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21.06.2018| Von: Stefano Angioni |

 

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Hebelpapiere ermöglichen chancenorientierten Anlegern und Tradern, bereits mit geringen Einsätzen kleine Kursbewegungen eines Basiswerts überproportional zu nutzen. Das funktioniert bei allen Varianten prinzipiell gleich: Anleger investieren nur einen Bruchteil des tatsächlich bewegten Kapitals, der Rest wird vom Emittenten des jeweiligen Hebelpapiers finanziert. Durch den geringeren Kapitaleinsatz ergibt sich aus dem nominal gleichen Euro-Ertrag ein deutlich höheres prozentuales Ergebnis als beim Direktinvestment.

Neben den Finanzierungskosten müssen Anleger auch weitere Parameter im Blick behalten, um Chancen und Risiken von Hebelpapieren richtig einschätzen zu können: von Restlaufzeit und erwarteter Volatilität des Basiswerts bei Optionsscheinen bis zu Knock-out-Schwellen und sich laufend verändernden Hebeln bei Turbos und Mini-Futures.

Faktor-Zertifikate: konstant und kostengünstig hebeln

Eine interessante Alternative sind Faktor-Zertifikate. Die Papiere überzeugen mit ihrer einfachen Funktionsweise und einem entsprechend hohen Maß an Transparenz. Sie haben weder eine begrenzte Laufzeit noch eine maßgeblich entscheidende Knock-out-Schwelle – lediglich bei außergewöhnlich großen Kursausschlägen des Basiswerts kann es zu einem „Reset“ des Produkts kommen, der je nach Faktor erhebliche Verluste nach sich zieht. Beispielsweise würde bei einem Faktor 5 auf den DAX ein Intraday- oder Overnight-Verlust im DAX von 20 Prozent dazu führen, dass dieses Produkt wertlos ist und vorzeitig beendet wird. Um dies zu umgehen, wird bereits bei 18 Prozent Intraday- oder Overnight-Verlust ein Reset (Intraday Restriking) durchgeführt. Dadurch werden die Hebel und alle Werte neu fixiert. Der Faktor 5 startet bei diesem geringeren Wert wieder neu, wodurch eine Kurserholung des Faktor-Zertifikates erschwert wird.

Ein besonderes Merkmal des Instruments ist der konstante Hebel. So wird die Wertentwicklung des Basiswerts börsentäglich auf der Basis des Schlusskurses vom Vortag um den definierten Faktor gehebelt. Die neuen Faktor-Zertifikate der Société Générale beziehen sich dabei direkt auf den Basiswert und kommen ohne Koppelung an einen Faktor-Index aus, sodass sich die Wertentwicklung sehr einfach nachvollziehen lässt.

 

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Stärke im Trend

Faktor-Zertifikate sind vor allem für den Intraday-Handel attraktiv: Jeden Tag aufs Neue stehen dieselben Papiere mit den gewohnten Hebeln zur Verfügung. Bei einem Investment über mehrere Tage kann sich zudem der sogenannte Basiseffekt positiv auf die Performance von Faktor-Zertifikaten auswirken – sofern der Trend intakt bleibt. Steigt beispielsweise ein Basiswert von einem Kursniveau von 100 auf 102 Euro an Tag eins und auf 105 Euro an Tag zwei, dann wird ein Long-Faktor-Zertifikat mit einem Faktor von 5 und einem Startpreis von 10 Euro am ersten Tag aus dem 2-prozentigen Plus des Basiswerts durch den Faktor 5 einen 10-prozentigen Anstieg machen und auf 11 Euro steigen. Am zweiten Tag legt das Papier dann um 14,7 Prozent (2,94 Prozent Basiswertentwicklung von 102 auf 105 Euro x Faktor 5) auf 12,62 Euro zu. Während der Basiswert also um insgesamt 5 Prozent gestiegen ist, kommt das Faktor-Zertifikat auf gut 26 Prozent und damit auf mehr als das Fünffache der Basiswertperformance. Gegenüber anderer gehebelter Finanzprodukte spielen Faktor-Zertifikate daher vor allem in einer Trendphase ihre Stärken aus.

Doch aufgepasst: Fällt der Basiswert am dritten Tag auf einen Kurs von 100 Euro zurück – basierend auf 105 Euro ein Minus von knapp 4,8 Prozent – , verliert das Faktor-Zertifikat vom erreichten Niveau aus fast 24 Prozent (4,8 Prozent * Faktor 5) und notiert mit einem Kurs von 9,62 Euro anders als der Basiswert unterhalb des Ausgangsniveaus.

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Daraus wird unmittelbar klar, dass sich Faktor-Zertifikate weder für volatile Seitwärtsphasen noch für eine längerfristige Anlage eignen, da immer wieder zwischenzeitliche Korrekturen möglich sind. Daher beträgt der optimale Anlagehorizont für ein Faktor-Zertifikat, sofern keine starken Trendbewegungen erwartet werden, einen Tag.

Die Informationsbroschüre der Société Générale bietet Ihnen alle Informationen im Überblick, sowie eine nachvollziehbare Beispielberechnung.
Autor: Stefano Angioni, Derivate-Experte bei der Société Générale. Weitere Informationen unter: sg-zertifikate.de


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