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11.08.2018| Von: Andreas Kern |

 

Portrait Andreas Kern


Sind Sie in diesen heißen Sommertagen auch auf der Suche nach jeder nur erdenklichen Abkühlung? Oder einfach nur nach dem nächsten Ventilator? Glücklich kann sich schätzen, wer einen solchen noch findet, denn Ventilatoren sind schon seit Wochen praktisch überall ausverkauft. Der Sommer 2018 brachte uns bereits einige Temperaturrekorde und aus der Luft ähnelt nicht nur Deutschland inzwischen einer kargen, braunen Steppenlandschaft. Auch die Frage, ob das tropische Sommerwetter der vergangenen Wochen ein Beleg für den Klimawandel sei, wird - nunja - heiß diskutiert. Bei allen Kontroversen sei doch auf den Unterschied zwischen Wetter und Klima hingewiesen: Während uns das eine (Wetter) Tag für Tag unmittelbar betrifft, zeigt sich das andere (Klima) erst in einer längerfristigen Betrachtung, wenn gesammelte Wetterdaten zu Klimatrends verdichtet werden.

Schattenseite des Sommers

Die Schattenseite des Sommers

Ähnliche Unterscheidungen gibt es auch für Anleger und auch dort wird nicht immer sauber getrennt. Vor allem im Zuge der Berichtssaison lassen sich kurzfristig erhöhte Volatilitäten beobachten. Während Trader erfreuliche Quartalsbilanzen oftmals zu einem „Sell on Good News“ nutzen, greifen antizyklische Investoren gerne bei fundamental gesunden Unternehmen zu, die sich auf Quartalsbasis einen Ausrutscher geleistet haben. Ein kühler Kopf ist dafür aber die Grundvorrausetzung. Während Eisverkäufer und die Hersteller von Klimageräten derzeit mit der Produktion kaum nachkommen, bleiben andere Unternehmen auf ihrer Ware sitzen. So klagte der Online-Modehändler Zalando zuletzt darüber, dass viele Kunden dem Online-Shopping derzeit wetterbedingt andere Aktivitäten vorziehen würden. Der enttäuschende Ausblick schickte die Aktie umgehend auf Talfahrt. Dass der Online-Handel mittel- bis langfristig dem klassischen Einzelhandel weitere Marktanteile abnehmen wird, gilt gleichwohl als sicher. Diesen „Megatrend“ wird auch ein Rekordsommer nicht aufhalten oder gar umkehren.

 

Wachstums-Stories im Fokus

Dieser Meinung scheint auch Patricia Neudeck („CFInvestments“) zu sein. Auch wenn unter den Top-Holdings ihres wikifolios Megatrends“ keine Zalando-Aktie zu finden ist, so setzt sie doch klar auf Online-Geschäftsmodelle und Internet-Themen. Fündig wird sie dabei vor allem in den USA und Asien. Von dort kommen gleich mehrere ihrer größten wikifolio-Positionen, darunter die beiden chinesischen Internetkonzerne NetEase und Ctrip sowie das US-Unternehmen Booking Holdings, das gleich mehrere Online-Reiseportale betreibt. Wachstum und somit Kursgewinne verspricht sich Neudeck auch vom Bereich mobiles Bezahlen (Wirecard), von der Biotechnologie (Celgene) und dem Trend zu gesunder Ernährung und Bio-Lebensmitteln (United Natural Foods).

Megatrends

Die Langfrist-Performance ihres Growth-Ansatzes überzeugt. Seit Start des wikifolios im Mai 2012 summieren sich die Kursgewinne auf sage und schreibe mehr als 410%.


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Grüne Renditen

Zu den eher jüngeren wikifolios zählt „Tech & GreenTech Aktienwerte“, das von Vincent Soltau (Juliette) gemanagt wird. Dieses startete im Oktober 2016. Seitdem gelang es Soltau, den Portfoliowert um rund 71% zu steigern. Für diese Leistung wurde ihm bereits die Auszeichnung „Guter Money Manager“ verliehen. Soltau ist auf das deutsche Nebenwerte-Segment spezialisiert, wo er unter anderem bei den Aktien von Hypoport, adesso, technotrans und Dr. Hönle fündig wurde. Dem GreenTech-Segment sind neben Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien auch Hersteller von alternativen Antriebstechnologien zuzuordnen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power.

Tech & GreenTech Aktienwerte


Soltau blickt bei seinen Anlageentscheidungen also über den Tellerrand der deutschen SmallCap-Szene hinaus. Vor dem Hintergrund des eingangs erwähnten Klima-Trends sollten umweltfreundliche Mobilitätslösungen weiter an Bedeutung gewinnen. Obwohl Soltaus Anlagehorizont auf die mittlere Frist ausgerichtet ist, zeigt er sich je nach Markt- und Nachrichtenlage auch offen für kurzfristige Trades.

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Stars von morgen

Auch wenn die Zukunft bekanntlich unsicher ist, so versucht Leon Sanders („MavTrade“) diese doch gewinnbringend in seinem wikifolio Zukunftsbranchen“ abzubilden. Er setzt vor allem auf Nebenwerte, da diese häufig klarer in besagten Zukunftsbranchen positioniert sind. Ausnahmen bilden derzeit der Zahlungsabwickler Wirecard, immerhin ein Dax-Anwärter und die mit Abstand größte Position des wikifolios, sowie das soziale Netzwerk Facebook. Auch der Lachsproduzent Marine Harvest bringt bereits fast 10 Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Überdurchschnittliche Wachstumspotenziale sieht Sanders derzeit in den Bereichen Mobile Payment, Internetsicherheit, Elektromobilität und Blockchain.

Zukunftsbranchen
Um Risiken zu begrenzen, sollen schwerpunktmäßig etablierte und profitable Unternehmen Eingang in das Portfolio finden. Unterstützt von der Rally der Wirecard-Aktie steigerte Sanders den Wert des wikifolios allein in den letzten zwölf Monaten um über 60%. Seit dem Start im November 2016 fällt das Plus sogar nahezu doppelt so hoch aus.

 

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Was kommt?

Das sollten Anleger im Auge behalten

Die nächsten Konjunkturdaten werden weiteren Aufschluss darüber geben, inwieweit der nun bereits seit Monaten andauernde Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt die bislang robuste Konjunktur ausbremsen könnte. So stehen am Dienstag die Daten zum deutschen und zum Eurozonen-BIP auf der Agenda. Hier erwarten Analysten bislang einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 2,3%, respektive 2,1%.

Auch die Zahlen zur Industrieproduktion im zweiten Quartal werden für Dienstag erwartet. Der ZEW-Index (Dienstag, 11 Uhr) gibt zudem Auskunft über die
Stimmung der Finanzmarktprofis, ist aber bekanntermaßen volatil. Am Freitag erwartet uns schließlich der Verbraucherpreisindex in der Eurozone, aus dem sich Rückschlüsse auf die allgemeine Preisentwicklung ziehen lassen. Die Erwartungen liegen für die Kernrate momentan bei einem Plus von 1,1% im Jahresvergleich. Rechnet man die Entwicklung der Energie- und Lebensmittelpreise hinzu, so dürfte sich der Anstieg auf 2,1% p.a. beschleunigt haben.

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