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15.06.2018| Von: Astrid Schuch |

Längste Zeit schon kommt der deutsche Leitindex nicht vom Fleck. Und ein positiver Impuls war eigentlich auch vonseiten der Geldpolitk in dieser Woche nicht zu erwarten. So hat die US-Notenbank Fed am Mittwoch die Zinsschraube erneut etwas fester angezogen, weil die Konjunktur in Übersee brummt wie ein frisch geölter Motor eines Formel 1-Wagens. Letzteres ist aber egal, wenn die offensichtliche Botschaft lautet: Die Zinsen steigen.

Weil steigende Zinsen Aktien (und nebenbei bemerkt auch Anleihen) im Allgemeinen aber nicht sonderlich gut bekommen, gaben die Kurse nach. Am Donnerstag im Frühhandel gab's auch für den Dax auf die Mütze. Zumal die Fed das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht hat. Zwei weitere Zinsanhebungen sind 2018 geplant.

Des Sparers Leid ...

„Doch dann kam die EZB und der Dax ist losgerannt“, kommentierte Egon Peters („AL1619), der das wikifolio BullenArena“ verwaltet, die Lage. „Losgerannt“ trifft es dabei schon recht gut. Im Steilflug knackte der deutsche Leitindex die Marke von 13.000 Punkten und ließ sogar den 13.100er (vorübergehend) hinter sich. Der Euro gab zum US-Dollar nach.

Doch warum eigentlich? Zwar zeichnet sich auch in der Eurozone das Ende der jahrelangen Ära des Billiggeldes deutlich ab. Die EZB wird ihr Anleihen-Kaufprogramm wohl Ende 2018 auslaufen lassen. Insgesamt werden die Währungshüter bis dahin die Eurozone aber mit unfassbaren 2,6 Billionen Euro überflutet haben. Und eine Anhebung des Leitzinses hat EZB-Chef Mario Draghi ohnehin noch einmal verschoben. Zumindest bis zum Sommer 2019 müssen sich Sparer noch mit der Nullzinspolitik herumschlagen. Indes dürfen sich Unternehmer und Konsumenten vorerst weiter über günstige Finanzierung, die die Gewinne und somit die Aktienkurse stützen sollte, freuen.

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Dennoch: Die Zinswende ist längst da. Es kann also nicht schaden, sein Depot „zinsfest“ zu machen. So funktioniert's.

Banken? Nein, danke. Versicherer? Vielleicht.

Michael Flender aka „GoldeselTrading“ lässt sich von der Aussicht auf steigende Zinsen zunächst einmal nicht aus der Ruhe bringen: „Bisher reagiert der Markt ja sehr gelassen, da die Wirtschaft weiter stark wächst. Und solange die Wirtschaft läuft und die Gewinne weiter steigen, sollte das auch kein allzu großes Problem sein - früher waren die Zinsen ja noch viel höher.“

Entsprechend hat Flender keine unmittelbaren Pläne, seine wikifolios Goldesel-Trading und Goldesel-Investing“ aufgrund der Zinsen umzuschichten: Von steigenden Zinsen profitieren normalerweise Banken, aber ich werde hier eher nicht aktiv werden, da die Deutsche Bank und die Commerzbank weiter große Probleme haben. Ich schaue mir eher noch Versicherungen an, warte dort aber auf Signale vom Markt, ob hier steigende Zinsen wirklich für steigende Kurse sorgen.

 

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Schuldenfreie Unternehmen? Immer her damit.

„Zinsfest“ lässt sich ein Depot aber nicht nur mit Banken und Versicherern machen. Unternehmen, die über gute Wachstumsaussichten verfügen, sind den klassischen, defensiven Werten wie zum Beispiel Versorgern, Konsum- und Telekomtiteln, vorzuziehen.

Noch etwas gilt es zu berücksichtigen, weiß wikifolio-Trader Stefan Waldhauser („stwBoerse“): „Vorsicht bei hochverschuldeten Firmen - die bekommen eventuell Probleme, wenn die Zeit des billigen Geldes vorbei ist.“ Für Waldhauser und das wikifolio „High-Tech Stock Picking hat das Thema nur untergeordnete Bedeutung: „Für US-Tech-Werte ist das ziemlich irrelevant, da diese in der Regel komplett eigenkapitalfinanziert sind, das heißt null Schulden in der Bilanz haben und von steigenden Zinsen daher nicht betroffen sind.“

Unabhängig davon hat Waldhauser zuletzt die Cash-Quote im wikifolio wieder erhöht: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mir sieht das an den Tech-Märkten momentan alles viel zu rosig und sorglos aus.“

Wachstumstitel? Der beste Zins-Schutz.

Es muss auch nicht unbedingt Tech sein, gerade wenn die Bewertungen womöglich schon überzogen sind. Auf Wachstum kommt es an - und das gibt es auch anderswo. „Growth Investing Europa + USAklingt in diesem Zusammenhang vielversprechend. wikifolio-Trader Thomas Zeltner („trade2win“) setzt hier „zu einem Großteil auf Wachstumsaktien mit hohen Ertragschancen“. Das Schwergewicht im wikifolio stellt aktuell mit einem Anteil von knapp 20 Prozent das bekannte US-Steak-Restaurant Texas Roadhouse, gefolgt von Zoetis, einem Hersteller von Tierarzneimitteln und Impfstoffen für die geliebten Vierbeiner.

Apropos Liebe: Vollends auf Technologie verzichtet aber auch Zeltner nicht. Im wikifolio vertreten ist etwa die Aktie von Adobe Systems oder mit der Match Group auch der Betreiber von diversen Online-Dating-Plattformen wie Tinder. Verliebt wird sich wahrscheinlich auch, wenn die Zinsen steigen - und verstärkt verliebt man sich offensichtlich online.


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