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Die Wasserstoff-Industrie spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Warum braucht es Wasserstoff und was kann er, das andere Energieträger nicht können?
Roel Houwer: Wenn man die Notwendigkeit der Dekarbonisierung der Welt und das Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens als gegeben betrachtet, ist es schwer, die wichtige Rolle von Wasserstoff auf dem zukünftigen Energiemarkt nicht zu erkennen.
Dabei hat grüner Wasserstoff eine Reihe an Vorteilen: Wasserstoff kann eine große Menge an Energie speichern, mehr als jede andere Substanz auf der Erde. Die Versorgung mit Wind- oder Solarenegie schwankt witterungs- oder tageszeitenbedingt stark. In Zeiten, in denen die Versorgung gering ist, kann gespeicherter Wasserstoff verwendet werden, um den Strombedarf zu decken, und umgekehrt. Wasserstoff ist außerdem leicht zu transportieren – etwa über bestehende Gas-Pipelines. Damit kann grüner Wasserstoff problemlos importiert werden.
Kann Wasserstoff nur im Verkehrswesen eingesetzt weden?
Nein, die Verwendung von Wasserstoff ist nicht auf den Verkehr beschränkt. Mit Wasserstoff können etwa Häuser nachhaltig geheizt werden, die nicht ordnungsgemäß isoliert werden können. Oder Prozesse in der (chemischen) Industrie nachhaltiger gestaltet werden. Besonders etabliert hat sich Wasserstoff aber tatsächlich bislang vorrangig im Schwertransport.
Welche Pläne verfolgt die EU für den Wasserstoff-Markt?
Die EU ist von der Bedeutung des Wasserstoffmarktes für die Dekarbonisierung überzeugt und hat dies mit entsprechenden Maßnahmen untermauert. Die EU-Strategie für Wasserstoff wurde 2020 verabschiedet. Sie schlägt politische Maßnahmen in fünf Bereichen vor: 1. Unterstützung von Investitionen; 2. Förderung von Produktion und Nachfrage; 3. Schaffung eines Wasserstoffmarktes und einer Infrastruktur; 4. Forschung und Zusammenarbeit und 5. internationale Zusammenarbeit.
Abgesehen von der EU haben sich Regierungen auf der ganzen Welt dazu verpflichtet, Wasserstoffinitiativen zur Erfüllung ihrer Klimaziele zu starten. Dies legt den Grundstein für hohe Wachstumserwartungen für den grünen Wasserstoffmarkt weltweit.
Mit welchen Hindernissen sieht sich die Branche konfrontiert? Was sind mögliche Risiken?
Die (grüne) Wasserstoffwirtschaft befindet sich am Anfang ihrer Entwicklung. Es müssen viele Herausforderungen bewältigt werden, damit Wasserstoff wettbewerbsfähig wird. Diese betreffen vor allem 3 Bereiche: 1. Das politische Umfeld; 2. die Marktbedingungen und 3. die Kosteneffizienz.
- Derzeit setzen Regierungen weltweit stark auf grünen Wasserstoff, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Politische Winde können jedoch drehen oder sich der Fokus ändern.
- Die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft hängt vom Fortschritt und der Investition in (internationale) Projekte ab. Ändert sich das Marktumfeld, kann es zu Verzögerungen kommen oder sogar zur Aufgabe von Projekten. Aktuell erhöhen steigende Zinssätze das Risiko. Die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft ist sehr kapitalintensiv, daher sind Finanzierungskosten ein wichtiger Faktor.
- Grüner Wasserstoff ist nachhaltig, aber die Produktion ist sehr teuer, zeitaufwendig und kompliziert. Grauer Wasserstoff lässt sich einfacher herstellen, ist jedoch nicht nachhaltig. Die Schaffung einer guten Infrastruktur für Wasserstoff ist kostenintensiv. Alternativen wie grünes Gas erfordern keine so teuren Anpassungen.
Wie stark kann die Wasserstoff-Branche in den kommenden Jahren wachsen?
Angesichts der Ambitionen der EU bis 2030 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren und der Tatsache, dass die derzeitige Produktion von grünem Wasserstoff bei 300.000 Tonnen liegt, müsste die Produktion der EU jährlich um 65 % erhöht werden, um dieses Ziel zu erreichen. Darüber hinaus beabsichtigt die EU bis 2030 weitere 10 Millionen Tonnen Wasserstoff zu importieren. Abgesehen von der EU haben sich Regierungen auf der ganzen Welt dazu verpflichtet, Wasserstoffinitiativen zur Erfüllung ihrer Klimaziele zu starten. Dies legt den Grundstein für hohe Wachstumserwartungen für den grünen Wasserstoffmarkt weltweit.
