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ziele-2018
18.01.2018| Von: Astrid Schuch |

"Unser Neujahrsvorsatz: Wir versuchen, auf Zigaretten zu verzichten." Philip Morris, mit Marken wie Marlboro und Chesterfield einer der größten Tabakkonzerne der Welt, gibt das Rauchen auf. Zumindest teilte das US-Unternehmen mittels einer groß angelegten Werbekampagne in Großbritannien mit, zukünftig dort keine Zigaretten mehr verkaufen zu wollen. Überhaupt sei es das Beste, aufzuhören oder wie Europa-Chef Fred de Wilde selbst sagte, gar nicht erst anzufangen. Da dürfte er Recht haben. Wer sich aber dennoch nicht vom Glimmstängel lösen will, dem bietet Philip Morris naturgemäß hauseigene und angeblich weniger schädliche Alternativen an.

Anders als seine Kunden hat der Konzern keine Wahl, denn der Zigarettenmarkt schrumpft stetig: Laut dem Statistik-Portal Statista wurden 2017 in Deutschland jeden Tag im Schnitt 208 Millionen Zigaretten konsumiert. Das ist in etwa nur die Hälfte dessen, was noch 2002 verraucht wurde. Das Rauchen aufzugeben ist vielleicht auch deshalb nicht mehr länger unter den beliebtesten Neujahrsvorsätzen der Deutschen zu finden. Laut einer Forsa-Studie im Auftrag der DAK-Krankenkasse mit mehr als 3500 Befragten nehmen sich die meisten vor, gesünder und stressfreier zu leben und mehr Zeit für sich und die Familie aufzubringen.

Die Top-Neujahrsvorsätze der Deutschen

1 Stress vermeiden oder abbauen 59%
2 Mehr Zeit für Familie und Freunde 58%
3 Mehr bewegen/Sport machen 53%
4 Mehr Zeit für sich selbst 48%
5 Gesünder ernähren 47%
6 Abnehmen 30%
7 Sparsamer sein 28%

 

Wir haben bei zwei wikifolio-Tradern nachgefragt, wie sie es mit den Neujahrsvorsätzen halten, ob sie für die Börse relevant sind und haben uns Tipps geholt, wie man zumindest einen davon erfolgreich(er) umsetzt.

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So funktioniert's

Investieren braucht eine klare Strategie

Maximilian König aka "MKoenig" hat mit Neujahrsvorsätzen im Allgemeinen wenig am Hut: "Meine langfristigen Zielsetzungen bleiben grundsätzlich immer gleich, sodass der Jahreswechsel nichts Besonderes für mich darstellt." Seit fast zwei Jahren verwaltet er das wikifolio "TSI Trendstärke mit Börsenampel" – und zwar mit Erfolg: Die Performance summiert sich auf gut 80 Prozent. In seiner Funktion als wikifolio-Trader hat er sich dann doch etwas für 2018 vorgenommen – "an den Investmentstrategien arbeiten und sie ausbauen".

tsi-trendstärke-mit-börsenampel

Nach eigener Aussage will König außerdem im Bereich Social Media aktiver werden. Follower können sich demnach etwa auf YouTube-Content freuen. "Ich möchte noch mehr Leute erreichen und verdeutlichen, weshalb eine klare Strategie beim Investieren so wichtig ist."

Anstatt jeden Euro abzuwägen, mehr einnehmen 

Entsprechend hat er auch einen Rat für alle, die 2018 sparsamer sein wollen: "Sparsam zu sein bedeutet ja einfach, dass ich später mehr Geld zur Verfügung haben möchte. Anstatt jeden Euro auf der Ausgabenseite abzuwägen, würde ich mich eher darum bemühen die Einnahmenseite durch gute Investitionsentscheidungen zu optimieren." Den Großteil des Geldes auf dem Sparbuch oder Festgeldkonten zu horten, macht bekanntlich wenig Sinn. Die mickrigen Zinsen – wer seinen Euro etwa auf einem Konto für 12 Monate bindet, erhält aktuell im Schnitt eine Verzinsung von 0,5 Prozent p.a – werden von der Inflation aufgefressen. Diese lag in Deutschland letztes Jahr bei 1,8 Prozent. Real bleibt den Menschen also weniger in der Tasche.

