisierung, der im globalen Rahmen längst etabliert ist. Auch wikifolio.com selbst ist ein Teil dieser digitalen Revolution. Dennoch hat es das Thema im letzten Jahr an prominenter Stelle in den bundesdeutschen Wahlkampf geschafft und siehe da: Deutschland gönnt sich nun sogar eine Staatsministerin für Digitales. Plumpe Scherze über Nullen und Einsen lassen wir an dieser Stelle einmal beiseite.


Das Ding mit den „Things“

Falls es in diesem Tempo weitergeht, wird das Land in zehn Jahren wohl auch noch einen „Internet der Dinge“-Minister berufen. Das entsprechende wikifolio „Internet der Dinge | Technologie“ gibt es allerdings schon heute. Es wird von Marius Rimmelin unter dem Tradernamen „audiophile“ geführt und seine Erfolgsbilanz braucht sich vor keiner Regierung zu verstecken. Das Portfolio ist breit gestreut und obwohl US-Titel das Thema dominieren, sind auch eine ganze Reihe deutscher Aktien enthalten.

Internet der Dinge | Technologie

Auch das Internet der Dinge (IoT = „Internet of Things“) ist also längst in Deutschland angekommen. Die Auswahl in Rimmelins wikifolio erfolgt übrigens auf Basis fundamentaler Erwägungen und unter einem langfristigen Anlagehorizont. Das einzelne Positionen bei einer solchen Herangehensweise auch schon einmal zweistellige Prozentverluste aufweisen können, braucht allerdings nicht zu beunruhigen. Denn erstens stehen diesen zum Teil dreistellige Prozentgewinne gegenüber und zweitens erhielt das wikifolio insgesamt die begehrten Auszeichnungen „Guter Money Manger“ und „Kontinuierliches Wachstum“.

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Einmal pro Jahr

Wie unabhängig eine überragende Performance von Tagesereignissen sein kann, demonstriert Lukas Spang als „Junolyst“ mit seinem wikifolio „Top Pics of the Year". Das Besondere an seiner Vorgehensweise besteht darin, dass er zum Jahresbeginn jene rund zehn Aktien auswählt, denen er für das nächste Jahr die größten Performance-Chancen zutraut – und ihnen dann die Treue hält.

Top Pics of the Year

Als Anlageuniversum dienen ihm dabei vorzugsweise deutsche Nebenwerte, aber auch Aktien aus Österreich und der Schweiz. Die Titel werden zum Jahresanfang gleichgewichtet in das wikifolio aufgenommen. Die Auswahl erfolgt auch hier auf Basis fundamentaler Erwägungen. Das ist gut nachvollziehbar, denn weder Stimmungen, noch technische Signale oder einzelne Nachrichten entfalten in der Regel ihre Wirkung über ein ganzes Jahr. Zwar sollen unterjährig keine neuen Aktien aufgenommen werden, ein paar aktive Elemente weist die Strategie aber dennoch auf: Wird das Kursziel erreicht, oder treten unerwartete Ereignisse ein, können die betroffenen Aktien verkauft oder mit einem Stopp-Loss abgesichert werden. Die Erlöse stehen dann für eine Reinvestition in die verbliebenen Aktien zur Verfügung. Ein systematischer Ansatz, mit dem es bislang sehr gut gelang, wesentliche Informationen vom Marktrauschen zu trennen.

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Mittlere Swings, beherzte Engagements

Wer es doch lieber etwas aktiver mag, der sollte sich das wikifolio „MidTermalpha“ agiert. Er hat sich auf sogenannte Swing Trades mit mittlerem Zeithorizont spezialisiert. Bei sehr kurzfristigen Trades können Transaktionskosten und Slippage durch zu häufiges Ausstoppen einen negativen Einfluss auf die Performance haben.

MidTermAlpha

Bei einem sehr langen Zeithorizont besteht dagegen die Gefahr, dass bereits aufgelaufene Gewinne wieder abgegeben werden, weil nur wenige Aktien echte Dauerläufer sind. Für einen mittleren Zeithorizont sprechen also gewichtige Argumente. Dass Huber diese theoretischen Vorteile auch ganz praktisch auf die Straße bringen kann, zeigt seine Performance von mehr als 290% seit dem 30.8.2012. Seine letzten Käufe erfolgten übrigens beim Recycling-Konzern Befesa und beim Lkw-Zulieferer Jost-Werke. Beide Engagements sind mit Portfolioanteilen von rd. 26% bzw. 18% bedeutend.

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Was kommt?

Das sollten Anleger in der kommenden Woche im Auge behalten

Der wichtigste Termin ist die Zinsentscheidung der Fed am kommenden Mittwoch. Es wird mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen, dass dies der Tag der ersten der insgesamt drei kommunizierten Zinserhöhungen des Jahres 2018 sein wird. Mit Spannung wird daher weniger die Maßnahme selbst, als die Rede des neuen Fed-Chefs Jerome Powell erwartet.

Am Donnerstag befindet dann die Bank of England über die weitere Zinspolitik auf der Insel. Allgemein wird hier aber erst für Mai mit einer Zinserhöhung gerechnet.

 

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