Wachstum ist das eine, Rentabilität das andere. So ziemlich jedes reine Wasserstoff-Unternehmen schreibt Verluste. Wann könnte die Branche den Break-Even erreichen?
Eine zuverlässige Prognose ist schwierig, da sie von technologischen Durchbrüchen, makroökonomischen Bedingungen und der Preisentwicklung konkurrierender Ressourcen abhängt. Studien von McKinsey und Deloitte deuten aber darauf hin, dass Break-Even um das Jahr 2030 möglich ist. Deloitte schätzt außerdem, dass der Markt bis 2030 auf einen Umsatz von 642 Milliarden US-Dollar und bis 2050 auf 1,4 Billionen US-Dollar anwachsen wird und über 2 Millionen Arbeitsplätze schafft.
Auch wenn die Zukunftsaussichten für Wasserstoff rosig zu sein scheinen, die Aktien fallen nun bereits seit dem Anfang 2021 markierten Hoch. Warum ist die Stimmung derart schlecht?
Zunächst erhöhen steigende Zinssätze die Finanzierungskosten, was insbesondere Wachstumsunternehmen schadet. Politische Spannungen verzögern außerdem Wasserstoffprojekte und belasten Investitionen. Und sinkende Preise für fossile Brennstoffe machen Wasserstoff kurzfristig weniger wettbewerbsfähig und Wasserstoffprojekte daher vergleichsweise unattraktiv.
Was braucht es, damit die Aktienkurse der Wasserstoff-Unternehmen steigen?
Technologische Durchbrüche, höhere Preise konkurrierender Ressourcen wie fossiler Brennstoffe und größeres politisches Engagement weltweit - insbesondere von Ländern, die potenziell große Exporteure von Solar- und Windenergie durch die Wasserstoffproduktion sein könnten.
Mit Air Products & Chemicals, Linde und Air Liquide gewinnen die 3 Industriegase-Giganten den Aktien-Check. Bieten diese Aktien die beste Chance in den Wachstumsmarkt Wasserstoff zu investieren, wenn man sich nicht jedes Unternehmen im Detail anschauen möchte?
Nein, deshalb sind im Wasserstoff-ETF von VanEck neben den 3 Aktien-Check-Siegern noch 23 andere Unternehmen enthalten.
Anleger, die nicht jedes einzelne Unternehmen im Detail prüfen möchten, sollten in ein ausgewogenes Portfolio investieren – ein Portfolio, das nicht ausschließlich von der Performance eines Unternehmens abhängig ist, aber dennoch eine Beteiligung an der gewünschten Branche ermöglicht. Der ETF reduziert das idiosynkratische Risiko durch Diversifikation und stellt eine im Vergleich zu klassischen Aktienfonds kostengünstige Investitionsmöglichkeit dar.
Nichtsdestotrotz spielen die Top 3 des Aktien-Checks im ETF eine wichtige Rolle, weil sie die Liquidität des Portfolios verbessern, was die Kosten senkt und die Volatilität der Rendite senken, da sie im Bereich der Industriegase breit aufgestellt sind. Gleichzeitig ist ihr Wasserstoff-Geschäft ausreichend groß, um den „Pure Play“-Charakter des ETF nicht zu beeinträchtigen – zumal sie in diesem Bereich massiv investieren.
SFC Energy liegt als einer der führenden Anbieter von Brennstoffzellen auf Platz 6 des Aktien-Checks und ist damit das bestplatzierte reine Wasserstoffunternehmen. Die wikifolio Trader sind demnach aktuell nicht überzeugt von den Branchenaktien. Zu Unrecht?
Der Kampf gegen den Klimawandel ist zu einer globalen Notwendigkeit geworden. (Grüner) Wasserstoff leistet einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende – darin sind sich alle einig. Regierungen werden also zunehmend in die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft investieren. Dadurch erhöht sich die Wirtschaftlichkeit und somit die Rendite für Investoren. Angesichts ehrgeiziger Klimaziele 2030 und des jüngsten Rückgangs der Aktienkurse von Wasserstoffunternehmen, könnte dies die ideale Zeit sein, um in die Branche zu investieren.
Roel, vielen Dank für die Einschätzungen und interessanten Einblicke in die Branche!
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