"Wer sich vornimmt zu sparen, der muss auch richtig sparen. An Aktien führt hier langfristig kein Weg vorbei." 
wikifolio-Trader Maximilian König aka "MKoenig"

König schlussfolgert: "Wer sich vornimmt zu sparen, der muss auch richtig sparen. An Aktien führt hier langfristig kein Weg vorbei – und langfristig sind sie auch längst nicht so riskant, wie viele sagen. Aktien waren, sind und werden immer die attraktivste Anlageform sein." Zum Vergleich: In den vergangenen 20 Jahren konnte mit einem diversifizierten Aktien-Portfolio eine Realrendite von im Schnitt 7,7 Prozent p.a. erwirtschaftet werden. Festgeld, Tagesgeld und Co. kommen nur auf 0,7 Prozent jährlich. Indes hält König es für schwierig, von den Neujahrsvorsäten an der Börse zu profitieren: "Da die meisten Vorsätze nach den ersten Wochen des Jahres wieder verpuffen, gibt es hier keine Sondereffekte für bestimmte Branchen. Gäbe es einen, würde der Kapitalmarkt ihn bereits einpreisen, da es ja jedes Jahr dasselbe ist."

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Oprah for president

Tatsächlich schaffen es mehr als 90 Prozent der Menschen nicht, sich an das zu halten, was sie sich vorgenommen haben. Das "Durchziehen" der Neujahrsvorsätze ist daher das Entscheidende für Thomas Spier ("TSTrading"). Der Trader zählt genau wie König zu den erfolgreichsten des letzten Jahres. Das Zertifikat auf das zugehörige wikifolio "Selektion nach Leverm. (offensiv)" warf eine Rendite von gut 70 Prozent ab. 2018 möchte Spier, wie er selbst sagt, mehr Sport treiben und seine Ernährung optimieren. Und als wikifolio-Trader? "Ich versuche mich ständig zu verbessern, dieses Vorhaben ist nicht an Vorsätze für das neue Jahr geknüpft."

selektion-nach-leverm.(offensiv)

"Durch die Politik des billigen Geldes ist 'klassisches Sparen' nicht mehr möglich."
wikifolio-Trader Thomas Spier aka "TSTrading"

Was den Wunsch der Deutschen, sparsamer zu sein, betrifft, hält es Spier mit Bezug auf die Nullzinsen, die Sparer auf Konten oder Sparbuch erhalten, so ähnlich wie König: "Ich finde, dass eine Investition in Aktien gerade für Sparer wichtig ist und Sinn macht, da durch die Politik des billigen Geldes das 'klassische Sparen' nicht mehr möglich ist."

Auch Spier glaubt, dass die Neujahrsvorsätze keinen dauerhaften Eindruck auf die Börsen machen. Möglicherweise, so der Trader, profitiert die Abnehm-Industrie leicht. Die Aktien von Weight Watchers haben sich tatsächlich alleine in den vergangenen beiden Wochen um 25 Prozent verteuert. Doch am Vorsatz-Effekt dürfte das nicht liegen, wie Spier weiß, der die Papiere auch in das wikifolio "Selektion nach Leverm. (offensiv)" aufgenommen hat: "Oprah wird als Präsidentschaftskandidatin für 2020 gehandelt." Golden Globes-Gewinnerin Oprah Winfrey hält zehn Prozent der Weight Watchers-Aktien und sitzt im Vorstand. Im letzten Jahr hat sich der Aktienkurs fast vervierfacht. Dass sie um die Präsidentschaft kandidieren will, ist aber bislang nicht viel mehr als ein Gerücht. Spier summiert: "Mal gucken, wie es hier weitergeht... "

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