Bayer-Aktie auf dem höchsten Stand seit Anfang 2024

Konkret hat der Bundesanwalt der amerikanischen Regierung dem deutschen Agrarchemie- und Pharmakonzern die Unterstützung der Überprüfung eines Glyphosat-Falls durch den Obersten Gerichtshof zugesagt. Bayer erhofft sich durch eine Entscheidung des Supreme Court wichtige Fortschritte bei den milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten um angebliche Gesundheitsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat.

Die Analysten werten die neuesten Nachrichten mehrheitlich sehr positiv und erhoffen sich zumindest eine Eindämmung der Glyphosat-Klagen in Zukunft. Die Strategen von JP Morgan rechnen bei einem positiven Ausgang sogar mit einer „erheblichen Reduzierung der erforderlichen Rückstellungen“ bei Bayer. Demnach würde eine Reduzierung um ca. 5 Milliarden Euro etwa 15 bis 20 Prozent des Aktienwertes ausmachen.

Die Reaktionen der wikifolio Trader heute Morgen fallen sehr unterschiedlich aus. Dirk Thonig spricht von einer „gefährlichen Vorschusslorbeeren-Mentalität“, da eine Anhörung vor dem Supreme Court noch längst kein Freispruch von den latenten Milliardenrisiken sei. Der Kurssprung sei „weniger eine fundamentale Wende als vielmehr die massive Verzweiflung der Investoren, die sich nun an jeden juristischen Strohhalm klammern, um das Glyphosat-Trauma endlich abzuschütteln“. Auch Bernhard Mitterlehner sieht noch kein Ende in dieser belastenden Thematik: „Schon oft durften wir bei Bayer auf eine Lösung des Glysophat-Streits hoffen. Ich bleibe skeptisch“.

Deutlich optimistischer äußert sich Thorsten Mosel, der die Aktie in seinem sehr breit gestreuten wikifolio Leitwolf Multi Konzept hat. „Bayer bleibt einer meiner Top Favoriten im DAX. Das schreibe ich schon das ganze Jahr, irgendwann sollten alle schlechten Nachrichten mal durch sein“. Vor einer Woche hatte er die Aktie bis auf einen sehr kleinen Restbestand dennoch verkauft. Heute Morgen ist er dann wieder neu eingestiegen. Das wikifolio, mit dem der Trader eine „langfristig auskömmliche positive Rendite“ bei reduzierten Schwankungen erreichen möchte, liegt nach gut zehn Jahren mit 387 Prozent (17 Prozent p.a.) im Plus.

In dem von Philipp Traub betreuten wikifolio German Alpha Leaders ist Bayer aktuell die größte Position mit einem Depotanteil von rund acht Prozent. Der Trader bewertet die Aussichten der Aktie auch nach dem Kursanstieg sehr positiv: „Mit dem Überwinden der 30 Euro-Marke besteht nun auch charttechnisch deutlich Potenzial nach oben. Ein Anlauf in Richtung 40 Euro sollte in den kommenden Wochen folgen“. Mit seinem regelbasierten und „rein technischen Handelsansatz“ sowie einem Fokus auf deutsche Aktien und ETFs konnte er den Wert des Portfolios seit August 2022 um 31 Prozent (8 Prozent p.a.) steigern und den maximalen Drawdown auf unter 16 Prozent begrenzen.

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