Im News-Tsunami

Parallel dazu erreichte die Berichtssaison ihren absoluten Höhepunkt – annähernd 40 % der S&P‑500-Unternehmen, darunter viele Tech-Schwergewichte wie Apple und Meta Platforms, legten ihre Zahlen vor. Doch wie sollen Privatanleger diese Nachrichtenflut eigentlich einordnen?

Der ständige Strom an Informationen erzeugt den Eindruck, man müsse immer aktiv sein. Doch gerade in solchen Phasen zeigt sich, wie wertvoll ein ruhiger, langfristiger Ansatz ist. Denn gute Unternehmen bleiben in aller Regel gut – unabhängig von Zinsen, Handelsabkommen oder Quartalszahlen. Wer gezielt auf Qualität setzt und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist auf Dauer im Vorteil uns spart Nerven. Vielleicht ist genau dieses Wochenende der richtige Moment für eine persönliche Quality Time – und einen Blick auf ausgewählte wikifolios, die mit Weitblick agieren.

Das wikifolio GroDiVal TrendInvest von Stefan Uhl verfolgt bewusst keinen starren Stil, sondern kombiniert verschiedene Ansätze wie Wachstumsstrategien, Dividendenstärke, Value-Kriterien und Trendanalysen. Tatsächlich möchte er bei der Aktienwahl maximal flexibel bleiben, wobei der Fokus auf europäischen und nordamerikanischen Titeln liegt. Es werden vorrangig Unternehmen gesucht, die entweder stark wachsen, unterbewertet erscheinen oder regelmäßige Ausschüttungen bieten. Auch technische Signale fließen in die Entscheidungen mit ein. Die Auswahl ist auf etwa 20 Titel begrenzt, um Übersicht und Struktur zu wahren. Einzelwerte werden nicht übermäßig gewichtet, um Klumpenrisiken zu vermeiden. Unterstützt wird das Ganze durch ein aktives Risikomanagement, das größere Verluste möglichst früh begrenzen soll. Trotz aller taktischen Elemente steht eine überlegte, mittel- bis langfristige Ausrichtung im Vordergrund. Wer diszipliniert und vielseitig denkt, muss nicht auf jeden Haken reagieren, den der Markt schlägt. Im Moment ist Uhls wikifolio mit 41 Einzelwerten (88,1 %), darunter Haier Smart Home, Alphabet A, Talanx, Allianz und Energie stärker diversifiziert als geplant. Dazu kommen noch neun ETFs (7,2 %) und ein strukturiertes Produkt – ein Put auf den S&P 500 (0,3 %). Trotzdem bleiben ihm noch 4,4 % seines Kapitals in liquider Form. Seit Einführung im Oktober 2013 verzeichnet er eine bemerkenswerte durchschnittliche Jahresrendite von +20,4 %, was insgesamt einen Anstieg von +795 % bedeutet.

Bernhard Derix ist mit seinem wikifolio Bigplayer Zukunfttechnologien auf der Suche nach den künftigen Marktführern in aussichtsreichen Technologiebereichen. Seine Herangehensweise ist nicht auf kurzfristige Kursbewegungen ausgelegt, sondern folgt einem klaren Prinzip: Kaufen, wenn ein Unternehmen Zukunftspotenzial zeigt – verkaufen nur dann, wenn diese Perspektive verloren geht. Tagesaktuelle Bewertungen spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Statt auf Marktprognosen zu setzen, bleibt Derix dauerhaft voll engagiert. Investiert wird ausschließlich in Aktien, wobei aufgrund der Ausrichtung an der Zukunft naturgemäß eine langfristige Perspektive im Vordergrund steht. Über Jahre hinweg soll so ein wachstumsstarkes Depot entstehen, das von den Entwicklungen innovativer Branchen profitiert. Kurz gesagt: Wer an den Fortschritt glaubt, braucht vor allem Geduld. Größte Position mit 14,0 % ist KI-Schmiede Nvidia, gefolgt von Amazon, Microsoft, Alphabet und Broadcom. Insgesamt managt Derix aktuell 31 Tech-Titel. Eine Reserve von 6,8 % Cash erlaubt ihm, jederzeit aktiv zu werden, wenn sich eine neue Möglichkeit eröffnet. Mit einer sehr starken durchschnittlichen Jahresperformance von +18,4 % hat er seit dem Start im September 2014 einen Gesamtgewinn von +544 % realisiert. Die vergleichsweise stetige Entwicklung unterstreicht, wie kraftvoll konsequentes Zukunftsdenken an der Börse sein kann.

Unser letztes wikifolio Weltweite Aktienauswahl von Marco Jansen setzt auf globale Direktinvestments in Aktien – ohne Einschränkungen nach Branche, Region oder Unternehmensgröße. Im Mittelpunkt stehen Unternehmen, die eine überzeugende Perspektive für überdurchschnittliche Wertentwicklung darstellen. Dabei kann das Spektrum vom etablierten Blue Chip bis hin zum kleineren Wachstumswert reichen. Grundlage der Auswahl ist eine fundierte Unternehmensanalyse: genutzt werden Bewertungskennzahlen wie KGV oder Buchwert. Die Ausrichtung ist grundsätzlich langfristig – dennoch bleibt das Portfolio offen für besondere Marktereignisse, die taktische Chancen bieten. Dieser Ansatz vereint Stabilität mit Beweglichkeit und zeigt, wie sich systematisches Investieren über Ländergrenzen hinweg lohnt. Wer Wert auf Substanz und Spielraum legt, findet hier ein durchdachtes Fundament für „ruhiges“ Wachstum. Jansen ist Stand heute vollinvestiert. Seine besten Performer sind die Rüstungsschmieden Rheinmetall (+224 %), Hensoldt (+170 %) und Leonardo (+110 %). Es folgen Industriedienstleister Bilfinger und Rückversicherer Allianz. Mit jährlich eindrucksvollen durchschnittlich +22,3 % Wertzuwachs konnte sich das noch junge wikifolio seit März 2023 auf knapp +62 % hocharbeiten. Damit lässt Jansen so manchen professionellen Hedgefonds-Manager weit hinter sich.

Die kommende Berichtswoche startet am Montag mit den Auftragseingängen der US-Industrie. Am Dienstag werden der Erzeugerpreisindex der Eurozone und der ISM-Einkaufsmanagerindex für die USA vorgelegt. Die Deutsche Bundesbank veröffentlicht am Mittwoch die Zahlen für die Werksaufträge. Am Donnerstag gibt es aktuelle Daten zur deutschen Handelsbilanz und Industrieproduktion. In Großbritannien entscheidet die Bank of England über den Zinssatz, während in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf der Tagesordnung stehen. Den Schlusspunkt der Woche setzt eine Umfrage der Universität Michigan zu den Inflationserwartungen der US-Verbraucher.

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