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05.10.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Die Luftfahrtbranche steht heute ganz besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Das Bundesverkehrsministerium hat die Vertreter der Branche zu einem Spitzengespräch nach Hamburg geladen. Dort soll über zahlreiche Themen wie die massiven Flugverspätungen oder die langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen gesprochen werden. Aber auch die Gegenseite hat einiges im Koffer. Sie verlangt von der Regierung die Abschaffung der Luftverkehrssteuer und dass zumindest ein Teil der Kosten für die Luftsicherheit aus dem Bundeshaushalt bezahlt wird. Für Spannung ist also ausreichend gesorgt.

Der hohe Ölpreis belastet die Branche

Das gilt vor allem auch, weil es bei den Fluggesellschaften trotz des Passagier-Booms momentan nicht rund läuft. Der irische Billigflieger Ryanair veröffentlichte zu Wochenbeginn eine Gewinnwarnung und verwies dabei unter anderem auf die hohen Treibstoffkosten. Eine weitere Senkung der Jahresprognose wurde nicht ausgeschlossen. Gestern dann meldeten Easyjet und Norwegian Air relativ schwache Verkehrszahlen. Bei der Lufthansa hingegen ist es momentan noch relativ ruhig. Die nächsten offiziellen Nachrichten wird es voraussichtlich am kommenden Mittwoch mit den Verkehrszahlen für den September geben, bevor Ende Oktober dann die Berichterstattung zum dritten Quartal ansteht.

Aktienkurs im Sinkflug

Die Kranich-Aktie zählte zuletzt dennoch zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. In den vergangenen zwei Wochen ist der Kurs um mehr als 16 Prozent eingebrochen. Heute wurde bereits das Zwischentief von Anfang Juli unterschritten. Von diesem Niveau aus startete damals eine deutliche Erholungsbewegung, von der nun aber nichts mehr geblieben ist. Mit dazu beigetragen haben sicher auch die jüngsten Abstufungen einiger Analysten. Kepler Cheuvreux etwa hat die Aktie Ende September auf „Sell“ gesetzt und das Kursziel auf 19,30 Euro gesenkt. Diese Marke ist mittlerweile schon so gut wie erreicht worden. Neben den höheren Treibstoffkosten fürchten die Strategen für das abgeschlossene dritte Quartal auch eine schwächere Umsatzentwicklung als in der Vorperiode. Begründet wird diese Skepsis damit, dass es in den vergangenen Monaten wahrscheinlich mehr Freizeit- statt Geschäftsreisen gegeben hat.

Preiskampf drückt Aktie: ein Trader hält dagegen

wikifolio-Trader Bastian Brach („TBasti“) sieht die Lage bei der Lufthansa deutlich optimistischer. In einem sehr ausführlichen Kommentar zu seinem wikifolio „Value- + Bollinger-Analyse (GER)” begründet er seine Auffassung, dass beim deutschen Marktführer aktuell „ganz klar“ keine Gewinnwarnung drohe: „Die Meldungen von Ryanair und Easyjet deuten auf ein Preisumfeld in Europa hin, was zumindest stabil, wenn nicht sogar leicht positiv ist. Im Transatlantik-Geschäft sollte der Umsatz pro Passagier nach meinen Indikationen (auf Basis der Ergebnisse der amerikanischen Airlines) sogar noch deutlicher wachsen als im ersten Halbjahr“.

Unter dem Strich rechnet der Trader trotz der Belastung durch die höheren Treibstoffkosten sowohl im abgelaufenen Quartal als auch im Gesamtjahr mit einem nur leicht unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis, was exakt der Prognose der Lufthansa selbst entspricht. Da er die Aktie zudem für „deutlich unterbewertet“ hält, ist sie mit einem Depotanteil von rund 20 Prozent auch eines der Schwergewichte in seinem derzeit aus sechs Einzelwerten bestehenden wikifolio. Das wurde im Herbst 2015 aufgelegt und kommt seitdem auf ein Kursplus von 83 Prozent sowie einen Maximalverlust von 18 Prozent.

Die Reißleine gezogen

Erwin Spring („Ertragreich“) hingegen hat bei der Lufthansa-Aktie am Dienstag endgültig die Reißleine gezogen. Für sein wikifolio „Albatros” hatte er von Juni bis Dezember 2017 sukzessiv eine Position bei dem DAX-Wert aufgebaut und dabei einen lange Zeit vergleichsweise günstigen Durchschnittskurs von 18,73 Euro bezahlt. In der Spitze lag er hier immerhin mit fast 70 Prozent im Plus. Davon ist durch den Sinkflug der Aktie seit Jahresbeginn aber nicht mehr viel übrig geblieben. Der Verkauf in dieser Woche bescherte dem Trader nur noch einen Gewinn von gut acht Prozent. Sein Kommentar zum Titel: „Es wird noch eine Weile dauern, bis die Lufthansa wieder die Kurve nach oben kriegt.“ Albatros” indes liegt seit der Erstellung im August 2014 mit 54 Prozent im Plus. 

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Die 10 Aktien mit den meisten Trades (28.09.2018 - 04.10.2018)

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe
1 Lufthansa DE0008232125 744 446 273 66%
2 ThyssenKrupp DE0007500001 739 085 202 57%
3 Continental DE0005439004 713 486 171 68%
4 Commerzbank DE000CBK1001 617 441 211 49%
5 RWE DE0007037129 493 416 85 51%
6 Tesla Motors US88160R1014 435 413 378 62%
7 Wirecard DE0007472060 414 443 342 55%
8 AMS AT0000A18XM4 409 571 119 66%
9 Deutsche Post DE0005552004 315 485 115 60%
10 Baumot DE000A2G8Y89 302 175 188 62%

 

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