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Krieg gegen den Klimawandel – und keiner geht hin

Es wird wärmer. Der Klimawandel hat in vielen Regionen der Welt 2023 zu Rekordtemperaturen beigetragen. Der Juni 2023 war laut einer Auswertung von Berkeley Earth um 1,46 Grad Celsius wärmer als ein durchschnittlicher Juni vor der Industrialisierung.

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Quelle: wikifolio.com

Über den Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen auf teils über 17 Grad Celsius im Sommer zeigte sich Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London besorgt. „Das ist ein Todesurteil für Menschen und Ökosysteme.“

Trockenheit in Spanien, Unwetter in Deutschland, Überschwemmungen in Italien. „Die Folgen des Klimawandels beeinflussen unser Leben immer stärker“, heißt es vonseiten des Rückversicherers Munich Re. Mit 110 Milliarden Dollar beziffert das deutsche Unternehmen die Schäden aus Naturkatastrophen allein im ersten Halbjahr 2023.

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Wie ernst die Lage ist, ist der Politik sicherlich bewusst. So haben 2015 fast alle Staaten der Erde das Übereinkommen von Paris unterzeichnet. Es sieht vor, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, gerechnet vom Beginn der Industrialisierung bis zum Jahr 2100. Doch die bisherigen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus. Die Schwelle dürfte laut Weltorganisation für Meteorologie schon vor 2030 in zumindest einem Jahr überschritten werden. Ohne weitere Maßnahmen, so Experten, könnte sich die Erde binnen 70 Jahren um mehr als 3 Grad Celsius erwärmen – die Folgen für Mensch und Umwelt wären katastrophal.

Immerhin will die EU bis 2050 klimaneutral sein – also keine Nettoemissionen mehr verursachen. Um das zu erreichen, sollen unter anderem die Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff ausgebaut werden. Massiv, wie Sander Zboray von VanEck weiß: „Bis 2030 sollen 10 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr in der EU produziert werden. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 65 %.“

Wer soll das bezahlen?

Eigentlich müsste in der Industrie und bei Investoren also Goldgräberstimmung herrschen. Tut es aber nicht, wie die Aktienkurse der Wasserstofffirmen belegen. Das wirtschaftliche Umfeld hängt wie ein Damoklesschwert über diesen Werten. Denn der Großteil der reinen Wasserstoff-Unternehmen ist nicht profitabel. Steigende Zinsen machen nun aber die Finanzierung teuer. Investoren ziehen sich zurück oder bleiben ganz aus, Projekte werden auf Eis gelegt.

Während also Wachstumsraten von 65 % schon unter normalen Marktbedingungen ambitioniert sind, sind sie aktuell nur schwer, wenn überhaupt zu realisieren. wikifolio Trader Stefan Krick ist skeptisch: „Die 5 Länder mit der größten Elektrolyse-Kapazität in Europa kommen aktuell auf 0,12 Gigawatt – um das EU-Ziel zu erreichen, brauchen wir 40!“

Warten auf den Weckruf

Vermutlich braucht es erst noch einen Weckruf – einen Wake-Up-Call –, um die Wende für die Wasserstoff-Branche und ihre Aktienkurse einzuleiten, glaubt Krick. Denn aktuell werde viel versprochen, es passiere aber zu wenig: „Wir müssen das 1,5-Grad-Ziel erreichen, aber alle – Politik und Investoren – sind so beschäftigt und achten auf den kurzfristigen Gewinn, statt auf die langfristigen Folgen zu schauen.“ Es sei unbestreitbar, dass in den nächsten Jahren etwas passieren muss: „Die Produktion von Wasserstoff ist da zentrales Thema. Weil sonst treffen wir uns in 50 Jahren wieder und die Erde ist dunkel, schwarz und verbrannt.“

Krick setzt darauf, dass die Menschen den Klimawandel rechtzeitig als reale Bedrohung wahrnehmen: „Vielleicht braucht es eine Wetterkatastrophe, um den Menschen die Augen zu öffnen. Damit klar ist, wir müssen etwas tun. Spätestens dann sollte es auch bei den Wasserstoff-Aktien wieder aufwärts gehen.“

Chart

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cde

Kennzahlen

  • +108,0 %
    seit 06.07.2018
  • EUR 8.729.989,19
    Investiertes Kapital
  • -2,6 %
    Performance (1 J)
  • 19,7 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +12,2 Prozent

Kurzfristiges Risiko, langfristige Chancen

Arnd-Rüdiger Schwarz schließt Insolvenzen in der Branche zwar nicht aus, bleibt langfristig aber sehr positiv gestimmt und hofft auf weitere Maßnahmen zur Unterstützung vonseiten der Politik – schließlich befinde man sich im Krieg gegen den Klimawandel: „1942, als die USA in den 2. Weltkrieg eingetreten sind, war es auch so, dass fast jede Firma überlebt hat. Jede Firma, die Probleme hatte, wurde unterstützt, um das Maximum herauszuholen. Diese Kriegssituation sehe ich aktuell noch nicht. Aber es ist ja wirklich ein Krieg gegen den Klimawandel. Man könnte unglaublich viel tun, um diese Firmen zu unterstützen, aber es ist aktuell nicht so das Thema. Und das wundert mich.“

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +268,2 %
    seit 11.09.2018
  • EUR 11.150.391,99
    Investiertes Kapital
  • +6,6 %
    Performance (1 J)
  • 17,2 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +26,2 Prozent

Sander Zboray von VanEck ist überzeugt, dass die Branche in den nächsten Jahren den Break-Even-Punkt erreichen kann. Neben dem Kampf gegen den Klimawandel sei es auch die Notwendigkeit sich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen, die den Grundstein für einen profitablen Wachstumspfad lege. Zboray summiert: „Wenn wir das Pariser Klimaabkommen realisieren wollen, brauchen wir Wasserstoff. Wenn wir Wasserstoff brauchen, brauchen wir Wasserstoff-Firmen. Bis dahin kann noch viel passieren, was wir derzeit nicht antizipieren können, aber die politische Ausgangslage für die Industrie ist vielversprechend.“

Wasserstoff-Fazit – yea or nay?

Wasserstoff-Aktien befinden sich im Tal der Tränen – die Stimmung ist angesichts des ungünstigen Umfeldes sehr negativ. Langfristig führt laut den wikifolio Tradern Schwarz und Krick und dem VanEck-Experten Zboray aber kein Weg an Wasserstoff vorbei. Hier die Vor- und Nachteile bzw. Chancen und Risiken der Branche auf einen Blick:

Vorteil:

Nachteil:

Grüner Wasserstoff unabdingbar im Kampf gegen den Klimawandel

Technologie ist teuer

Politischer Rückenwind (z.B. Pariser Klimaabkommen)

Hohe Investitionen erforderlich

Mögliche Einsatzgebiete in Schwerlasttransporten (Schiff, Flugzeug), Gebäudeheizungen oder der Stahlproduktion

Wenig erprobte Einsatzgebiete (vorrangig Schwerlasttransporte wie LKW)

Transport über bestehendes Gasnetz möglich

Konkurrenz wächst

Hohe zweistellige Umsatz-Wachstumsraten möglich

Industrie ist nicht profitabel

Break-Even bis 2030 möglich

Teure Refinanzierung belastet


Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die Aussagen spiegeln die Meinungen der wikifolio Trader wider. wikifolio übernimmt für deren Richtigkeit keine Verantwortung.