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25.10.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Erfolgreiche Suche nach Stabilität: Trading der Besten

Die Aktienmärkte befinden sich weltweit im Korrekturmodus. Der DAX ist heute Morgen kurzzeitig unter die Marke von 11.100 Punkten gefallen und hat damit auf Monatssicht mehr als 10 Prozent an Wert eingebüßt. Die anderen Indizes der DAX-Familie hat es noch etwas schlimmer erwischt. MDAX, TecDAX und SDAX verloren in den vergangenen Wochen zwischen 12 und 14 Prozent. Das alles ist aber sogar noch harmlos gegenüber dem, was bei einzelnen Aktien teilweise passiert ist. Bei 15 (!) Werten aus den genannten Indizes ist die Marktkapitalisierung innerhalb eines einzigen Monats um mehr als ein Viertel geschrumpft. In der Spitze liegen die Minuszeichen bei satten 35 Prozent. Bei den amerikanischen Hightech-Aktien sieht es auf Einzelwertebene nicht ganz so dramatisch aus. Im Nasdaq 100 finden sich nur zwei Titel mit einer Monatsperformance, die schlechter als minus 20 Prozent ist. Der Index selbst ist seit dem Hoch Anfang Oktober aber auch schon um 12 Prozent gefallen. Die relative Stärke der US-Indizes gehört damit auch der Vergangenheit an.

Konstant zum Erfolg

Apropos „Relative Stärke“: Von den insgesamt gut 7700 investierbaren wikifolios haben es immerhin 700 Kandidaten geschafft, in dieser so schwachen 1-Monatsperiode eine positive Performance zu generieren. Gelungen ist den meisten Tradern dieses Kunststück durch eine rechtzeitige, deutliche Erhöhung der Cashquote, erfolgreiche Spekulationen auf fallende Kurse oder indem sie ihren Fokus auf einzelne Aktien gelegt haben, die sich gegen den Markt positiv entwickeln konnten. Als gutes Beispiel dienen hier Aktien aus dem Rohstoffsektor wie zum Beispiel von Goldminengesellschaften. Wir wollen jedoch einen Blick auf diejenigen Trader werfen, die nicht nur in den vergangenen Wochen, sondern auch über einen längeren Zeitraum überzeugen konnten, ohne dabei überdurchschnittlich große Risiken einzugehen. Eine Erfolgsgarantie für die Zukunft gibt es natürlich auch hier nicht, eine gewisse Konstanz in der Entwicklung ist aber immer ein gutes Zeichen.

„buy & hold“ ohne Drawdown

Konkret haben wir daher nach wikifolios gesucht, die in allen der in der Suchfunktion zur Verfügung stehenden Kategorien eine positive Performance ausweisen. Zudem sollte seit Beginn und Erstemission jeweils ein deutliches Plus von mindestens 20 Prozent generiert und der maximale Verlust auf ebenfalls 20 Prozent begrenzt worden sein. Insgesamt erfüllen immerhin sechs investierbare wikifolios diese Voraussetzungen. Zwei dieser Trader besitzen zudem auch den Real-Money-Status und haben demnach selbst Geld in das dazugehörige wikifolio-Zertifikat investiert. Auffällig ist direkt auf den ersten Blick, dass es sich hierbei jeweils um reine Aktienportfolios handelt, bei dem die Trader einen eher langfristigen Ansatz fahren und auch in den aktuell sehr hektischen Zeiten vergleichsweise ruhig und besonnen agieren. Solche „buy & hold“-Strategien gibt es zwar zuhauf, in der Regel kommt es in stärkeren Abschwungphasen aber auch zu entsprechenden Drawdowns. Das ist hier bislang nicht der Fall.

Mit Branding-Formel auf Allzeithoch

Das wikifolio „Brand und Value” von Dietmar Kübler ist gestern sogar auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Bei einem Maximalverlust von 17 Prozent konnte der Wert des Musterdepots in knapp 2,5 Jahren um 36 Prozent gesteigert werden. Entsprechend freudig kommentierte er die Entwicklung schon am vergangenen Wochenende: „Mit allen Positionen im Plus ist das Depot knapp an einem neuen 52-Wochen hoch dran“. Seine Handelsidee basiert auf der Suche nach „Aktien von Firmen mit großen Brandnamen und attraktiven Bewertungen“, wobei er sich auf Titel aus dem US-Markt konzentrieren will. Großen Wert legt der Trader auf eine langfristige Profitabilität der Unternehmen sowie die „Korrelation zum Gesamtmarkt“, ohne dass dieser Punkt näher erläutert wird. Gut möglich, dass damit Aktien gemeint sind, deren Entwicklung nicht so stark von den großen Indizes abhängig ist. Dadurch kann gerade in starken Korrekturphasen an den Märkten eher mal eine Outperformance generiert werden.

Aktuell besteht das voll (!) investierte Portfolio aus zehn US-Aktien, von denen McDonalds, Clorox und Ralph Lauren mit einem Depotanteil zwischen 12 und 14 Prozent am stärksten übergewichtet sind. Die letzte Transaktion in dem wikifolio fand vor über fünf Monaten statt und von den zum Start des wikifolios im Mai 2015 erworbenen Werten wurden bislang nur zwei verkauft. Klingt für den einen oder anderen Anleger vielleicht langweilig, war bislang aber erfolgreich.

Simple Strategie und klare Regeln

In dem wikifolio „Dogs of the Dow Low Five” von Thomas Riepl („LaggyLuke“) finden sich ebenfalls ausschließlich amerikanische Aktien wider. Insgesamt sind es hier sogar nur fünf Titel, die zusammen aber auch auf eine Gewichtung von 100 Prozent kommen. Dennoch notiert auch dieses wikifolio nur knapp unter dem Rekordhoch. Die Performance seit dem Start (Anfang 2014) ist mit 87 Prozent noch beeindruckender, zumal der Maximalverlust mit nur 15 Prozent trotz geringerer Diversifikation noch niedriger ausfällt. Die Handelsidee klingt vergleichsweise simpel, aber genau das gilt an der Börse ja als Erfolgsformel. Konkret wird in dem wikifolio die Strategie „Dogs of the Dow Low Five“ umgesetzt. Dafür werden zu Jahresbeginn immer erst die zehn Aktien aus dem Dow Jones Industrial Index mit der höchsten Dividendenrendite ausgewählt. Aus diesem Universum kauft der Trader dann die fünf Aktien mit dem niedrigsten Kurs und lässt diese bis zur nächsten Überprüfung in zwölf Monaten liegen. Dieses Regelwerk setzt Riepl bislang konsequent um. Generell entwickelt der seit 1986 an den Börsen aktive Trader seine Anlagestrategien so, „dass die Einbußen in Krisenzeiten vergleichsweise gering ausfallen“. Das Ergebnis sieht man jetzt.

 

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