Ein Schelm, wer …

Interessanterweise zeigte sich zeitgleich eine wirtschaftliche Dynamik im direkten Umfeld des US-Präsidenten: Das Vermögen seiner Unternehmen und Familienmitglieder entwickelte sich auffallend positiv. Zwar deutet nichts auf gezielte Einflussnahme hin, doch das Zusammenspiel von politischen Entscheidungen und privatwirtschaftlichem Timing ist pikant.

Im Übrigen wurde kürzlich aus dem Umfeld Trumps eine geplante Milliarden-Investition in Bitcoin bekannt. Wie auch immer, die zweite Amtszeit bedeutet vor allem eines: viel Volatilität. Trumps unberechenbarer Führungsstil – geprägt von spontanen Manövern – lässt kaum Raum für verlässliche Prognosen. Zumal er oft selbst nicht zu wissen scheint, welchen Kurs er als nächstes einschlagen wird. Die US-Politik wird uns in jedem Fall noch eine Weile als dominierende Einflussgröße auf das Marktgeschehen erhalten bleiben.

Wie der Name des wikifolios Artificial Intelligence bereits erahnen lässt, hat es dessen Manager Thomas Schuster im Kern auf den Megatrend Künstliche Intelligenz abgesehen. Zweites Hauptthema ist autonomes Fahren. Er investiert hauptsächlich in Unternehmen aus diesen beiden Bereichen. Dabei kommen vor allem die Marktführer zum Zuge. Dennoch beobachtet er zudem sehr genau, wer von künftigen (Produkt-)Trends profitieren könnte. Er bevorzugt international aktive Konzerne. Im Entscheidungsprozess wendet er sowohl die fundamentale als auch die technische Analyse an, ohne konkrete Kennzahlen oder Indikatoren seiner Handelsidee zu nennen bzw. zu beschreiben. Zusätzlich liest er regelmäßig Finanznachrichten und behält so den Überblick über die unternehmerischen Entwicklungen. Sein Anlageuniversum ist rein auf Aktien ausgerichtet, für die er eine mittel- bis langfristige Haltedauer anstrebt. Mit 1,6 % Cash in seiner Kasse sind aktuell keine großen Zusatzengagements möglich. Dazu müsste er erst einen seiner 23 Bestandswerte verkaufen. Die größten Positionen sind allesamt aus dem Kreis der „Mag 7“ Nvidia (18,9 %), Microsoft (12,2 %), Meta Platforms (11,6 %), Apple (10,1 %) und Alphabet A (9,7 %). Die letzten turbulenten Wochen hat er die Füße stillgehalten. Sein letzter Trade stammt aus dem März dieses Jahres, man kann also auch mit ruhiger Hand erfolgreich durch stürmische See steuern. Seit der Auflegung im Oktober 2017 hat Schuster eine beeindruckende durchschnittliche Jahresperformance von +16,1 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +217 % geführt hat.

Einen gewissen Sinn für Humor kann man Valentin Schulz nicht absprechen. Denn der Name seines wikifolios DasInvestierTierInvestiertHier dürfte bei den allermeisten Privatanlegern spontan ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht malen. Dass es ihm damit aber bitterernst ist, sieht man spätestens an seiner atemberaubenden Performance, dazu später mehr. Schulz investiert in unterbewertete Unternehmen, die mittel- bis langfristig Steigerungspotenzial aufweisen. Konkreter wird er mit seinen weiteren Ideen: So konzentriert er sich auf konträres Handeln sowie „Anti-Diversifizierung“. Hiermit ist gemeint, dass eine starke Überperformance nur mit Fokussierung auf die besten Ideen erreicht werden kann. Die Unterbewertung erkennt er mit Hilfe der Fundamentalanalyse. Des Weiteren befasst er sich intensiv mit dem Management. Die Entscheidung für einen Kauf reift durch das Studium von öffentlich zugänglichen Dokumenten und Unternehmenspräsentationen. Vor zwei Tagen hat er Gewinne mitgenommen und sich von seinen Meta Platforms Aktien getrennt. Das frische Kapital hat er aber sofort wieder in neue Akquisitionen gesteckt. Somit ist er quasi vollinvestiert und managt gerade mal fünf Einzelwerte: British American Tobacco, die knapp ein Drittel seines Kapitals ausmacht, Lagardere, Douglas, Alphabet und Louis Hachette. Wie bereits angedeutet, ist seine durchschnittliche jährliche Performance mit +37,7 % atemberaubend. Dies entspricht einem Wertzuwachs von +293 % seit Februar 2021.

Im Fokus von Florian Riediger stehen für sein wikifolio TSI Strategie Nasdaq-Werte mehrheitlich US-amerikanische Technologiewerte. Allerdings greift er nicht bei den üblichen Verdächtigen zu, sondern sucht seine Chancen mehrheitlich bei Small- und Midcaps, die sich erfolgreich in ihren jeweiligen Marktsegmenten positioniert haben. Mit diesem Ansatz verspricht er sich eine langfristige Wachstumsperspektive. Trotz einem entsprechenden Anlagehorizont, überprüft Riediger kontinuierlich seinen Bestand und schichtet bei Bedarf um. Dies ist auch der Hintergrund für sein aktives Trading in den Monaten April und Mai. Trotzdem beläuft sich sein Cash-Anteil immer noch auf 11,0 %, was ihm genug Möglichkeiten für neue Deals offenlässt. Im wikifolio befinden sich derzeit elf Einzelwerte, als Beispiele sind zu nennen: TRANSMEDICS GROUP, elf Beauty, Hims & Hers Health (A), Robinhood Markets (A) und MercadoLibre. Leider hält Riediger sich zu Details seiner Anlagestrategie sehr bedeckt. Sein selbsterklärtes Ziel ist es, durch methodische Identifikation der trendstärksten Nebenwerte des Nasdaq Composite eine nachhaltige Outperformance zu realisieren. Bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von überragenden +26,1 % hat er dieses Ziel eindeutig erreicht. Dass es sich dabei um keine Eintagsfliege handelt, zeigt ein Wertzuwachs von +596 % seit der Auflage im Januar 2017 auf äußerst eindrucksvolle Weise.

Die kommende Berichtswoche startet am Montag mit dem Bericht zum Manufacturing PMI des Institutes for Supply Management (ISM). Am Dienstag steht der harmonisierte Verbraucherpreisindex innerhalb der Eurozone auf der Tagesordnung. In den USA werden am Mittwoch Zahlen zur Beschäftigungsänderung (ADP) und der ISM-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Die Deutsche Bundesbank legt am Donnerstag ein Update zu den Werksaufträgen vor. Außerdem wird ein Statement der EZB zu ihren geldpolitischen Entscheidungen erwartet. Der Freitag hat es dann noch einmal in sich: Destatis präsentiert hierzulande Daten zu Handelsbilanz und Industrieproduktion. Für die Eurozone werden die Einzelhandelsumsätze und das BIP beleuchtet. Arbeitsmarktdaten – Arbeitslosenquote sowie durchschnittliche Stundenlöhne – kommen abschließend noch aus den USA.

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